Der große Wurf: Linkshänder verlängert Vertrag bei der HSG Konstanz

Kürzlich war Marc Hafner, ein begnadeter Techniker auf und neben dem Handballfeld, nach Ausbildungsende auf der Suche nach der passenden beruflichen Herausforderung in der Region. Es war das letzte fehlende Puzzleteil zur von der HSG Konstanz und Marc Hafner angestrebten Vertragsverlängerung. Nun ist der große Wurf geglückt – in allen Bereichen.

Der 28-jährige Rechtsaußen mit Bundesligaerfahrung beim TBV Lemgo an der Seite von Welt- und Europameister Florian Kehrmann hat in der Schweiz bei der L. Sauter Verpackungen AG in Ermatingen eine Arbeitsstelle gefunden. „Ich bin glücklich mit meinem Job, habe eine gute Stelle als Assistent der Geschäftsleitung gefunden und freue mich, dass ich diese Entscheidung getroffen habe“, so der 1,74 Meter große Rechtsaußen. Damit meint er nicht nur die berufliche, sondern auch die sportliche Entscheidung, denn der auslaufende Vertrag bei der HSG Konstanz konnte somit, nachdem sein Verbleib in der Region gesichert ist, um zunächst ein Jahr verlängert werden.

„Marc geht nach seiner Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker nun den Weg ins Arbeitsleben. Das bedeutet für den Handball, dass der Beruf sinnvollerweise Vorrang hat“, so HSG-Präsident Otto Eblen. Dennoch wurde sein Vertrag mit der Aufgabe erweitert, dass der Junioren-Europameister und -Vize-Weltmeister sich intensiv um die beiden jungen Rechtsaußen Alexander Lauber und Luis Weber kümmert, damit diese sich möglichst gut entwickeln und schnell in der 3. Liga Fuß fassen. Marc Hafner übernimmt gerne Führungsaufgaben – sowohl im Beruf, als auch im Sport. Dass er die jungen Spieler optimal an seinem großen Erfahrungsschatz aus Bundesliga und Junioren-Nationalmannschaft teilhaben lässt, zeigt nicht zuletzt die tolle Entwicklung in den letzten Monaten des 21-jährigen Alexander Lauber. Auch dem ebenfalls schon für die Jugend-Nationalmannschaft aufgelaufenen Luis Weber wird er nach seinem Kreuzbandriss – im letzten Spiel für seinen alten Verein vor dem Wechsel zur HSG Konstanz in diesem Sommer – dabei helfen, wieder an das alte Leistungsvermögen anzuknüpfen und sich weiterzuentwickeln. Gerade beginnt der 18-Jährige wieder mit dem Training, in der Rückrunde möchte er endlich seinen ersten Einsatz im HSG-Trikot bestreiten. Davor wird er sich noch einige Tricks bei Marc Hafner abschauen und viel von ihm lernen können. Der „alte Fuchs“, wie er sich selbst bezeichnet, hatte auch schon – gerade als er sich als junges, hoffnungsvolles Talent auf schier unaufhaltsamem Weg nach oben befand – gleich zweimal die Schock-Nachricht Kreuzbandriss zu verdauen, verlor das Ziel jedoch nie aus den Augen und kam beide Male dank seines unbändigen Willens und großen Ehrgeizes stärker zurück auf das Spielfeld als zuvor.

„Die Führung der jungen Spieler ist eine wichtige Aufgabe für Marc. Wir wollen ihn, wie auch unsere anderen älteren Spieler, in die Struktur der HSG einbauen. Er soll für den Verein Verantwortung übernehmen“, so Otto Eblen, „ich bin sicher, dass er das kann und auch Freude daran hat.“ Die hat er zweifellos, denn „es macht mega Spaß mit dieser Mannschaft. Es gibt hier einfach ein extrem cooles Teamgefüge. Ich habe mich sehr gefreut, bei der HSG bleiben zu können“, meint Marc Hafner, seit 2009 bei der HSG, lächelnd. Auch wenn er noch nicht weiß, wie sich die Doppelbelastung mit Beruf und Handball in Zukunft entwickeln wird, so möchte der trick- und variantenreiche Außenspieler als Vorbild vorangehen, den jungen Spielern zur Seite stehen und sein Wissen weitergeben. „Handball ist für mich ein toller Ausgleich zum Beruf, ich möchte fit und verletzungsfrei sein, mit dem Team eine gute Saison spielen und das bestmögliche Ergebnis erzielen.“ Und selbst wird er wieder für die ganz besonderen Treffer verantwortlich sein, wie schon so oft in der Vergangenheit, als er die Fans in der Konstanzer Schänzle-Sporthalle immer wieder mit wichtigen und spektakulären Toren verzückte.