Azevedo-Marques hält für die SG H2Ku den Sieg gegen Köndringen/Teningen fest
Azevedo-Marques hält für die SG H2Ku den Sieg gegen Köndringen/Teningen fest
In einer emotional und äußerst kämpferisch geführten Partie gelang der SG H2Ku Herrenberg am gestrigen Abend mit dem 21:19 gegen die SG Köndringen/Teningen der erhoffte Doppelpunktgewinn im Kampf um den Klassenverbleib in der Dritten Liga. Vor den Sonntagsspielen hat sich der Gäuclub damit ein kleines Polster von drei Punkten schaffen können.
Wenn sich zwei Trainer in einer Pressekonferenz einmal komplett einig sind, dann muss die Spielanalyse einfach treffend gewesen sein. So sprachen Nico Kiener für die Gastgeber und sein Köndringer Pendant, Ole Andersen, vor den Zuschauern und der Presse unisono von einer Abwehrschlacht, die sich ihre Teams in den sechzig Minuten zuvor geliefert hatten. Und in der Tat wurde von der ersten Minute deutlich, dass weder die SG H2Ku noch die SG Köndringen/Teningen gewillt war, klein beizugeben. Überraschend war dies allerdings nicht, brauchte der Gastgeber doch jeden Punkt für den Klassenerhalt. Und auch die Gäste hätten mit einem Erfolg den Blick in der Tabelle sogar noch einmal etwas nach oben richten können und gleichzeitig die letzten Abstiegsgedanken ad acta legen können.
Begonnen hatte das Spiel für beide Mannschaften im Angriff zwar bisweilen zerfahren, aber trotzdem zumindest für den Gastgeber erfolgreich. Vier Mal konnte die SG H2Ku bis zur 11. Minute einnetzten, ehe die Gäste aus dem Badischen ihren ersten Torerfolg protokollierten konnten. Allerdings fiel schon hier auf, dass sich der Gastgeber um jeden Torerfolg mühen musste. Beide Deckungsreihen agierten sehr offensiv und nicht minder bissig. Und so war es auch wenig verwunderlich, dass der Vorsprung in der Startphase noch längst keine Vorentscheidung sein würde. Außerdem war den Aktiven der SG H2Ku auch in schon in einigen Szenen der mentale Druck anzumerken, die Partie unbedingt siegreich gestalten zu wollen.
Dass Coach Nico Kiener auf Seiten der Gastgeber schon relativ früh begann, munter durchzuwechseln, hatte derweil nicht nur den Grund, den Gegner vor neue Aufgaben zu stellen. „Gerade für die Schlussphase brauchte ich Spieler, die noch zusetzen können. Das war relativ früh klar“. Das 7:7 nach 21 Minuten läutete dann eine Phase der Ausgeglichenheit beider Teams ein, die bis Mitte der zweiten Halbzeit vorhalten sollte. Beim 11:11 wurden schließlich die Seiten gewechselt.
Die Pause schien dann zunächst den Gästen besser bekommen zu sein. Ohne sich entscheidend absetzen zu können, lagen die Köndringen meist knapp in Front (14:16). Und obwohl sich die Defensive der Herrenberger weiter als absolut sattelfest erwies, merkte man in dieser Phase ob des Tabellenstandes deutlich die eine oder andere zittrige Hand im Angriffsspiel der Kiener-Truppe. Die zweiminütige Hinausstellung für Martin Hirling auf Seiten der Gäste sollte dann der Startschuss für eine dramatische und nervenaufreibende Schlussphase ein. Die Überzahl konnte zwar noch nicht zum Ausgleich genutzt werden, aber durch den Treffer von Christian Dürner war der Anschluss hergestellt. Den Ausgleich und die Führung erledigten dann kurze Zeit später Ingo Krämer und Christian Rau (17:16, 46.).
Die SG Köndringen/Teningen konnte zwar bis zum 18:18 stets egalisieren, die Führung sollte den Gästen aber nicht mehr gelingen. Das lag neben der unermüdlich arbeitenden Abwehr, in der sich jetzt auch die Rotation von Coach Nico Kiener während der Partie positiv bemerkbar machte, an einem Akteur, der zu diesem Zeitpunkt schon heiß gelaufen war und nun dem Spiel seinen ganz eigenen Stempel aufdrückte. Torhüter Marco Azevedo-Marques hatte zuvor das Duell mit seinem Gegenüber Philipp Grange auf hohem Niveau Remis gestalten können. In der Schlussphase allerdings lieferte der Keeper der SG H2Ku sein Meisterstück ab und wurde so zum Matchwinner. Nur noch einmal musste Marques ab der 48. Minute hinter sich greifen. In der Zwischenzeit erkämpften seine Mitspieler in der Offensive mit viel Aufwand drei Tore zum entscheidenden Tore zum 21:18 (58.). Der letzte Treffer der Gäste war dann nur noch Ergebniskosmetik.