„Es kann einfach sein, Kinder zum Sport zu bewegen“
Foto: Sportstadt Düsseldorf / Kenny Beele
26.04.2021 Vereinsservice

„Es kann einfach sein, Kinder zum Sport zu bewegen“

DHB Online-Akademie zu „Return to Court - Kinderhandball“

Die Bälle ruhen. Ein normaler Handballspiel- oder Trainingsbetrieb? Nicht möglich. Darunter leiden nicht nur, aber wohl ganz besonders die jüngsten Handballer*innen der Republik. Die zweite Ausgabe der DHB Online-Akademie 2021 widmete sich am vergangenen Samstag daher dem DHB-Konzept „Return to Court - Kinderhandball“. Moderatorin Ania Rösler, DHB-Mitarbeiter Frederik Wöhler, Ex-Beachhandball-Nationaltrainer Alex Gehrer sowie Matthias Lorenz, Leiter der HandballTalentSchmiede, sprachen eine Stunde lang über alternative Spielformen, um Kinder trotz Corona-Einschränkungen zum (Handball-)Sport zu motivieren. 

Auch Kinder können Training nicht von null auf hundert aufnehmen 

Drehte sich in der ersten Folge der DHB Online-Akademie 2021 alles um den Weg zurück in die Halle für Senior- und Jugendspieler*innen, ging’s diesmal speziell um Kinder. Hintergrund: Auch Kinder können das Handballtraining nicht von null auf hundert wiederaufnehmen, wenn Öffnungen in Sicht sind. Um sie sukzessive wieder auf das normale Handballtraining vorzubereiten, hat der DHB mit „Return to Court - Kinderball“ ein Konzept niedergeschrieben, das sich vor allem an Kinderhandball-Trainer*innen, aber auch an Eltern und Lehrer*innen richtet. Darin sind auch alternative Handball-Spielformen enthalten 

Und dass man mit Beachhandball, Goalcha, Holf und Co. nicht zwingend warten muss, bis Lockerungen in Sicht sind – das hat die DHB Online-Akademie vom vergangenen Samstag eindrücklich bewiesen. Die alternativen Spielformen wie Beachhandball oder Goalcha zeigen, dass Handball überall, egal ob im Sand, auf Asche oder auf Rasen, abgewandelt gespielt werden kann. Das sind in Zeiten des Lockdowns gute Möglichkeiten, auch ohne eine Halle weiterhin am Ball zu bleiben”“, sagt Frederik Wöhler, Mitarbeiter im Bereich Mitgliederentwicklung des DHB. Meint: Leser*innen können ihren Nutzen aus dem „Return to Court Kinderhandball“-Konzept und den alternativen Spielformen ziehen – egal, wie regionales Infektionsgeschehen und Vorschriften aussehen.  

Streethandball, Goalcha, Holf – oder etwas ganz anderes? 

Beispiel Goalcha: Bei der Streethandball-Art spielen zwei Teams mit je drei oder vier Spieler*innen abwechselnd auf ein Tor. Ein Team verteidigt, das andere greift an. Weil die verteidigende Mannschaft einen Torwart stellt, ist die angreifende Mannschaft immer in Überzahl. „Der Vorteil von Goalcha ist, dass man es flexibel erweitern und abwandeln kann“, sagt Matthias Lorenz. Die Kinder können ein eigenes Spielfeld einzeichnen und sogar Gegenstände einbauen. Auch Trickshotszum Beispiel eine Rolle oder ein Rad vor dem Wurf – sind erlaubt. Die Spieler*innen können die Torwürfe also auch allein trainieren. 

Eine weitere Abwandlung des klassischen Hallenhandballs: Beachhandball. Auch um ihn ging es in der DHB Online-Akademie, denn „besonders Beachhandball hat wahnsinnig viele Vorteile für Kinder“, erklärt Alex Gehrer. Vor allem als Abwandlung für Kinder, also „Mini-Beachhandball“. „Das Verletzungsrisiko ist im Sand geringer als in der Halle. Der weiche Motorikball ist gut greifbar und es enthält akrobatische Elemente, denn spektakuläre Treffer werden mit zwei statt einem Punkt belohnt.“ Und was, wenn keine Beachhandballanlage vorhanden ist? Auch beim Beachhandball kann das ursprüngliche Konzept abgewandelt werden. „Man kann auch auf Volleyballfeldern, Asche, Asphalt oder anderen Untergründen spielen“, erklärt Gehrer weiter. 

Hauptsache, die Kinder bewegen sich 

Doch neben Spielformen wie Street-, Beachhandball, die zumindest namentlich eng mit dem 7-gegen-7-Handballspiel in der Halle verwandt sind, schlägt das „Return to Court Kinderhandball“-Konzept auch eine geradezu exotische Spielform vor: Holf, eine Mischung aus Handball und Golf. Dabei suchen sich die Spieler*innen Ziele aus, die „Holfs“, die sie mit ihrem Handball treffen müssen. Natürlich mit möglichst wenigen Versuchen. „Man überlegt sich einen Parcours und legt los“, sagt Frederik Wöhler. „Ein ideales Spiel, um mit der Familie rauszukommen und sich zu bewegen.“ Denn, da waren sich die Gesprächspartner*innen bei der DHB Online-Akademie einig: Egal, wie die Kinder sich bewegenHauptsache ist, dass sie sich bewegen.  Matthias Lorenz: „Kleine Wettbewerbe und spielerische Elemente, das reicht manchmal schon. Es kann einfach sein, Kinder zum Sport zu bewegen.“ 

(SiSch)

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