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Duell der Schlusslichter

25.09.2014
25.09.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Duell der Schlusslichter

Viel schlechter geht’s nicht. Nur das Torverhältnis, das wegen des fehlenden direkten Vergleichs nach vier Spieltagen überhaupt keine Aussagekraft hat, trennt die SG OSC Löwen Duisburg, das Folgeprodukt des einstigen Bundesligisten OSC Rheinhausen, vom letzten Tabellenplatz. In der 3. Liga. In der Staffel West. Nur Aufsteiger SG Ratingen ist schlechter, hat bei den Toren eine Minus-15-Bilanz (101:116), während die der Duisburger in diesem Vergleich verdammt gut ist. Nur minus sieben, nur 97:104. Aber eben keine Punkte.

Aus jenem Torverhältnis lässt sich leicht ablesen, dass es viermal knapp war: 25:27 beim VfL Eintracht Hagen, der in dieser Saison wohl die Übermannschaft der 3. Liga West sein beziehungsweise werden könnte, 23:24 gegen die HSG Krefeld, den aktuellen Spitzenreiter, 23:25 beim SV 64 Zweibrücken und am vergangenen Sonntag 26:28 gegen die SG Schalksmühle-Halver, die weitaus stärker zu sein scheint, als viele Experten vor dieser Saison prognostiziert hatten. Das sind Resultate, die zwar nicht befriedigend oder ausreichend sind, aber längst auch noch nicht mangelhaft. „Ich bewahre die Ruhe“, sagt deshalb wohl auch Jörg Förderer, der Trainer der SG OSC Löwen Duisburg. Zumal er auf ein Lazarett verweisen kann, das ihm seine Aufgabe verdammt schwierig macht.

Dennoch: Nach ihrer Niederlage in Zweibrücken hatten die Duisburger auf ihre Serie gesetzt, auf ihre drei Heimspiele in Folge. Nummer eins ist bereits in die Hose gegangen. Und zur Nummer zwei kommt am Sonntag (28. September, 16 Uhr) ausgerechnet die SG Ratingen zur Krefelder Straße, das Tabellenschlusslicht. Es treffen sich die einzigen Null-Punkte-Mannschaften der Liga.

Es mag ja sein, dass es sich nicht um Unwohlsein handelt. Es rumort aber ein bisschen, zumindest im Innern der Löwen-Spieler. „Wenn wir das Ding gewinnen, können wir den Anschluss ans Mittelfeld herstellen“, sagt Matthias Reckzeh, der 40-Jährige zwischen den OSC-Pfosten mit Bundesliga-Erfahrung. Und wenn nicht? „Wenn wir verlieren“, erklärt der 2,04-Meter-Mann, „hängen wir mindestens bis Weihnachten im Abstiegskampf drin.“ Mindestens.

Was der SG OSC Löwen Duisburg Hoffnung und Kummer zugleich bereitet, ist der Zustand ihres Personals. Seine komplette Formation hat Trainer Jörg Förderer in dieser Saison noch nicht einmal aufbieten können. Es sind nicht irgendwelche Spieler, die dem 41-Jährigen im Training und an den Wochenenden fehlen. Am Sonntag, in der Partie bei der SG Schalksmühle-Halver, war es so extrem wie noch nie: Michael Heimansfeld fehlte sowie, Marcel Wernicke auch, aber dann auch noch Felix Handschke und der A-Jugendliche Nico Biermann – alle verletzt. Und der angeschlagene Robin Flemmig hatte vor diesem Spiel kaum trainiert.

Klar: Die Duisburger Löwen müssen auf die kommenden Spiele, auf die Zukunft setzen. „Wir arbeiten solide. Wir gehen kein Risiko ein. Wir vertrauen dem Kader“, sagte unlängst Klaus Schuppert, der Geschäftsführer der SG OSC Löwen Duisburg, der NRZ. „Wir müssen in diesem Jahr durchhalten. Wir setzen auf die Jugend. Sie ist unsere Zukunft.“ Ob der Blick auf jene Jugend, das Team der HC Wölfe Nordrhein, aber wirklich Mut macht? Die Mannschaft ist mit zwei Niederlagen in die West-Staffel der A-Jugend-Bundesliga gestartet: Der 17:25-Klatsche gegen den Bergischen HC folgte in der Volker-Zerbe-Halle eine 20:22-Niederlage bei der HSG Handball Lemgo.