„Damit erfüllt sich ein Kindheitstraum“
In Paris ist der Deutsche Handballbund so stark vertreten wie noch nie bei Olympischen Spielen: beide Mannschaften, dazu zwei Schiedsrichtergespanne und ein Delegierter (dhb.de berichtete am Freitag) sind ab 25. Juli am Start. Die Gespanne Tanja Kuttler und Maike Merz, die ihr Olympia-Debüt in Paris haben, Robert Schulze und Tobias Tönnies, die schon in Tokio im Einsatz waren, sowie Debütant Kay Holm berichten, wie sie ihre Nominierungen aufgenommen haben und was noch an Vorbereitungen auf dem Weg nach Paris wartet.
„Wie für jeden Sportler ist auch für uns die Nominierung für ein olympisches Turnier das Größte, damit erfüllt sich für uns ein Kindheitstraum“, sagt Maike Merz. „Wir sind unheimlich stolz, sind uns aber natürlich auch der großen Verantwortung, die so eine Nominierung mit sich bringt, bewusst und werden uns mit der notwendigen Sorgfalt auf dieses Highlight vorbereiten, um Deutschland optimal zu repräsentieren“, ergänzt Tanja Kuttler: „Wie gewohnt, werden wir von der IHF vollumfänglich auf dieses Großturnier vorbereitet. Sowohl spieltaktisch in Form von intensiven Theorieeinheiten als auch physisch dank individueller Trainingspläne.“
Ähnlich beschreiben auch Schulze/Tönnies ihre Stimmungslage: „Olympia bedeutet für uns als Sportler das größte Event, welches man erreichen kann. Daran teilnehmen zu dürfen ist eine besondere Ehre“, sagt Robert Schulze: „Zu einer Nominierung gehören so viele Faktoren drum herum - da kann man nur in seinen eigenen Spielen das Bestmögliche geben und dann hoffen, dass es am Ende zur Nominierung führt.“ Und Tobias Tönnies freut sich rückblickend auf das Olympia-Debüt in Tokio vor allem auf volle Hallen in Paris: „Tokio waren unsere ersten Spiele und Olympia ist eine besondere Atmosphäre. Mit dem Bronzespiel Ägypten gegen Spanien war das eine gelungene Premiere. Leider ging das Turnier damals wegen COVID ohne Zuschauer über die Bühne. Da haben wir uns als Ziel gesetzt, auf jeden Fall einmal Olympischen Spiele mit Zuschauern erleben zu dürfen. Jetzt wird der Traum wahr.“ Für Robert Schulze stecken die Gespanne jetzt schon mittendrin in ihrer Olympiavorbereitung: „Wir haben Trainingspläne für die körperliche Fitness- ansonsten sind noch wichtige Spiele in der Liga und in Europa, so dass wir uns damit vorbereiten, bevor es nach Paris geht.“
Kay Holm, der erst vor wenigen Jahren seine Premiere als Delegierter bei Nachwuchs-Weltmeisterschaften feierte und dann 2023 bei Männer- und Frauen-WM nominiert war, ist ebenfalls überglücklich: „Ich freue mich auf das sportliche Highlight und werde jeden Augenblick genießen.“ Für Holm geht ebenfalls ein Traum in Erfüllung: „Olympia ist das Höchste, was auf Sportlerebene erreichbar ist. Als Technischer Delegierter zu so einem Multi-Sportevent nominiert zu werden, daran habe ich im Sommer 2017 mit dem Ende meiner aktiven Schiedsrichter-Karriere nicht gedacht. Rechnen kann man mit so einer Nominierung nicht. Man kann auf ein Ziel hinarbeiten und selbst alles dafür tun. Natürlich deuteten die Nominierungen zu den beiden Olympia-Qualifikationsturnieren der Männer in Spanien und der Frauen in Ungarn sicherlich in die Richtung. Denn das ist schon ein echter Traum, der hier wahr wird“, meint der DHB-Schiedsrichter-Lehrwart. „Wichtig ist für mich, meine Arbeit als Delegierter in der Bundesliga und im internationalen Bereich ordentlich zu machen.“
Die Freude der für Olympia nominierten DHB-Schiedsrichter und Delegierten teilt auch Axel Kromer, Vorstand Sport beim Deutschen Handballbund: „Zwei Handballmannschaften, zwei Schiedsrichterteams und ein Delegierter – so voll war die Kapelle noch nie bei Olympischen Spielen für den Deutschen Handballbund. Darüber sind wir sehr stolz. Das zeigt, auf welchem akribischen Weg sich alle Beteiligten zu Spitzenleistungen engagieren.“
Nachdem bereits bei den Männer-Europameisterschaften 2020 und 2024 sowie der Männer-Weltmeisterschaft zwei deutsche Gespanne im Einsatz waren, hat die doppelte-Olympia-Nominierung nun „eine ganz besondere Strahlkraft für den Deutschen Handball“, sagt DHB-Schiedsrichterchefin Jutta Ehrmann-Wolf: „Das ist die Fortsetzung unserer unglaublich guten Arbeit der vergangenen Jahre und ist auch ganz wichtig für unser Ziel, möglichst viele neue Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter auszubilden. Kuttler/Merz und Schulze/Tönnies sind absolute Vorbilder für alle Schiedsrichter, das zeigen sie immer wieder bei unserem Projekt ‚Breite trifft Spitze‘.“