„Um Leistungssport zu gestalten, reicht kein diffuses Gefühl“
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08.03.2021 Trainer

„Um Leistungssport zu gestalten, reicht kein diffuses Gefühl“

Kick-off online: DHB Netzwerk Wissenschaft nimmt Arbeit auf

Für mehr Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis – und noch mehr fundiertes Handballwissen: Das DHB Netzwerk Wissenschaft hat mit einer digitalen Auftaktveranstaltung die Arbeit aufgenommen. Eigentlich war der Start der Kooperation bereits für das vergangene Jahr geplant. Dann kam Corona. „Umso schöner, dass wir endlich die Ärmel hochkrempeln können“, erklärt Dr. Patrick Luig, Bundestrainer Wissenschaft und Bildung des Deutschen Handballbundes. „Wir brennen jetzt noch mehr darauf, Antworten auf die zentralen sportpraktischen und wissenschaftlichen Fragestellungen im deutschen Handball zu finden.“ 

Hintergrund: Im vergangenen Jahr verpflichtete sich der DHB als einer der ersten deutschen Spitzenverbände zur Unterstützung der Wissenschaft. Der Verband erstellte dazu ein Forschungsprofil, in dem er den aktuellen Forschungsbedarf sowie Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis definierte. Zudem legte der DHB den Grundstein für das DHB Netzwerk Wissenschaft – eine Kooperation von Expert*innen auf Verbandsseite und renommierten und hanballaffinen (Sport-)Wissenschaftler*innen. Die Themenfelder, denen sich das Netzwerk widmen will: vielfältig.  Von aktuellen Schwerpunktthemen wie Beachhandball über Coaching-Assistenz-Technologie und Torhüterspiel bis hin zu grundsätzlichen Fragestellungen wie Bildung oder Gesundheitsmanagement im Handball. 

Kromer: „Wir werden für den Handball viel bewegen können“ 

Die digitale Auftaktveranstaltung legte nun den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks. „Das Netzwerk Wissenschaft hat endlich seine Arbeit aufnehmen können. Mit der Energie, die alle Beteiligten ausgestrahlt haben, werden wir viel für den Handball bewegen können“, sagt Axel Kromer. Der Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes nahm wie der Vorstandsvorsitzende Mark Schober an der digitalen Auftaktveranstaltung des Gremiums teil. „Wir werden jetzt zielgerichtet im Sinne unseres Forschungsprofils arbeiten und sind uns sicher: Dieses Netzwerk nützt allen Beteiligten – sowohl auf Verbands- als auch auf Forschungsseite“, ergänzt Dr. Patrick Luig.  

„Die Sportwissenschaft erfährt aus erster Hand, was den deutschen Handballsport bewegt. Und der DHB profitiert allein durch die handfesten Forschungsergebnisse.“ Forschungsergebnisse, die dann unmittelbar in die Arbeit des Spitzenverbands einfließen sollen – und dem deutschen Handball so einen echten Wettbewerbsvorteil ermöglichen könnten. „Um Leistungssport zu gestalten, reicht kein diffuses Gefühl. Wir brauchen wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse, um immer besser zu werden. Daher haben wir innerhalb des Netzwerkes auch konkrete Qualitätsstandards für die Forschung festgeschrieben“, sagt Luig weiter. 

Erste Themen auf Relevanz geprüft – jetzt geht’s an die Arbeit 

Und wie geht’s weiter? Bereits vor dem digitalen Kick-off waren alle Netzwerk-Teilnehmer*innen aufgerufen, den kommunizierten Forschungsbedarf des DHB zu hinterfragen und Ideen für künftige Forschungsprojekte zu diskutieren – egal, ob konkret oder noch unkonkret. Alle Ideen wurden sodann von den beteiligten Forscher*innen und DHB-Expert*innen auf ihr Potenzial und ihre Relevanz bewertet. In der Auftaktveranstaltung dann erste Ergebnisse: Vor allem Themen, die sich mit den Handlungsfeldern von Trainer*innen auseinandersetzen spricht das Netzwerk eine hohe Bedeutung für die Forschung und für die Zukunft des Handballs zu. „Die Arbeit im Netzwerk wird also konkret. Es bleibt spannend!“, findet Dr. Patrick Luig. 

(Silas Schefers)

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