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Trauer um Frank Birkefeld

24.06.2023

Frank Birkefeld ist tot. Der frühere Geschäftsführer des Deutschen Handballbundes und des Weltverbandes IHF starb am Donnerstag im Alter von 82 Jahren. Die Nachricht berührt die Handballfamilie weltweit. 

„Frank Birkefeld war ein Gestalter des nationalen und internationalen Handballs. Wo er gewirkt hat, sind Spuren geblieben“, sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. „Der Austausch mit Frank Birkefeld war immer inspirierend. Er hat mir persönlich mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Seine Hinweise in kritischen und herausfordernden Situationen habe ich sehr geschätzt. Wir sind dankbar für sein Lebenswerk und tieftraurig, dass wir einen klugen Gefährten verloren haben. Wir werden Frank Birkefeld ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie.“ 

Birkefeld ging 2007 nach mehr als 16 Jahren in Diensten der Internationalen Handball Föderation IHF in den Ruhestand. Kurz zuvor hatte er mit der Männer-WM in Deutschland ein Großereignis mitgestaltet, das noch heute als Gamechanger nachwirkt – damals ging es raus aus den kleinen Hallen und rein in die großen Arenen. Das nächste Level war erreicht sowohl für die IHF als auch den DHB und den Handball weltweit. 

IHF-Präsident Hassan Moustafa dankte Birkefeld zum Abschied dafür, dass „er sich in den Dienst der IHF gestellt“ und so „entschieden zum ständigen Wachstum“ beigetragen habe. Moustafa damals weiter: „Ich möchte Frank Birkefeld für die 17 Jahre danken, in denen er mit unermüdlichem Einsatz dafür gesorgt hat, dass wir auf eine funktionierende Organisation blicken dürfen, auch möchte ich ihm für seine große Unterstützung danken.“ 

Seit 1995 hatte der Westfale, der nach Ansicht des Handball-Magazins „der einflussreichste Hauptamtliche des Welthandballs“ war und unter anderem die Durchführung zahlreicher Weltmeisterschaften und olympischer Handballturniere verantwortete, die Entwicklung des Weltverbandes als Geschäftsführer maßgeblich mitbestimmt und mitgeprägt. Fundamental dafür waren sein Fachwissen und exzellentes Gedächtnis sowie seine auch international sehr guten Beziehungen, speziell auch zum IOC. Von 1972 bis 2016 war er in verschiedensten Funktionen bei allen Olympischen Spielen. 

Von Hause aus sei er Fußballer gewesen, erklärte Frank Birkefeld in einem Interview mit dem Handball-Magazin, „kein begnadeter, aber auch kein ganz schlechter“. Im Laufe der Zeit aber entwickelte er auch eine Liebe zum Handball, und der Handball sollte bald darauf zu seinem Beruf werden. 1968 begann er als Jugendsekretär beim Deutschen Handballbund und übernahm 1973 als Nachfolger des zur IHF wechselnden Friedhelm Peppmeier den Posten des Geschäftsführers. Am 1. April 1991 wechselte Birkefeld schließlich zur IHF nach Basel. Beim Weltverband war er anfangs für den Europapokal und die Zusammenarbeit mit den Medien verantwortlich, ehe er 1995 zum Geschäftsführer aufstieg. 

Auch nach seinem Ausscheiden als IHF-Geschäftsführer war der gelernte Journalist weiter für den Weltverband tätig, unter anderem als Autor des Buchs „The History of Handball“ oder als Herausgeber des World Handball Magazine der IHF. Vielen heute im Handball aktiven Menschen gilt Birkefeld als Ziehvater, ein Vertreter der alten Schule, hart arbeitend, aber immer mit einem offenen Ohr und so ein hochgeschätzter Ratgeber weit über sein berufliches Leben hinaus.