b20d5d73bf82f9a.jpg

Die Luft wird für Rödelsee immer dünner - Balingens Keeper Asanin wie ein Krake

02.03.2015
02.03.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Die Luft wird für Rödelsee immer dünner - Balingens Keeper Asanin wie ein Krake

Der TSV Rödelsee organisierte im Rahmenprogramm des Duells mit der HBW Balingen-Weilstetten II ein „Treffen der Künste“ mit dem Weinadel aus dem Weinlandkreis Kitzingen und den Kandidatinnen für das Amt der Fränkischen Weinkönigin. Der Mix aus den schönen Damen, Schokoladen-Köstlichkeiten von Art of chocolate und erlesenen Weinen machte auf den Rängen der Kitzinger Sickergrundhalle Lust auf mehr. Doch die Gastgeber-Mannschaft ließ sich davon nicht inspirieren, denn Rödelsee offenbarte eine Abschlussschwäche ungekannten Ausmaßes und verlor mit 29:32 das zweite direkte Abstiegsduell in Folge.

Rödelsees Geschäftsführer Tobias Demel ahnte nichts Böses als die Balinger den Führungstreffer von Bostjan Hribar zum 1:0 rasch wieder ausglichen. Doch zu Demels Leidwesen blieb das die einzige Führung der Rödelseer im gesamten Spiel. Dass die Jung-Gallier fortan immer vorne lagen, weist aus, dass sie den Sieg verdient hatten und alles andere als ein Abstiegskandidat aufgetreten waren. Maximilian Häcker war es, der die erste Rödelseer Großchance verballerte und damit eine Lawine lostrat. „Der Abschluss wat heute der einzige Unterschied zwischen beiden Mannschaften“, bilanzierte Rödelsees Spielertrainer Radovan Suchy beim Talk nach dem Schlusspfiff. Damit sprach er diplomatisch an, dass die Gastgeber eine unterirdische Chancenauswertung boten, die mit Pech alleine nicht durchging. Erstens war da eine Portion Unvermögen dabei und zweitens stand da ja noch der junge Kroate Matej Asanin zwischen den Balinger Pfosten. Der 21-jährige ist recht groß und glänzte auch mit einer großen Leistung. Um die 15 Mal scheiterten die Rödelseer mit glasklaren Torgelegenheiten an Asanin, der zwar kein noch Deutsch kann, aber seinen Job im Tor umso besser versteht. Der Kroate baute sich wie ein Krake vor den Rödelseern auf und demoralisierte die gegnerischen Schützen permanent.

Die Rödelseer verstanden es auch nicht, ihre Abwehr zu stabilisieren, nach den 36 Gegentoren in Fürstenfeldbruck mussten sie jetzt gegen Balingen 32 gegnerische Treffer hinnehmen. Gäste-Mittelmann Julian Thomann bereitete reihenweise das Feld für seinen Halblinken Jan Remmlinger, der mit elf Treffern (davon ein Siebenmeter) als einziger des Abends zweistellig traf. Doch auch Jannik Hausmann und Rechtsaußen Gregor Thomann steuerten jeweils fünf Treffer bei und die Balinger präsentierten sich insgesamt als das stärkere und harmonierende Kollektiv. Die Gäste nahmen Bostjan Hribar die gesamte Spielzeit in Manndeckung, trotzdem kam der Slowene noch auf neun Treffer (drei Siebenmeter) und sein guter Landsmann Rok Ivancic war mit acht Feldtoren erfolgreich.

„Wir hätten nur die Hälfte unsere freien Würfen verwerten müssen, dann hätten wir locker gewonnen“, haderte Radovan mit den vielen Fahrkarten, die alle Hoffnungen zunichte machten. Für die Rödelseer wird die Luft jetzt immer dünner, sie behielten zwar Platz elf, aber mit 18:26 Punkten haben sie nur noch einen Zähler Vorsprung auf das Trio Herrenberg, Fürstenfeldbruck und Balingen-Weilstetten II mit jeweils 17:27 Punkten.

Die Lage ist für die Unterfranken brenzlig, trotzdem wollen sie nicht in Aktionismus verfallen. „Da kann noch viel passieren“, meinte Bostjan Hribar, doch wie eng alles ist erwähnte Eckard Nothdurft mit der Feststellung, „dass wir trotz einer ausgeglichenen Tordifferenz auf einem Abstiegsplatz stehen. Ursächlich dafür ist, das die Jung-Gallier wegen vielen Verletzungen in der Hinrunde Akteure an die Profi-Mannschaft abgeben und lange Zeit mit nur sieben Feldspielern auskommen mussten.

Die Rödelseer hoffen jetzt, dass Balingen-Weilstettens Trainer Eckard Nothdurft Recht behält. Denn Nothdurft erklärte, „dass Rödelsee nicht absteigen wird, da sie mit Bostjan Hribar den wichtigsten Spieler der Liga haben, der jedes Spiel alleine entscheiden kann“.

Nächste Woche geht es nach Köndringen-Tenningen, wo es für Rödelsee nicht einfach wird. Die Suchy-Truppe muss jeden Strohhalm nutzen um endlich den Befreiungsschlag zu schaffen. Die Bilanz von 2:10 Punkten in diesem Jahr dokumentiert die negative Tendenz, die in der Winzergemeinde umgekehrt werden muss um nicht noch mehr in den Abstiegsstrudel zu geraten.

TSV Rödelsee: Ozren Kvrgic, Thomas Paul - Marvin Munoz 1, Bostjan Hribar 9/3, Gabor Csorba 2, Julius Weinhardt, Dennis Orf 4, Franz-Xaver Hetterich, Radovan Suchy, Viliam Vitkovic, Maximilian Häckner 4, Bastian Demel 1, Rok Ivancic 8.

HBW Balingen-Weilstetten II: Matej Asanin, Karim Ketelaer; Julian Thomann 3, Yann Polydore, Timo Hildebrand 3, Gregor Thomann 5/1, Maximilian Zech, Fabian Wiederstein 2, Tim Nothdurft, Jan Remmlinger 11/1, Patrick Weber 3, Jannik Hausmann 5/2, Patrick Rapp, Nikola Solic.