Mattias Andersson wird leitender DHB-Torwarttrainer
Mattias Andersson. - Foto: Sascha Klahn
30.09.2019 Trainer

Mattias Andersson wird leitender DHB-Torwarttrainer

Kopf des neuen Torwart-Kompetenz-Teams mit Woltering, Kramarczyk, Lindemann, Bitter, Fritz und Lichtlein / Start am 1. Februar 2020

Die Frauen und Männer in den Toren der deutschen Handball-Nationalmannschaften stehen seit Jahrzehnten für Weltklasse – und damit das auch in Zukunft so bleibt, verstärkt der Deutsche Handballbund gezielt das Personal des Leistungssports: Mattias Andersson wird zum 1. Februar 2020 leitender DHB-Torwarttrainer. „Ich habe 17 Jahre meiner Profikarriere in Deutschland verbracht. Es ist eine große Ehre, diese Anfrage erhalten zu haben und ab Februar für Deutschland arbeiten zu dürfen“, sagt der 41-jährige Schwede, der bereits seit 2017 als Referent die Zertifikatsausbildung zum „DHB-zertifizierten Torwarttrainer“ begleitet.

Andersson, der derzeit die österreichische Nationalmannschaft und den THW Kiel betreut, wird ein exzellentes Torwart-Kompetenz-Team führen, das es mit Clara Woltering (222), Christine Lindemann (147) und Katja Kramarczyk (140) sowie Henning Fritz (238), Carsten Lichtlein (220) und Johannes Bitter (144) in Summe auf 1111 Länderspiele bringt. Andersson lief selbst 148 Mal für Schweden auf, war Europameister 2000 und Olympiazweiter 2012.

„Wir sind glücklich, dass wir Mattias Andersson für uns gewonnen haben. Er ist einer der wenigen international hoch renommierten Experten“, sagt Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes. „Die Qualität des Torwartspiels beeinflusst die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Mannschaft nachweislich. Athletisch-motorisch, psychologisch und technisch-taktisch brauchen unsere Torhüter ein differenziertes Training, wenn wir mit unseren Nationalmannschaften langfristig höchsten Ansprüchen gerecht werden wollen. Der Bedarf, uns hier zu verbessern, ist enorm, denn wir versprechen uns mit Mattias Andersson die womöglich entscheidenden Prozente Leistungszuwachs für unsere Nationalmannschaften. Deshalb haben wir uns sehr darum bemüht, mittelfristig auch ohne Förderung aus öffentlichen Mitteln diese Stelle besetzen zu können. Perspektivisch wollen wir die Stelle eines Bundestrainers Torwart schaffen, die dann aus Bundesmitteln finanziert sein muss.“

Mit Andersson im Trainerteam des Deutschen Handballbundes wird bereits jetzt ein weiterer wegweisender Prozess gestartet: Mit den Experten Woltering, Kramarczyk, Lindemann, Fritz, Bitter und Lichtlein hat er den Auftrag, für den deutschen Handball eine einheitliche Torwart-Ausbildungs-Philosophie zu erarbeiten. Weitere Ziele sind die Weiterentwicklung und Qualitätssicherung des Torwarttrainings, der Torwarttrainer-Ausbildung sowie der Torwarttrainer-Steuerung. Dies beinhaltet auch die Betreuung aller Nationaltorhüter in allen DHB-Nationalmannschaften unabhängig von Geschlecht, Altersstufe, Halle und Beach. „Es hat immer sehr gute Torhüter in Deutschland gegeben. Einerseits wollen wir eine gemeinsame Linie für die Ausbildung entwickeln. Andererseits: Je höher das Niveau ist, desto individueller muss das Training werden. Das ist sehr spannend und interessant“, erklärt der zweimalige Champions-League-Sieger und sechsmalige Deutsche Meister, der weiter die Torhüter des THW Kiel betreuen wird.

Der im schwedischen Ystad lebende Andersson wird als Teil seiner umfangreichen Aktivitäten für den Deutschen Handballbund künftig alle Maßnahmen der Männer-Nationalmannschaft sowie die Regionallehrgänge begleiten, das Training der Torhüter übernehmen, den Austausch mit den Heimtrainern pflegen und Bundestrainer Christian Prokop in Torhüterfragen beraten. Mit Dr. Patrick Luig, Bundestrainer Wissenschaft & Bildung, bringt sich Andersson in der Traineraus- und -fortbildung ein und wird einen Leitfaden für Trainerausbildung im Bereich Torwartspiel erarbeiten. „Wir werden das Leitbild zur deutschen Torwartphilosophie sowie daraus resultierende Ausbildungsinhalte und Meilensteine für die verschiedenen Entwicklungsstufen in die Rahmentrainingskonzeption des Deutschen Handballbundes integrieren“, sagt Kromer.

Bevor Andersson seine Arbeit für den Deutschen Handballbund aufnimmt, wird es wahrscheinlich noch zwei Duelle geben: Am 6. Januar treffen die deutschen Männer zum letzten EM-Test in Wien auf Österreich, am 16., 18., 20. oder 22. Januar könnte in der Wiener Stadthalle in der Hauptrunde der EHF EURO 2020 ein Wiedersehen mit den Nachbarn und den von Andersson vorbereiteten österreichischen Torhütern anstehen.

(tok)

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