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21.11.2019

Jubel über die Deutsche Vize-Meisterschaft: Die weibliche B-Jugend des SV Grün-Weiss Schwerin gewann bei der Deutschen Meisterschaft die Silbermedaille. Torhüterin Tabea Schöps wurde zudem als beste Torhüterin des Finalturniers ausgezeichnet. In der Frauenhandballszene staunte man nicht schlecht, als in diesem Frühling die B-Jugend des SV Grün-Weiß Schwerin in den Play-Offs um die Deutsche Meisterschaft von einem Überraschungserfolg zum nächsten eilte, dabei die favorisierten Teams Borussia Dortmund und Thüringer HC aus dem Rennen warf und das Final Four in Buxtehude erreichte. Auch dort überzeugten die Mädels von Trainer Tilo Labs im Halbfinale gegen Bensheim und mussten sich letztlich nur dem Gastgeber und neuen Champion aus Buxtehude geschlagen geben.

Die Enttäuschung aber hielt sich in Grenzen: Die sensationelle Vizemeisterschaft ist ein großer Erfolg für die Schwerinnerinnen. Das ‚Grüne Band für vorbildliche Talentförderung’ belohnt sie indes längst nicht ‚nur’ dieses ‚Abenteuer’, sondern das umfangreiche und stichhaltige SV-Nachwuchskonzept, das derartige Leistungen erst ermöglicht. Schwerin ist Landesleistungsstützpunkt für den weiblichen Bereich - das Sportgymnasium Schwerin und weitere Schulkooperationen zahlen sich aus. Unter den 250 Abteilungsmitgliedern waren zum Zeitpunkt der Bewerbung 211 Kinder und Jugendliche. Die Grün-Weißen stellen 38 Landes-und Bundeskader.

Um all den kleinen und größeren Handball-Girls gerecht zu werden, sind 32 Lizenztrainer in das Ausbildungssystem der Mecklenburger integriert. Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass die Grün-Weißen mittlerweile die Nummer eins in der Region sind - trotz starker Konkurrenz aus Rostock, Wismar, Stralsund oder Neubrandenburg. Von der U10 bis hinauf zur U18 dominieren die Nachwuchsteams des SV die Landesmeisterschaften. Beispiele: Die D-Jugend (U12) wurde 2016 Ostdeutscher Regionalmeister, die A-Jugend (U18) setzte zwischen 2016 und 2018 zudem auch auf Bundesebene Akzente und erreichte zweimal die Zwischenrunde auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft. Nun also schaffte es die B-Jugend sogar bis ins Finale.

Die Talentförderung funktioniert bei Grün-Weiß offenkundig hervorragend. Umso bemerkenswerter, weil die Talentsichtung eine echte Herausforderung ist. Es herrscht ein harter Wettbewerb um den Nachwuchs der Landeshauptstadt: Die erfolgreichen Volleyballerinnen des Schweriner SC, die natürlich insbesondere nach großgewachsenen Mädchen Ausschau halten, sind unmittelbare Konkurrenz für die Handball-Abteilung. Und auch die SC-Leichtathletik-Sparte hat talentierte Läuferinnen, Springerinnen und Werferinnen lieber in ihren Reihen, als sie zum Handball abwandern zu lassen. Doch die Angebote des SV GW sind überzeugend, die Bemühungen unermüdlich. Und so verzeichnete die Abteilung allein im letzten Jahr 48 Neueintritte. Man darf sicher sein, dass einige von ihnen lange dabei bleiben und somit früher oder später in einem der SV-Teams spielen, die erneut für Erstaunen, Respekt und Furore in der Handballszene hierzulande sorgen werden.