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Abstiegskampf: Altlandsberg besiegt Schwerin

25.11.2014
25.11.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Nord · Von: pm verein

Abstiegskampf: Altlandsberg besiegt Schwerin

Geht doch! Die Damen des MTV Altlandsberg bezwangen im Abstiegskampf Grün-Weiß Schwerin mit 33:22 (15:9). „Das tat gut“, so Team-Kapitän Sophie Lütke. „Es war befreiend! Wir haben all den Schwung, das Tempo, den Elan vom vergangenen Pokal-Sonntag in Massen mitgenommen und heute hier aufs Parkett gebracht.“ In Massen hatte es ja unter anderem dieses denkwürdige 53:15 über die Gastgeberinnen aus der Brandenburg-Liga gegeben.

Der Erfolg war im Abstiegskampf der Staffel Nord für den auch dringend nötig. Denn der bislang Letzte, Vechta, gewann beim Berliner TSC (29:27) und punktete im Tabellenkeller ebenfalls. Altlandsberg ist jetzt aber von den Abstiegsplätzen weg und kann dem Kommenden wieder mit Optimismus entgegensehen.

Das allerdings ist nicht nur eine Frage von Zahlen und Tabellenplätzen. Das ist vor allem eine Frage der Moral. Immerhin musste der Ausfall von Linkshänderin und Torjägerin Manja Berger (Rot-Sperre) sowie der wurfstarken Christiane Wiechert (Grippe) kompensiert werden. Deshalb nahmen auf der Bank für den Fall der Fälle dankenswerter Weise fünf Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft Platz.

Die Partie gegen Schwerin – jetzt auf dem letzten Tabellen-Platz – begann erst nach den 1:3- und 2:4-Rückständen zu brummen. Auf einmal stand die Abwehr. Torhüterin Kathrin Wiehle fischte einen Ball nach dem anderen heraus und beim MTV begannen nicht nur die Konter wie am Schnürchen zu laufen. Plötzlich gelangen auch die Kombinationen und exzellente Anspiele an den Kreis (Sylvia Kalina mit sechs Toren). Warum klappte das ausgerechnet in dieser personellen Not? Sophie Lütke, die diesmal weniger als Torjägerin glänzte, dafür als Spielmacherin mit glänzender Übersicht: „Es ist wirklich eine Frage der Moral. Wir wollten es auch unserem Publikum beweisen, das schon hin und wieder an uns gezweifelt hatte. Wir wollten unbedingt zeigen – wir haben es drauf.“

Über die Stationen 5:5, und 11:7 erarbeitete man sich eine sichere Pausenführung (15:9) heraus. Und auch danach (19:11, 26:15, 29:19) ging es bis zum 33:22-Sieg munter weiter. Viktória Várkonyi (sieben Tore), die zuletzt eine kleine Formkrise durchlitt, biss sich toll durch. Obwohl sie zwischenzeitlich mehrfach hart attackiert wurde, auf dem Boden behandelt werden musste. Genau wie Annika Fleck. Die Linksaußen, die sechsmal traf: „Als ich mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen war, sah ich kurzzeitig Sterne…“

Aber davon ließ sich an diesem Tag niemand abhalten. Schon gar nicht Linda Mandelkow. Die temperamentvolle Rückraum-Allrounderin bekam sich nach ein paar Konzentrationsmacken in der Startphase immer besser in den Griff, spielte klug und vollstreckte (sechs Tore) mit Können und ganz viel Elan. Linda, die vor der Saison vom Oberliga-Team der Füchse gekommen war: „Heute haben wir unsere Qualität gezeigt. Ich glaube, das war mein bisher bestes Spiel für den MTV.“

Und was war mit den Gäste-Damen los? „Ich war mir sicher, dass wir heute gewinnen“, gab Schwerins Trainer Tilo Labs ehrlich zu. Aber da war diesmal nichts drin. Die jungen Mecklenburgerinnen kamen mit der starken MTV-Abwehr nicht klar, verzogen ihre Würfe und mussten schließlich frustriert passen. MTV-Coach Fabian Lüdke: „Ich hatte noch mal an die Mannschaft appelliert, mit Herz und Seele und mit hohem Tempo zu spielen. Das klappte. Weniger gefallen hat mir die Phase nach der 46. Minute, als es zu viele Nachlässigkeiten gab.“

MTV mit: Wiehle, Haß; Mandelkow 6/1, Lütke 5/1, Várkonyi 7, Schönfelder 3, Kalina 6, Fleck 6/1; Priemer, Kretzschmann, Fuchs, Bartl, Landgraf.

Schwerin mit: Pöschel, Klasen; Laas 3, Crölle 1,, Nawrot 1, Schult 1, Lück 1, Dube 2, Kiewitt 3/1, Evangelidou 3, Wolter 2, Celka 5/2.