Die Diskussion um den möglichen Aufstiegsverzicht sorgt für Ferndorfer Ungewissheit
Die Diskussion um den möglichen Aufstiegsverzicht sorgt für Ferndorfer Ungewissheit
Es hat reichlich (Lese-)Stoff gegeben. Und die Ankündigung von Dirk Stenger, dem Geschäftsführer der Handball GmbH des TuS Ferndorf, möglicherweise auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu verzichten, weil noch nicht ausreichend Geld für einen angemessenen Zweitliga-Etat zusammen ist, ist auch nicht an den Spielern spurlos vorbeigerauscht. „Natürlich berührt das eine Mannschaft“, sagt Erik Wudtke, der Trainer des herausragenden Tabellenführers der 3. Liga West. „Das sind Diskussionen, die nach dem Training geführt werden, und da sind auch eine Menge Augen mit Fragezeichen in der Kabine zu sehen, weil es eben eine Ungewissheit gibt.“
Diese Ungewissheit führt jedoch längst noch nicht zu Unsicherheit. Zumindest sind die Verantwortlichen der Nordsiegerländer davon überzeugt. „Wenn es Richtung Spiel geht, dann ist die Mannschaft mittlerweile so gereift, dass sie die Situation positiv als Ansporn nimmt und sich voll auf den Gegner und die Partie konzentriert“, erklärt Erik Wudtke. Das heißt für dieses Wochenende, dass sich der TuS Ferndorf auf die SG Ratingen einstellen muss, die am Samstag (21. März) in der Sporthalle Kreuztal zu Gast sein wird. Anwurf des Spiels zwischen dem Spitzenreiter (44:4 Punkte) und dem Tabellensiebten (25:23 Zähler) wird um 19.30 Uhr sein.
Die aktuell zahlreichen Diskussionen ändern jedoch überhaupt nichts am Ziel der Mannschaft, an der Meisterschaft. Und dafür plant das Team von Trainer Erik Wudtke den 23. Sieg in Folge fest ein. Allerdings begegnet der Tabellenführer, bei dem Rückraum-Mann Julian Schneider (22) und Rechtsaußen Kevin John (23) ihre Verträge jeweils bis 2018 verlängert haben, dem Aufsteiger mit der sicherlich angebrachten Portion Respekt. Zumal dieser mit einer Bilanz von 8:0 Punkten nach Kreuztal kommen wird.
„Die Ratinger sind in der Rückrunde eine der besten Mannschaften, die haben sich fest etabliert in der 3. Liga“, sagt der 42-jährige TuS-Coach. „Sie waren ein wenig von Verletzungspech gebeutelt, sammeln jetzt aber ordentlich Punkte.“ Beim Blick auf den Kader seines Gegenübers Richard Ratka hat Erik Wudtke reichlich Qualität festgestellt: den körperlich sehr stabilen und robusten Innenblock zum Beispiel, schnelle Außen sowie Arthur Giela, den polnischen linken Rückraum-Mann und starken Distanzschützen. „Da kommt schon richtig was auf uns zu”, meint Erik Wudtke.
Dabei kann der Ferndorfer Coach fast aus dem Vollen schöpfen. Verzichten muss er allerdings weiterhin auf Tim Sartisson, der nach seinen Patellasehnen-Problemen aber inzwischen wieder so weit ist, dass er das Pass-Training aufgenommen und einige leichte Läufe absolviert hat, sowie Kevin John, der die Folgen seines Faserrisses in der Bauchmuskulatur kurieren muss.
Nachdem der Tabellenzweite VfL Eintracht Hagen am Freitagabend mit seinem 38:35-Sieg über den Leichlinger TV vorgelegt und den Rückstand auf drei Punkte verkürzt hat, rechnet Erik Wudtke auch noch nicht mit einer Vorentscheidung im Kampf um den Meistertitel in der 3. Liga West. „Es gibt noch zwei neuralgische Punkte“, meint der Ferndorfer Trainer. „Das könnte das Spiel in Korschenbroich werden, wenn wir bis dahin verlustpunktfrei bleiben. Vielleicht aber auch das Spiel gegen Lemgo, denn das ist auch wirklich ein starker Gegner. Ich denke nicht, dass wir bis zum letzten Spieltag warten müssen mit einer Entscheidung. Aber jetzt schon davon zu sprechen, wäre definitiv verfrüht.“ Beim TV Korschenbroich muss der TuS am kommenden Freitag (27. März, 20 Uhr) antreten, und die Lemgo Youngsters kommen nach der Osterpause am 18. April (Samstag, 19.30 Uhr) nach Kreuztal.