Sternstunde in der Westfalenhalle
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21.04.2024 Vereinsservice

Sternstunde in der Westfalenhalle

Vor 50 Jahren: VfL Gummersbach gewinnt in Dortmund den Europapokal der Landesmeister

Vor 50 Jahren war der VfL Gummersbach die beste Handball-Mannschaft in Europa und damit in der ganzen Welt: Am Sonntag, dem 21. April 1974, gewann der VfL in der ausverkauften Dortmunder Westfalenhalle vor 14.000 Zuschauern das Endspiel um den Europapokal der Landesmeister gegen Mai Moskau mit 19:17 nach Verlängerung. Dieser Titelgewinn war nicht der erste auf europäischer Ebene: Schon in den Jahren 1967, 1970 und 1971 hatte der VfL diesen Titel gewonnen und musste nach 1974 dann neun Jahre warten, um erneut Sieger in dem Wettbewerb zu werden, der seit der Saison 1993/94 in die EHF Champions League übergegangen ist.

Beim Wettbewerb um den Europapokal der Landesmeister nahmen in der Saison 1973/74 insgesamt 24 Mannschaften teil: Der VfL Gummersbach schaltete in der ersten Runde mit Hin- und Rückspiel Valur Reykjavik (11:10 und 16:8) aus, danach im Achtelfinale den FC Barcelona (30:23 und 20:15) und im Viertelfinale ZSKA Moskau (22:14 und 18:19), nachdem sich ZSKA im Achtelfinale gegen SC Empor Rostock mit 18:16 und 15:19 durchgesetzt hatte. Auch im Halbfinale gegen CH Bratislava blieb der VfL zweimal siegreich (16:15 und 15:10). Der Weg in das Finale für das VfL-Team um Manager Eugen Haas (1916-1995) und mit den beiden Trainern Victor Chita (1931-2011) und Heiner Frohwein (1928-2021) war damit geebnet.

Mit dieser Mannschaft wurde der VfL Gummersbach vor genau 50 Jahren Europapokalsieger der Landesmeister: Klaus Kater (75) und Urban Wrona (71) im Tor, im Feld mit: Hansi Schmidt (1942-2013), Joachim Deckarm (70), Werner Lettgen (72), Helmut Kosmehl (79), Jochen Brand (80), Heiner Brand (71), Klaus Westebbe (74), Achim Henseler (1947-1982), Klaus Schlagheck (73) und Jochen Feldhoff (80). Einer der bekanntesten Spieler bei Mai Moskau war Wladimir Maximow (78), der später als Trainer u.a. zweimal (1993 und 1997) Weltmeister mit der russischen Nationalmannschaft wurde. Für Heiner Brand war der Finalsieg vor 50 Jahren der erste europäische Titel seiner großen Karriere im Handball: „Als junger Spieler im Team kam ich jetzt endlich wieder auf meinen Lieblingspositionen in der Abwehrmitte und auf Rückraum-Mitte im Angriff zum Einsatz“, erinnert sich der spätere Weltmeister als Spieler sowie als DHB-Bundestrainer heute.  

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann