Erik Wudtke: "Den Druck machen wir uns schon selber."
Erik Wudtke: "Den Druck machen wir uns schon selber."
Für den TuS Ferndorf ist es am Samstagabend (6. September) in der Sporthalle Kreuztal das erste Heimsiel der Saison in der 3. Liga West, für den Leichlinger TV ist es der Beginn einer langen Reise, nämlich das erste von sieben Auswärtsspielen in Folge, weil das Smidt-Forum am Hammer wegen eines Wasserschadens noch für mehrere Wochen nicht als Spielstätte genutzt werden kann.
„Es ist schon eine ungewöhnliche Situation, mit der wir momentan klarkommen müssen“, sagt LTV-Trainer Frank Lorenzet. „In meiner langen Handball-Karriere hab ich so etwas auch noch nicht erlebt.“ Anwurf in der Stählerwiese wird um 19.30 Uhr sein. Vor eigenem Publikum wollen die Ferndorfer wieder für ein besseres Gefühl sorgen, nachdem sie ihren Saisonauftakt bei der SG Schalksmühle-Halver mit 27:30 verbaselt haben. Damit dies gelingt, erwartet TuS-Trainer Erik Wudtke von seiner Mannschaft vor allem ein besseres Rückzugsverhalten. „Das hat uns in Schalksmühle den Sieg gekostet“, erklärt der 42-Jährige. „In der Abwehr haben wir vor der Pause ein gutes Spiel gemacht, aber dann hatten wir im Zurücklaufen große Probleme. Und dann sind wir noch nicht stabil genug, um aus einer solchen Situation wieder herauszukommen.”
Nicht zuletzt wegen der Erfahrungen aus der vergangenen Saison, als es für den TuS Ferndorf gegen den Leichlinger TV zwei Niederlagen setzte (35:42 und 32:33), begegnet Erik Wudtke dem Lorenzet-Team mit seinen beiden Ehemaligen – Tim Hilger und Linkshänder Carsten Lange – mit Respekt. „Die Leichlinger haben einen guten Mix, sie haben mit Tim Menzlaff und Henning Padeken zwei Riesen im Rückraum, sie haben aber mit Valdas Novickis auch einen unglaublich guten und schnellen Eins-gegen-eins-Spieler, dazu Patrick Ranftler als starken Torschützen, mit Tim Hilger einen guten Spielmacher, Carsten Lange auf halbrechts“, betont Erik Wudtke. „Ich finde, personell ist das die am besten besetzte Mannschaft der Liga. Wir müssen sehen, dass wir länger als 30 Minuten gut spielen, sonst hat man gegen eine Mannschaft wie Leichlingen keine Chance.“
Das hört Franzk Lorenzet sicherlich gerne. Allerdings sieht der LTV-Coach sein Team, das mit einem 34:30-Sieg über den Neusser HV gestartet ist, so weit noch nicht. Und er macht auch kein Hehl daraus, dass er gerne etwas später gegen den TuS Ferndorf gespielt hätte. Zumal die Vorbereitung auf diese Partie alles andere als gut war. „In dieser Woche haben wir lediglich dreimal eine Halle organisieren können“, berichtet Frank Lorenzet, der auch deshalb an einem idealen Trainingsbetrieb gehindert worden ist, weil David Kreckler, Felix Janssen, Ousse Lajnef und Bastian Munkel allesamt verletzt sind.
Probleme haben allerdings auch die Ferndorfer. Daniel Mestrum laboriert noch immer an den Folgen seines Außenbandrisses, Patrick Bettig ist auch nicht voll einsatzfähig, und Julian Schneider ist krank, so dass er als Alternative für den rechten Rückraum wohl ausfallen wird. Dennoch: Nach dem 27:30 bei der SG Schalksmühle-Halver hat sich der Druck auf den Tabellenzweiten der vergangenen Saison erhöht. Obwohl: Erik Wudtke sieht das recht gelassen. „Es ist nicht weniger oder mehr als sonst auch“, erklärt der TuS-Coach.
„Den Druck, jedes Spiel gewinnen zu wollen, den machen wir uns schon selbst. Von außen lassen wir uns da jetzt nicht beeinflussen.” Und sein Gegenüber hat sich auch gar nicht so sehr über die Auftaktpleite der Nordsiegerländer gefreut, glaubt, dass die Aufgabe deshalb für sein LTV-Team noch unangenehmer wird. „Wenn die Ferndorfer mit 0:4 Punkten in die Saison starten sollte“, sagt Frank Lorenzet, „dann würde der Weg für sie zur Meisterschaft sehr steinig. Entsprechend motiviert erwarte ich sie gegen uns.“