HSG Konstanz trotz guter Leistung chancenlos beim Tabellenzweiten

Ohne fünf nicht einsetzbare Spieler und mit einem Aufgebot von lediglich elf Akteuren war der Tabellenzweite Balingen-Weilstetten zu stark für die dezimierte A-Jugend der HSG Konstanz. Die Gastgeber von der Schwäbischen Alb untermauerten mit einem ungefährdeten 35:30 (17:13)-Sieg ihre Ambitionen auf die erneute Teilnahme am Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft, während Konstanz weiter auf einen Platz unter den ersten Sechs hofft.

Gerade die erste Halbzeit dürfte der sehr jungen Mannschaft von Thomas Zilm und Christian Korb nach dem Erfolgserlebnis am vergangenen Wochenende weiter Mut für die kommenden Aufgaben machen. In den ersten elf Minuten war es sogar jeweils der große Außenseiter vom Bodensee, der auch ohne Louis Wall, Jan-Nicolai Geistler, Marc Plesse, Carl Gottesmann und Jerome Portmann stets vorlegte und 5:4 führte. Und auch danach hielten die Gäste vom Bodensee gut mit, spielten sich schöne Tore heraus und blieben den Junggalliern von der Alb ganz dicht auf den Fersen (11:12, 23.).

Danach wurde Balingen mit seiner 3:2:1- und 5:1-Abwehr allerdings immer entschlossener und zielstrebiger. Kurz vor und kurz nach der Halbzeit zog der Erstliga-Nachwuchs vor allem über seinen körperlich sehr präsenten und neunmal erfolgreichen Jugend-Nationalspieler Luis Villgratner, der kommende Saison sein Glück beim Bundesliga-Traditionsklub VfL Gummersbach versucht, davon und erarbeitete sich einen Acht-Tore-Vorsprung (23:15, 38.). „Wir konnten nicht konzentriert über 60 Minuten unser Spiel durchziehen“, erklärte Trainer Thomas Zilm die Schwächephasen seines Teams, „wir haben zweitweise nicht die letzte Konsequenz in der Abwehr und im Angriff aufrecht erhalten können. Balingen war da eiskalt und über 60 Minuten gesehen einfach stärker. Wenn wir unser Niveau nicht das ganze Spiel halten können, recht es gegen solche Topteams nur zum Mithalten.“

Dies aber trotz der begrenzten Optionen durch den kleinen Kader recht beachtlich, denn der Kampfgeist war selbst nach dem deutlichen Rückstand beachtlich. Zunächst brachte Joel Mauch mit seiner Nervenstärke bei neun verwandelten Siebenmetern in neun Versuchen die HSG Konstanz auf 20:25 heran, ehe Pascal Mack sechs Minuten vor dem Ende gar noch einmal auf 26:30 verkürzen konnte. Am letztlich ungefährdeten Erfolg der Schwaben änderte dies allerdings nichts. „Wir mussten der Klasse des Gegners Tribut zollen und müssen ehrlich sagen, dass Balingen jederzeit Herr im Hause war und bei Bedarf noch zulegen konnte.“ Zweitweise entfaltete die HSG allerdings großen Druck auf den talentierten Gegner, der sich so zu neun Siebenmetern und fünf Zeitstrafen gegen sich gezwungen sah.

„Eine gute Leistung hat gegen einen sehr starken Gegner nicht ausgerecht“ bilanzierte B-Lizenzinhaber Zilm. „Wir sind eigentlich ganz gut in unsere zweite Welle gekommen, aber die JSG hat im Positionsangriff durch ihre große individuelle Klasse immer die richtige Antwort parat gehabt.“ Für die Konstanzer werden im Kampf um Platz sechs die Aufgaben in den nächsten Wochen nicht einfacher. Zunächst erwartet die HSG am Samstag um 20 Uhr in der Schänzle-Sporthalle mit dem Tabellendritten Frisch Auf Göppingen das nächste Topteam. Dann hofft der HSG-Coach wieder auf einen größeren Kader. Mut dürfte ihm auch die Erinnerung an das Hinspiel geben, als dem Zweitliga-Nachwuchs ein deutlicher 32:24-Auswärtscop gelungen war. „Platz sechs ist immer noch in unserem Fokus, davon weichen wir nicht ab, solange die Chance noch da ist. Wir wollen zu Hause gewinnen und weiter ein Wörtchen dabei mitreden.“

JSG Balingen-Weilstetten – HSG Konstanz 35:30 (17:13):

HSG Konstanz: Kristian Bozin, Moritz Ebert (Tor); Patrick Volz (1), Felix Fehrenbach, Jonas Hadlich (2), Pascal Mack (5), Joel Mauch (10/9), Samuel Löffler (3), Moritz Dierberger (1), Manuel Wangler (9), Johnny Polis.

Zuschauer: 180.