Eintracht Hagen arbeitet die Trainervorgaben ab
Eintracht Hagen arbeitet die Trainervorgaben ab
Nach ihrem guten Start mit 4:2 Punkten hatten die Handballer des VfL Gladbeck geglaubt, ja zumindest gehofft, dass sie sich auch in ihrem Heimspiel gegen den VfL Eintracht Hagen gut aus der Affäre ziehen können. Doch die Mannschaft von Trainer Lars Hepp, die in der 3. Liga West zu den heißen Kandidaten auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga zählt, ließ in der Riesener-Halle überhaupt nichts anbrennen. Am Ende stand ein ungefährdeter 34:21 (18:8)-Erfolg des Favoriten aus der Volmestadt. Allerdings bemüht sich der 36-jährige Eintracht-Coach um etwas gedämpfte Stimmung, obwohl er nach diesem Sieg schon das Gute in den Vordergrund rückte. „Die Mannschaft hat diesmal die Vorgaben aufgenommen, verarbeitet und abgearbeitet. Das war ein schöner Auftritt!“, sagte Lars Hepp der Westfalenpost.
Es darf jedoch eines auch nicht unerwähnt bleiben: Der VfL Gladbeck, der bekanntlich nur dank der Bundesliga-Lizenzerteilung für den HSV Handball als Dritter der Abstiegsrelegation den Drittliga-Klassenerhalt geschafft hatte, lieferte in diesem Westfalen-Derby seine bisher schwächste Saisonleistung ab. Das sorgte jedoch nicht dafür, dass Gladbecks Trainer Sven Deffte irgendwie beunruhigt war. „Die Hagener waren einfach besser. Die Enttäuschung über diese Niederlage muss schon am Montag wieder vergessen sein“, sagte der 35-Jährige kurz und knapp der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, während sein Chef, Siegbert Busch, seit Samstagabend überhaupt keine Zweifel mehr hat. „Das ist die Mannschaft, die aufsteigen wird“, sagte der Boss der Gladbecker VfL-Handballer. Die Mannschaft des VfL Eintracht Hagen.
Versucht hatte der VfL Gladbeck einiges: Sven Deffte hatte seinen Bruder Tim in der 18. Minute aus dem Tor genommen und den vor einer Woche in Soest in der Schlussphase überragenden Andreas Tesch gebracht; er setzte den angeschlagenen Lukas Krings für Thorben Mollenhauer auf die Schaltstelle im Rückraum. Doch es half alles nichts, weil der VfL Eintracht Hagen schlicht zu stark war. Zu stark ist. Immerhin war Gladbecks Trainer Sven Deffte insofern zufrieden, als „die Jungs die Köpfe hochgehalten haben“. Trotz der aussichtslosen Situation. Diese Situation führte dazu, dass Lars Hepp, dessen Mannschaft in der 22. Minute erstmals auf zehn Tore davongezogen war – Marius Kraus, Kapitän Jens Reinarz, Matthias Aschenbroich und erneut Rechtsaußen Marius Kraus hatten von 12:6 auf 16:6 erhöht –, einen ruhigen Abend erleben durfte. Einen entspannten Abend. Allerdings wäre er kein Trainer, wenn er nicht doch etwas gefunden hätte, das er monieren konnte.
Lars Hepp sprach sogar von ein, zwei Schwächephasen. „Als wir Jens Reinarz von linksaußen auf halblinks gezogen und die Gladbecker ihn in Manndeckung genommen haben, ist uns nichts eingefallen“, sagte er. „So etwas kann demnächst, wenn wir gegen andere Kaliber spielen, böse Folgen haben.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass dies beim nächsten Spiel des VfL Eintracht Hagen passieren könnte, ist jedoch nicht sehr hoch: Am kommenden Sonntag (28. September, 17 Uhr) gastiert das einzige verlustpunktfreie Team der 3. Liga West in der Bördehalle beim Aufsteiger Soester TV. Bei einem anderen Aufsteiger gibt tags zuvor (18 Uhr) der VfL Gladbeck seine Visitenkarte ab, nämlich bei der HSG VfR/Eintracht Wiesbaden.
VfL Gladbeck: Deffte (1.-16.), Tesch (16.-60.) – Krings (2), Sankalla (2), Steinbach (1), Brandes, Kunze (2), Singh Toor (2), Krönung (6), Mollenhauer (3), Bach (2), Leibner, Kryzun, Dreiszis (1).
VfL Eintracht Hagen: Mahncke – Pütz (3), Hinkelmann (2), Krause (5), Rink, Renninger (4), Aschenbroich (2), Reinarz (8/3), Kraus (5), van Walsem, J. Sonnenberg (1), Ciupinski (4).