Baggerseepiraten mit Kraftakt zum 29:27 Heimsieg gegen Dessau-Roßlau - Michi Weiding“air“ überragt mit 11 Treffern

Wer bis dato mit dem Begriff „Kampfspiel“ nichts anfangen konnte, dem wurde am gestrigen Samstag ge-holfen. Denn da waren zwei Mannschaften, auf der Platte, die um jeden Zentimeter Hallenboden kämpften, dem Gegner nichts schenkten und unbedingt die Punkte für sich verbuchen wollten. Das bessere Ende bei diesem Unterfangen hatten die Rodgauer, die mit dem 29:27 in heimischer Halle ungeschlagen bleiben und weiter munter im Spitzenfeld der 3. Liga Ost mitmischen.

Trainer Alex Hauptmann hatte schon unter der Woche vor der Spielstärke der Dessauer gewarnt. Diese waren zwar bisher auswärts noch ohne Erfolgserlebnis, aber man merkte den Gästen an, daß sie gewillt waren, den Bann zu brechen. Die Baggerseepiraten konnten zwar über 3:1 und 5:3 in Führung gehen, aber beim 6:6 durch den einzigen Treffer von Robert Lux war schnell wieder ein Unentschieden hergestellt. In der Folge setzten sich die Sachsen-Anhaltiner Stück für Stück ab. Vor allem der wendige Linksaußen Marek Vanco, mit sieben Treffern erfolgreichster Werfer der Gäste, sorgte für einen 10:13 Vorsprung. Die Hauptmann-Sieben, die schon im Vorfeld der Partie auf die verletzten Feldmann und Weber verzichten mußte, bekam in dieser Phase nur schwer Zugriff und fand nicht die richtigen Mittel gegen die massierte Abwehr. Und wer weiß was passiert wäre, hätten die Gäste die glasklare Chance zum 10:14 auch genutzt. Doch Marco Rhein parierte glänzend und gab damit die Initialzündung für die Aufholjagd vor der Pause – im anschließenden Trainergespräch war dies auch für Gästetrainer Breu eine der Schlüssel-Szenen des Spiels. Die Rodgauer ließen sich nicht lange bitten und sorgten durch Schmid und Weidinger für den 13:14 Anschluß kurz vor der Halbzeitsirene.

In der zweiten Halbzeit wurde von beiden Seiten noch intensiver um jeden Ball gekämpft, nicht immer mit erlaubten Mitteln. Für die Rodgauer hagelte es insgesamt neun Zeitstrafen, die Dessauer hatten ihrerseits auch sechs Hinausstellungen zu verbuchen, dazu noch eine Rote Karte gegen Tomas Pavlicek. Allein die nackten Zahlen zeigen deutlich, daß beide Mannschaften den Sieg unbedingt wollten. Bis zur 45. Minute gelang es aber keinem Team, sich einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Doch dann fanden die Hauptmann-Schützlinge den Weg in die Erfolgsspur. Der gut aufgelegte Zutic, Kaiser und natürlich der alles überragende Michi „Air“ Weidinger trafen in Folge zu einem Drei-Tore Vorsprung. Es war wieder einmal eine Augenweide, mit welcher Wucht und unbändigem Willen der „Hörschter“ Bub seine elf Treffer erzielte und die abwehrstarken Gästespieler ein ums andere Mal alt aussehen ließ. Hier hätte man schon den Sack zumachen können, verpaßte aber den finalen Punch.

In der hitzigen Endphase nutzten die Gäste die kleinen Nachlässigkeiten und kamen in der 59. Minute noch einmal auf einen Treffer heran. Die Zuschauer hielt es schon lange nicht mehr auf den Sitzen und als Sergej Zutic in Unterzahl mit seinem vierten Treffer den vielumjubelten 29:27 Endstand markierte, brachen alle Jubel-Dämme.

Für den erschöpften Alex Hauptmann war es das erwartet schwere Kampfspiel: „Kompliment an meine Mannschaft, gegen die abgeklärten Dessauer mußten wir an unsere Grenzen gehen. Jetzt haben wir 15:3 Punkte und freuen uns auf das Spitzenspiel gegen Magdeburg.“

Die Partie gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer findet aber nicht am kommenden Wochenende statt, sondern wurde auf Freitag, den 7.11. verlegt. Spielbeginn ist dann um 20.00 Uhr.

Rhein, Hoppenstaedt - Henkel (2), Schmid (3), Zutic (4), Kohlstrung (1), Hess, Weidinger (11), Kaiser (6), Keller (2/1).