Ein Japaner hospitiert bei Dagur Sigurdsson
Ein Japaner hospitiert bei Dagur Sigurdsson
In Deutschland für Olympia 2020 lernen: Unter diesem Motto ist der Japaner Manabu Todoroki seit September als Hospitant beim Deutschen Handballbund und den Füchsen Berlin. Todoroki gehört zum Trainerstab der japanischen Männer-Nationalmannschaft, deren großes Ziel ein erfolgreiches Abschneiden bei den „Olympischen Heimspielen“ 2020 in Tokio ist.
In der Lehrgangswoche rund um den Supercup war der Japaner ganz nah bei der deutschen Mannschaft dabei, analysierte die Trainingsarbeit und die Spielvorbereitung. „Ich bin begeistert, wie professionell das in Deutschland gehandhabt wird. Jeder Tag ist hochspannend für mich“, sagt Todoroki.
Der japanische Verband hatte Kontakt zu Bundestrainer Dagur Sigurdsson aufgenommen, der in seiner aktiven Zeit in Japan gespielt hatte und sich dort immer noch größter Bekanntheit erfreut. „Wir wollen genau wissen, wie er und sein Trainerstab arbeiten“, sagt der japanische Hospitant: „Für mich wäre es ein Traum, wenn Japan und Deutschland 2020 im Olympiafinale aufeinander treffen würden.“
Todoroki hat schon viele Unterschiede festgestellt, vor allem, was Trainingslänge und Intensität betrifft: „Krafttraining gibt es bei uns in Japan in dem Umfang zum Beispiel nicht.“ Bisher erst einmal, 1988, hatten sich die japanischen Männer für Olympische Spiele qualifiziert, nun hofft man ab der nächsten Woche beim asiatischen Qualifikationsturnier in Katar zumindest für ein Ticket für die Rio-Qualiturniere im April 2016.
Nach dem Turnier in Katar kommt Todoroki wieder zurück in seine neue Heimat Deutschland, wo er bis 2017 leben und arbeiten wird. Wenn bei der Nationalmannschaft keine Maßnahmen anstehen, hospitiert er bei den Füchsen Berlin unter Trainer Erlingur Richardsson. „Ich bin Dagur und Erlingur sehr dankbar, dass sie mir diese Einblicke gewähren, die für die Entwicklung unserer Nationalmannschaft sehr wichtig sind.“ Finanziert wird Todorokis Hospitanz vom japanischen Olympischen Komitee.