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Eintracht Hagen verspielt beinahe Vier-Tore-Vorsprung gegen die Löwen

31.08.2014
31.08.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Eintracht Hagen verspielt beinahe Vier-Tore-Vorsprung gegen die Löwen

Letztlich war es ein Sieg des Favoriten, auch ein verdienter. Doch glücklich war Lars Hepp, der Trainer des VfL Eintracht Hagen, nach dem 27:25 (13:9)-Erfolg über die SG OSC Löwen Duisburg zum Start der 3. Liga West nicht. „Ich bin so ein bisschen zwiegespalten, zwischen erleichtert und total enttäuscht“, sagte der 36-Jährige. „Ich ärgere mich, dass wir bei einem vermeintlich so sicheren Spiel noch das ganz, ganz große Flattern kriegen.“ Die Hagener hatten in der Enervie-Arena schon mit 19:14, 20:15 und 21:16 vorne gelegen.

Lars Hepp hatte nachgedacht und mit seiner Maßnahme Erfolg: mit einer 4:2-Deckung. Jens Reinarz und Julian Renninger deckten Kevin-Christopher Brüren und Felix Handschke eng, was für reichlich Verwirrung bei den Duisburgern sorgte. Obwohl deren Trainer Jörg Förderer später meinte, dass es gegen eine Mannschaft wie seine riskant gewesen sei, so zu decken. „Das war grenzwertig“, sagte auch Lars Hepp. Aber es funktionierte, zumal der VfL Eintracht während der gesamten ersten Halbzeit einen Rückhalt in überragender Verfassung hatte: Tobias Mahncke. Und deshalb blieb dem Löwen-Coach auch die Feststellung, dass „wir sehr viele Hundertprozentige weggelassen haben, gerade in den ersten zehn Minuten“.

Nachdem sich der VfL Eintracht eine 7:3-Führung herausgeworfen hatte, entschied Lars Hepp, weil nicht alle Spieler topfit waren, Kräfte zu schonen, und er stellte auf 6:0 um. Prompt kamen die Duisburger besser zurecht, und nach dem Doppelschlag durch Robin Flemmig und Felix Handschke lagen sie nur noch mit 9:10 hinten. „Wir haben uns gut rangekämpft“, sagte Trainer Jörg Förderer, „aber dann werfen wir von der 20. bis zur 30. Minute kein Tor mehr, das ist schlecht gewesen“.

Dass es bei seinem Team etwas holpriger geworden war, hatte auch Lars Hepp längst bemerkt und eine Auszeit genommen. Das Ergebnis war eine 13:9-Pausenführung; auch deshalb, weil der in der ersten Halbzeit überragende Eintracht-Keeper Tobias Mahncke gleich zwei Gegenstoß-Duelle für sich entschieden hätte. Sowohl gegen Marcel Wernicke als auch gegen Felix Handschke parierte der 29-jährige Schlussmann großartig.

Nach der Pause waren die Duisburger Löwen nach den Toren von Dennis Backhaus sowie Kevin-Christopher Brüren von der Siebenmeter-Marke jedoch ganz schnell wieder auf zwei Treffer dran (11:13), um aber nach dem 14:16 wieder den Faden zu verlieren. „Wir haben nicht alle Sachen, die wir auf Video gesehen haben, umgesetzt“, sagte Trainer Jörg Förderer. Schließlich zog das Hepp-Team durch die Tore von Jens Reinarz (2) und Johannes Krause auf 19:14 davon und sah nach 46 Minuten beim 21:16 schon wie der sichere Sieger aus. Aber dann erlebte der Hagener Trainer das, was ihn am Spielfeldrand sogar ein bisschen wütend machte. „Wir hatten gute Dinger, die wir nicht an Matthias Reckzeh vorbeibringen konnten“, sagte er. „Dass uns auf einmal so die Düse geht und es so knapp geworden ist, das ärgert mich.“ Obwohl: Knapp wurde es eigentlich erst in der Schlussphase, nachdem die Löwen durch Marcel Giesbert und Kevin-Christopher Brüren von 21:25 auf 23:25 verkürzt hatten (58.). Als dann Hagens Kapitän Jens Reinarz auf 26:23 erhöhte hatte, schien endgültig alles klar zu sein. Doch Felix Handschke traf für die Duisburger zum 24:26 und – in Unterzahl – sogar zum 25:26. Aber dann erlöste Johannes Krause den VfL Eintracht und vor allem auch seinen Trainer.

Klar: Jörg Föderer war mindestens genauso enttäuscht wie sein Hagener Pendant. „Ich war nicht mit allen Schiedsrichter-Entscheidungen einverstanden. Aber daran lag es nicht“, erklärte der 41-jährige Löwen-Coach. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben nur mit zwei Toren gegen Hagen, eine sehr, sehr gute Mannschaft, verloren.“ Und etwas Positives hatte dann auch Lars Hepp. „Das Beste und Schönste ist, dass wir zwei Punkte eingefahren haben. Jetzt müssen wir weiterarbeiten“, sagte der Trainer des VfL Eintracht. „Sehr viel arbeiten.“

VfL Eintracht Hagen: Mahncke, Conzen (bei einem 7m) – Pütz, Hinkelmann, Krause (3), Rink, Renninger (2), Aschenbroich (4), Reinarz (13/6), Kraus (2), van Walsem, J. Sonnenberg (2), Ciupinski (1), M. Sonnenberg.

SG OSC Löwen Duisburg: Reckzeh, Broy (bei zwei 7m) – Backhaus (3), Flemmig (1), Janus, Wernicke (2), Handschke (7), Plaumann, Giesbert (4), Ginters (2), Brüren (6/2), Molsner (n. e.), Biermann.