Die Vorgabe des Trainers exakt umgesetzt - SG H2Ku schlägt Hochdorf
Die Vorgabe des Trainers exakt umgesetzt - SG H2Ku schlägt Hochdorf
Mit einem hart erkämpften 26:23 (12:11) gegen den TV Hochdorf hat sich die SG H2Ku Herrenberg wieder etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Der Befreiungsschlag gegen den Tabellendritten lässt die Kiener-Sieben nun mit etwas weniger Druck in die nächsten zwei Auswärtsaufgaben gehen.
Nico Kiener hatte es gefordert, sein Team hat es punktgenau umgesetzt. „Wir dürfen maximal 25 Gegentore zulassen, dann haben wir eine reelle Chance, das Spiel zu gewinnen“, hatte der Coach der Herrenberger im Vorfeld verkündet. Das hieß im Umkehrschluss, dass für den Sieg genau 26 Tore ausreichen. Knapp fünf Minuten vor dem Ende war dies durch den fünften Treffer zum 26:21 vom wieder genesenen Kapitän Christian Dürner erreicht. Der Rest war nur noch Ergebniskosmetik seitens der Gäste. Zu diesem Zeitpunkt hielt es aber schon kaum einen der gut 600 Zuschauer auf seinem Platz.
Das Comeback seines Spielführers bezeichnete Kiener später dann auch als ein „X-Faktor zum Sieg“. In der Tat gab der 32- jährige seinem Team den Rückhalt, den es für die schwere Aufgabe brauchte. Zwar benötigte der Routinier eine Halbzeit lang Anlauf in der Offensive, ehe er im zweiten Spielabschnitt richtig aufdrehte, die Deckung hielt er aber von Beginn an zusammen. Dabei hatte sein Einsatz ebenso wie der von Daniel Schliedermann wegen grippalen Beschwerden unter keinem guten Stern gestanden, doch beide bissen sich durch die Partie.
Durchbeißen war auch das Stichwort für die komplette erste Halbzeit. Hoch motiviert bis in die Haarspitzen begann der Gastgeber, bisweilen sogar etwas übermotiviert. Drei Zeitstrafen schon in den ersten Minuten waren die Folge. Da sich gerade in der Startphase auch die Deckung der Hochdorfer als schier unüberwindlich zeigte, lag der Gast in der hitzigen und torarmen Partie folgerichtig mit 7:5 in Front. Dass nur sieben Gegentore an der Anzeigetafel standen, hatte auch damit zu tun, dass die SG- Deckung mit einem über sechzig Minuten durchweg überzeugenden Marco Azevedo Marques im Tor nun immer besser das richtige Maß für die Abwehrarbeit fand. Dennoch war das knappe 12:11 für den Gastgeber zur Pause Schwerstarbeit.
Nach dem Wechsel bot sich erst einmal ein anderes Bild. Die Schiedsrichter versuchten, die erhitzten Gemüter aus dem ersten Durchgang mit einer noch konsequenteren Linie zu beruhigen. Sich darauf einzustellen, bedurfte für die SG H2Ku genau zehn Minuten und drei Zeitstrafen. Auch wenn der TV Hochdorf dies zu einem 17:15 (38.) nutzte, dem Spielfluss vor allem des Gäuteams sollte das in der Folgezeit gut tun. Die Gastgeber ließen in der Spannung nicht nach, agierten aber in der Offensive weitaus überlegter. Gerade jetzt zeigte sich, wie wichtig die Rückkehr von Christian Dürner war. Mit fünf Treffern, alle erzielt im zweiten Durchgang, führte er sein Team auf die Siegerstraße. In der Abwehr ragten derweil immer wieder Marcel Kohler zusammen mit Urs Bonhage auf der rechten Abwehrseite aus einem überzeugenden Abwehrverbund heraus.
Die Entscheidung fiel indes innerhalb von fünf Minuten, als die Herrenberger nach dem 21:20 in der 49. Minute vier Tore in Folge erzielten. Dem TV Hochdorf fehlten zum Gegenschlag durch verletzungsbedingte Ausfälle die personellen Alternativen. „Für uns war es natürlich gut, dass Hochdorf dadurch nicht sein ganzes taktisches Repertoire ausschöpfen konnte“, musste ein sichtlich geschaffter Nico Kiener später der Presse eingestehen. Für den Sieg machte er aber zuallererst die Leistung seines eigenen Teams verantwortlich.
Das 26:23 verschafft der SG H2Ku Herrenberg nun wieder einen Abstand von vier Punkten zu den Abstiegsrängen. Dies stellt eine solide Ausgangsposition vor den beiden wichtigen Auswärtsspielen in Rödelsee und Pforzheim dar. Dort will der Gäuclub auch endlich einmal sein Heimgesicht zeigen.