DHBspotlight zum „versöhnlichen Abschluss“ des Turniers
Christoph Steinert schaltete sich zur Runde zu. - Foto: Steffen Hoffmann
27.01.2022 Verband

DHBspotlight zum „versöhnlichen Abschluss“ des Turniers

Runde bespricht EM-Ausscheiden / Auch Gislason und Steinert schalten sich dazu

Ein letztes Mal Handball im Rampenlicht – zumindest für diese Europameisterschaft: Bei der vierten und letzten EM-Spezialausgabe von DHBspotlight lässt Moderator Kevin Gerwin am Mittwochabend die bewegte EHF EURO 2022 Revue passieren – zusammen mit spannenden Gästen, versteht sich. Diesmal mit von der Partie: Martin Strobel (Elite-Mentor beim Deutschen Handballbund), Florian Kehrmann (Europameister 2004, Weltmeister 2007 und Trainer des TBV Lemgo-Lippe), Florian Hempel (Dartsprofi und ehemaliger Handballprofi) sowie – wie immer – der langjährige Kapitän der Handball-Nationalmannschaft, Uwe Gensheimer. Und auch Bundestrainer Alfred Gislason und Nationalspieler Christoph Steinert schalten sich dazu.

Die vierte Ausgabe im Re-Live

Es ist ein, wie Kevin Gerwin sagt, „versöhnlicher Abschluss“ dieser ganz besonderes Europameisterschaft 2022: Mit 30:29 (16:12) gewinnt die deutsche Nationalmannschaft ihr letztes Hauptrundenspiel gegen Russland am Dienstag knapp, aber verdient. „Mir haben sie gut gefallen“, resümiert der frischgebackene DHB-Elitementor Martin Strobel direkt. „Ich finde es total wichtig, Turniere mit einem guten Ergebnis zu beenden.“ Ähnliche Worte findet DHBspotlight-Experte Uwe Gensheimer. Wie wichtig der Sieg zum Abschluss der EM sei? „Total wichtig“, sagt Gensheimer. „Das haben die Jungs auf jeden Fall verdient. Da steigt man ganz anders in den Flieger, als wenn man verloren hätte.“

Gislason: „Mir blieb ja ehrlich gesagt nichts anderes übrig“

Gerade erst aus dem Flieger ausgestiegen ist Alfred Gislason, der sich aus seinem Arbeitszimmer ist die Runde zuschaltet – sichtlich erschöpft. „Der Rotwein atmet gerade“, scherzt der Bundestrainer. Für die Fragen von Kevin Gerwin und Co. nimmt sich der 62-Jährige trotzdem Zeit. Wie sehr die außergewöhnlichen Umstände des Turniers seine Spontanität gefordert hätten, will Gerwin wissen. „Mir blieb ja ehrlich gesagt nichts anderes übrig“, sagt Gislason, der während der EM auf insgesamt 13 Infizierte verzichten und immer mehr Spieler nachnominieren musste. Es sei schon ungewöhnlich, Spielern erst kurz vor ihrem Einsatz die Spieltaktiken zu erklären. „Das sind Sachen, die man normalerweise hunderte Male im Training durchgeht.“

Durch seine Spontanität fiel bei dieser Handball-Europameisterschaft aber vor allem einer auf: Christoph Steinert. Wenn auch nicht ganz freiwillig. Steinert, eigentlich die klare Nummer zwei hinter Kai Häfner, erhielt nach dessen Corona-bedingtem Ausfall die Chance zu glänzen. Dann erhielt auch Steinert selbst ein positives Test-Ergebnis, begab sich in Isolation, um gegen Spanien dank mehrerer negativer Tests kurzfristig doch noch auflaufen zu dürfen. Ein Wechselbad der Gefühle. Seine Spieleinsätze wird der 32-Jährige trotzdem in guter Erinnerung behalten. „Handball vor 20.000 Menschen, das ist Handball, wie er sein soll“, sagt Steinert, zugeschaltet aus der (neuerlichen) Isolation in Erlangen. „Andererseits ist es aber natürlich ein beklemmendes Gefühl.“ Hinzu kommen die sportlichen Erkenntnisse: „Ich finde es sehr beruhigend, wie viel Qualität wir in Deutschland in der Breite haben“, so Steinert. „Es ist schön zu sehen, dass die Zukunft des deutschen Handballs so rosig aussieht.“

Vom Handball-Torhüter zum Darts-Profi

Nachdem in der vorletzten Folge von DHBspotlight Turner Andreas Toba zu Gast war, übernahm die sportartenfremde Einschätzung des Geschehens diesmal Darts-Profi Florian Hempel. Wobei „fremd“ eigentlich nicht stimmt: Hempel spielte vor seiner Darts-Laufbahn bis zur zweiten Bundesliga Handball. Und machte anschließend einen Sprung, wie er größer kaum sein könnte: von der Team- zur Einzelsportart. „Ich war nur Torhüter. Es war nicht so viel, was ich aus dem Handball mitnehmen konnte“, sagt Hempel und lacht. Immerhin der Umgang mit Lob und Kritik helfe ihm auch in seiner neuen Karriere, ebenso wie das Abliefern vor Zuschauer*innen. Dass das auch im Darts-Sport nicht wichtig ist, zeigt die Darts-WM, die im Londoner Alexandra Palace – dem „Ally Pally“ – ausgetragen wird. Und auch hier spielte der Wahl-Kölner bereits. „Es ist nicht so groß wie im Fernsehen, aber viel lauter“, so Hempel.

Alle Folgen von DHBspotlight finden Sie jederzeit abrufbar auf dem offiziellen Facebook-Kanal des Deutschen Handballbundes sowie auf YouTube.

(Silas Schefers)

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