Solidarisch 20 Prozent Energie sparen
Andreas Michelmann. - Foto: Sascha Klahn
06.09.2022 Verband

Solidarisch 20 Prozent Energie sparen

DHB unterstützt DOSB-Aufruf / Michelmann: „Wir kämpfen gemeinsam für den Sport”

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ruft seine Mitglieder dazu auf, in den kommenden Monaten mindestens 20 Prozent Energie einzusparen, um pauschale Schließungen von Schwimmbädern und Sportstätten zu vermeiden. Der DOSB stellt den 90.000 Sportvereinen dazu einen detaillierten Stufenplan mit Einsparpotenzialen zur Verfügung.

Als eine der größten Mitgliedsorganisationen unterstützt auch der Deutsche Handballbund den DOSB-Aufruf. „Es geht um Solidarität in unserer Gesellschaft und damit in der Gemeinschaft aller Sportarten”, sagt DHB-Präsident Andreas Michelmann auch als Sprecher von Teamsport Deutschland und der im DOSB organisierten olympischen Spitzen Verbände. „Die wenigsten Vereine sind Eigentümer von Hallen, sondern meist einer von mehreren Nutzern. Sofern sie trotzdem in die Infrastruktur investieren, sollten sie eine gewisse Unabhängigkeit erreichen. Angepasstes Verhalten ist jedenfalls der Beitrag, den wir als Handball-Familie und über alle Sportarten hinweg leisten müssen, um das 20-Prozent-Ziel zu erreichen. Wir fordern nicht nur – wir werden auch aktiv.” So arbeitet der DHB an einer Handreichung für die Vereine, die angepasste Regeln, praktische Übungen und Tipps zum Energiesparen enthalten soll. Michelmann: „Damit wird die Handball-Familie die DOSB-Initiative aufgreifen können. Wir kämpfen gemeinsam für den Sport.”

„Der organisierte Sport leistet seinen Beitrag in dieser schwierigen Situation und übernimmt einmal mehr gesellschaftliche Verantwortung! Im Gegenzug müssen die Belange des Sports bei allen notwendigen Entscheidungen berücksichtigt werden, denn Sport ist mehr als eine Freizeitaktivität. Sport und Bewegung tragen entscheidend zum physischen und psychischen Wohlbefinden bei, Sport bringt Menschen zusammen und sorgt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagt DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Man erwarte von den Kommunen, den Sport bei allen Entscheidungen einzubinden, die ihn betreffen. So könne man gemeinsam bestmögliche Lösungen vor Ort entwickeln, falls Schließungen drohen.
„Der organisierte Sport kann mit seinen 90.000 Sportvereinen und den 27 Millionen Mitgliedschaften eine ungeheure Kraft entwickeln, auch beim Thema Energiesparen. Aber auch diese Kraft ist endlich“, sagt DOSB-Vorstandsvorsitzender Torsten Burmester und fügt hinzu: „Nach mehr als zwei Jahren Pandemie sind die Reserven aufgebraucht, viele Vereine werden die explodierenden Energiekosten kaum stemmen können. Umso enttäuschender ist, dass der Sport im dritten Entlastungspaket der Bundesregierung keine Berücksichtigung gefunden hat. Es kann nicht sein, dass die Politik die Fehler der Corona-Pandemie wiederholt und die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft so geringschätzt. Unsere Sportvereine brauchen eine spürbare finanzielle Entlastung.“

Der DOSB hatte bereits im Juli auf die Herausforderungen des organisierten Sports in der Energiekrise hingewiesen und vor pauschalen Schließungen von Sportstätten gewarnt.

Die Sportministerkonferenz der Länder (SMK) hat im August dem organisierten Sport Unterstützung bei der Bewältigung der Energiekrise zugesichert. Sie forderte, Sportstätten und Schwimmbäder so lange wie möglich offen zu halten und die Betreiber von Sportstätten – Kommunen und Sportvereine – bei der Schaffung von Hilfen mit zu berücksichtigen.
Weitere Informationen zur Energiekrise und ihre Auswirkungen auf den Sport sind hier zu finden.

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