Fünf erfolgreiche Lehrgänge
Die DHB-Schiedsrichter*innen haben sich in Berlin, Hamburg, Herdecke, Göppingen und Rimpar auf die neue Saison eingestimmt
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen - da gibt es für die Saisonvorbereitung der rund 100 DHB-Spitzenschiedsrichter*innen keine Ausnahme. Statt des „normalen“ Zwei-Tage-Lehrgangs mit allen Schiedsrichtern an einem Ort hatten DHB-Schiedsrichterwart Wolfgang Jamelle und DHB-Schiedsrichter-Lehrwart Kay Holm in diesem Jahr die Schiedsrichter*innen auf fünf Ein-Tages-Lehrgänge in ganz Deutschland verteilt. Diese fanden mit jeweils rund 20 Teilnehmern in Berlin, Hamburg, Herdecke, Göppingen und Rimpar statt.
„Das ist unter den Umständen alles sehr gut gelaufen“, bilanzierte Jamelle die Veranstaltungsreihe. Holm lobte das hochdisziplinierte Verhalten sowohl der Schiedsrichter*innen als auch der Referenten, zu denen auch Schiedsrichter-Ansetzer Nils Szuka sowie aus dem Lehrstab Jürgen Rieber und Peter Behrens zählten.
„Es war toll, die Schiedsrichter nach mehreren Monaten alle wiederzusehen, auch wenn das Programm für alle Beteiligten anspruchsvoll und anstrengend war“, sagt Jamelle. Lediglich virtuell hatten sich alle zur Saisonabschlussbesprechung 2019/20 per Videokonferenz getroffen.
„Wir müssen verantwortungsbewusst alle auf uns achten“ - das war so etwas wie das Leitmotiv des DHB-Schiedsrichterwarts bei den Lehrgängen, bei denen er unter anderem die Aufgabe hatte, die Corona-Regeln zu erläutern. „Wie auch die Spieler und Spielerinnen der ersten und zweiten Bundesliga Männer sowie der 1. Liga Frauen müssen sich auch die Schiedsrichter wöchentlich testen lassen. Dahinter steckt sehr viel zeitlicher und organisatorischer Aufwand“, betont Jamelle: „Wir haben alle Vorkehrungen für eine erfolgreiche Saison unter besonderen Vorzeichen getroffen. Wir alle hoffen, dass wir gut diese Situation gut kommen.“
Zum Beispiel werden extrem lange Fahrten bei den Ansetzungen ausgeschlossen, die Ligaverbände und Vereine sind laut Jamelle darüber informiert, dass es auch sein kann, dass ein Schiedsrichtergespann aus dem gleichen Landesverband ein Bundesligaspiel leitet.
Nach der Neueinkleidung (neuer Ausstatter PUMA, neuer Sponsor KÜS) und Fototerminen ging es in Sachen Fitnesstests dieses Jahr weniger um allgemeine Ausdauerwerte der Schiedsrichter*innen, sondern in Kooperation mit der Universität Oldenburg um den Yoyo-Test, mit dem das Entscheidungsverhalten unter Stress analysiert wurde, immer in Kleingruppen von sechs bis sieben Schiedsrichter*innen.
Im fachlichen Teil wurde mit vielen Videosequenzen - und teilweise auch von den Schiedsrichter*innen selbst präsentiert - der Fokus auf die ersten zehn Spielminuten, das Spielgeschehen am Kreis und Siebenmeterentscheidungen gelegt. „Viele Punkte haben sich gegenseitig bedingt“, sagt Lehrwart Holm: „Viele Themen haben sich zudem mit der IHF Virtual Academy überschnitten.“
Einige Schiedsrichter*innen hatten zum Beispiel auch das Thema Schritte in „Hausaufgaben“ in den Monaten April/Mai bearbeitet und ihre Erkenntnisse nun vor den Gruppen präsentiert. „Es war für alle Beteiligten bereichernd, dass vom Nachwuchs- bis zum Elitekader die Bandbreite sehr groß war“, sagt Holm: „Alle konnten voneinander lernen.“
Seinen Dank richtete Holm auch an die fünf regionalen Ausrichter wie Frisch Auf Göppingen, die Füchse Berlin oder die Rimpar Wölfe, die für optimale Lehrgangsbedingungen gesorgt hätten. So fällt auch Holms Gesamtfazit sehr positiv aus: „Alle Beteiligten haben toll mitgezogen.“
