Aufruf zur Unterstützung bei der Aufarbeitung im DHB
18.05.2023 Verband

Aufruf zur Unterstützung bei der Aufarbeitung im DHB

(please find the English version below)

Der Deutsche Handballbund (DHB) hat Ende März eine unabhängige Aufarbeitungskommission eingerichtet, um die Vorfälle in Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Trainer A. Fuhr aufzuarbeiten. Die Kernaufgabe der Kommission ist es hierbei, den Betroffenen eine Stimme zu geben und ihre Erfahrungen zu schildern. Aus den Erfahrungsberichten wollen wir als Aufarbeitungskommission wichtige Schlüsse ziehen, welche Strukturen im DHB und seinen Untergliederungen Gewalt begünstigt haben und wie diese Strukturen im Sinne einer bestmöglichen Prävention und eines Frühwarnsystems weiterentwickelt werden können.

Aus diesem Grund möchten wir gezielt Betroffene aus dem oben genannten Kontext aufrufen, sich an uns zu wenden, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Ebenfalls bitten wir Zeug*innen (z. B. Betreuer*innen, Spieler*innen, Funktionär*innen), Angehörige der Betroffenen und weitere Personen, denen Informationen zum genannten Fall vorliegen, mit uns über ihre Erfahrungen und Beobachtungen zu sprechen.

Die Mitglieder der Kommission sind sich bewusst, dass das Sprechen über Gewalterfahrungen eine große Herausforderung und eine Belastung sein kann. Es wird daher allen Teilnehmer*innen ein geschützter Gesprächsrahmen mit einer oder mehreren Personen garantiert sowie Vertraulichkeit und Anonymität zugesichert. Die Teilnahme geschieht auf freiwilliger Basis und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen und ohne Konsequenzen wieder zurückgezogen werden. Die Gespräche können in persönlicher Form oder per Videokonferenz durchgeführt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, der Aufarbeitungskommission Dokumente über eine gesicherte Verbindung zukommen zu lassen.

Die Aufarbeitungskommission unter der Leitung von Sportpsychologin Dr. Jeannine Ohlert besteht aus insgesamt sechs Personen; neben Ohlert sind Soziologin Prof. Dr. Bettina Rulofs, Rechtsanwältin Martina Lörsch, Betroffenenvertreterin Angela Marquardt, Handballtrainer Benny Barth sowie Fachberaterin Meike Schröer Teil der Kommission. Die Gespräche werden mit Mitgliedern der Kommission oder von ihr beauftragten Personen stattfinden und ausschließlich von der Kommission ausgewertet. Eine Veröffentlichung des Berichts in anonymisierter Form ist vorgesehen. Einzelne Schilderungen von Betroffenen werden nur mit deren expliziten Einverständnis veröffentlicht. Wir als Aufarbeitungskommission handeln dabei völlig unabhängig vom DHB; der Verband hat keinerlei Weisungsbefugnis gegenüber der Kommission.

Wenn Sie Fragen zur Aufarbeitung haben, der Kommission Dokumente schicken möchten oder an der Aufarbeitung teilnehmen wollen, dann wenden Sie sich gerne an aufarbeitung-dhb@dshs-koeln.de. Alternativ besteht auch die Möglichkeit der Kontaktaufnahme über die Anlaufstelle für Betroffene von Athleten Deutschland (anlauf-gegen-gewalt.org).
Wir bedanken uns bereits im Voraus bei allen Betroffenen für das entgegengebrachte Vertrauen.

Ihre Aufarbeitungskommission
Jeannine Ohlert, Benny Barth, Martina Lörsch, Angela Marquardt, Bettina Rulofs & Meike Schröer

Call for support of the inquiry board of the DHB

At the end of March, the German Handball Federation (DHB) has set up an independent inquiry board to deal with the incidents in connection with the allegations against coach A. Fuhr. The key task of the board is to give affected persons a voice and describe their experiences. From these experience reports, we (the members of the inquiry board) would like to draw important conclusions about which structures in the DHB and its subdivisions have favored violence and how these structures, in the sense of the best possible prevention and an early warning system, can be further developed in the future.

For this reason, we would like to specifically call on those persons affected from the above-mentioned context to contact us in order to report on their experiences. We also ask witnesses (e.g., supervisors, players, officials), relatives of affected persons and other people who have information on the mentioned case to talk to us about their experiences and observations.

The members of the inquiry board are aware that speaking about experiences of violence can be a great challenge and a burden. Thus, all participants are guaranteed a protected conversation framework with one or more persons, and confidentiality and anonymity are assured. Participation is on a voluntary basis and can be withdrawn at any time without giving reasons and without consequences. The talks can be conducted in person or via video conference. Furthermore, it is possible to send documents to the inquiry board via a secure connection.

The inquiry board, lead by sport psychologist Dr. Jeannine Ohlert, consists of a total of six persons; besides Ohlert also sociologist Prof. Dr. Bettina Rulofs, lawyer Martina Lörsch, Angela Marquardt as a representative of affected persons, handball coach Benny Barth as well as counselor Meike Schröer are part of the board. The talks will take place with members of the board or persons commissioned by it and will be evaluated exclusively by the inquiry board. A publication of the report in anonymous form is intended. Individual reports of affected persons will only be published with their explicit consent. We as the inquiry board act completely independent from the DHB; the DHB has no authority to issue instructions to the board.

If you have any questions about the processing, would like to send documents to the board or want to participate in the processing, please contact us via aufarbeitung-dhb@dshs-koeln.de.
Alternatively, it is also possible to contact the central place for affected persons at Athleten Deutschland (anlauf-gegen-gewalt.org).

We would like to thank all affected persons in advance for their trust in us.

Your inquiry board members,
Jeannine Ohlert, Benny Barth, Martina Lörsch, Angela Marquardt, Bettina Rulofs & Meike Schröer