Dessau-Roßlauer HV strebt gegen die HG 85 Köthen neuen Zuschauer-Rekord an

Hohe dreistellige Zuschauerzahlen sind in der 3. Liga inzwischen – zumindest in den Männern-Staffeln – keine Seltenheit mehr. Und oftmals pilgern zu den Derbys im Norden, Osten, Westen oder Süden gar 1.500 Zuschauer und mehr in die Arenen. Absoluter Krösus ist weiterhin der SV Mecklenburg Schwerin, der zum Derby gegen den Stralsunder HV 3.157 Fans in der Sport- und Kongresshalle begrüßen durfte. Die HSG Konstanz lockte bei ihrem „Superball“ gegen TBS Pforzheim annähernd 1.800 Zuschauer in die Halle, ähnlich wie Eintracht Hagen gegen den TuS Ferndorf. Im Norden sind der OHV Aurich und der Wilhemshavener HV absolute Zuschauermagneten.

Im Osten zählt dazu auch der Dessau-Roßlauer HV. Zum Sachsen-Anhalt-Duell gegen Anhalt Bernburg pilgerten 1.665 Handballfans. Nun soll dieser Rekord noch einmal übertroffen werden. Deshalb gingen die DRHV-Verantwortlichen im Vorfeld der Partie gegen die HG 85 Köthen mit den Machern des Internetportals Sportstadt Dessau-Roßlau eine Wette ein.

Das Portal wettet, dass der Rekord aus dem Bernburg-Spiel noch zu toppen ist. Manfred Breu, Geschäftsführer beim aktuellen Tabellenfünften hält dagegen. Seine Begründung: „Bernburg hat mehr Zuschauer mitgebracht, als es Köthen tun wird“, so Breu gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung.

Marian Storch, Gründer des Sportportals ist sich aber sicher, den Rekord zu brechen, denn „im Vorfeld war an Werbung nicht viel los. Da geht mehr. Und deshalb hatten wir uns vorgenommen, zum nächsten Derby eine besondere Aktion zu starten“, so Storch.

Mittels Spruchbändern in der Stadt soll auf das anstehende Nachbarschaftsduell, beide Städte liegen gerade einmal gut 25 Kilometer auseinander, am kommenden Sonntag, den 19. April (Anwurf 17 Uhr) in der Anhalt-Arena aufmerksam gemacht werden. „Damit erreichen wir auch die Leute, die nicht bei facebook unterwegs sind“, erläutert Storch. Und auf eine große Abordnung aus Köthen dürfen die Initiatoren ebenfalls hoffen, denn die HG hat noch minimale Chancen auf den Klassenerhalt. Dafür ist ein Sieg in Dessau-Roßlau absolute Pflicht, um überhaupt noch weitere theoretische Chancen zu wahren.

Und wenn das „kleine Anhalt-Derby“ beim Fan-Interesse das „große“ gegen Bernburg übertrifft, winkt Storch und Co. das Trikot von DRHV-Keeper Christian Hoffmann. Der wird im Sommer seine Handballschuhe an den Nagel hängen. Behält Manfred Breu Recht, so sammeln die Sportstadt-Macher im letzten Saisonheimspiel am 2. Mai gegen die ESV Lok Pirna Spenden für die Dessauer Tafel. „Diese Wette zu verlieren“, so Breu lächelnd gegenüber der MZ, „wäre gar nicht so schlimm.“