Ferndorf empfängt "respektlose" Gummersbacher
Ferndorf empfängt "respektlose" Gummersbacher
Nach dem verpatzten Saisonstart, den Niederlagen bei der SG Schalksmühle-Halver und dem TV Korschenbroich, will der TuS Ferndorf nach seinem ersten Saisonsieg, dem 31:25 bei der Reserve des TSV GWD Minden, nachlegen. Der Tabellenzweite der vergangenen Saison empfängt bereits am Freitagabend (19. September) ein weiteres Nachwuchs-Team eines Bundesligisten: Die zweite Mannschaft des VfL Gummersbach gastiert in der Stählerwiese. Anwurf in der Sporthalle Kreuztal (Am Park) wird um 20 Uhr sein.
Für die Nordsiegerländer verlief die Vorbereitung auf diese Partie gegen die einen Punkt besser platzierten Oberbergischen jedoch nicht optimal, zumal diese ohne Erik Wudtke stattgefunden hat. Der 42-jährige TuS-Coach hat die vergangenen Tagen mit Grippe und Fieber im Bett verbracht. So hat Alexander Koke, der 35-jährige spielende Co-Trainer – wegen seiner Schulter-Verletzung aus dem Leichlingen-Spiel ist noch fraglich, ob er am Freitag wieder ein solcher sein wird – die Einheiten zuletzt geleitet.
Und? „Die Trainingswoche war trotz der Ausfälle gut, da wir in Absprache mit den Trainern aus verschiedenen Teams aufgefüllt haben – nämlich mit Spielern aus der zweiten Mannschaft und aus der B-Jugend“, erklärt Alexander Koke. Mit Fabio Schöttler aus dem Ferndorfer Verbandsliga-Team sowie den Top-Talenten Mattis Michel und Leon Sorg aus dem B-Jugend-Oberligateam. Fehlen werden gegen den Gummersbacher Nachwuchs mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Tim Sartisson (Patellasehnen-Probleme), Niklas Reuter (Zerrung) und Philipp Keusgen (Bänderriss). Zudem konnten die weiterhin angeschlagenen Moritz Barkow (Innenbanddehnung im Knie) und Daniel Mestrum (Fußprobleme) nur ein dosiertes Programm im Training absolvieren. Da erscheint es fast ärgerlich, dass diese Partie bereits am Freitag ausgetragen und den vierten Spieltag der 3. Liga West eröffen wird. „Nein“, sagt Alexander Koke sofort. „Der Termin ist überhaupt kein Problem. Wir haben die Trainingswoche entsprechend gesteuert, die intensiven Punkte anders gesetzt.”
Einer dieser Punkte ist es gewesen, sich sehr gezielt auf die Mannschaft von Trainer Georgi Sviridenko vorzubereiten, der für Russland 132 und für Weißrussland vier Länderspiele bestritten sowie mit SKA Minsk dreimal den Europapokal der Landesmeister gewonnen hat (1987, 1989 und 1990). „Das sind ganz ehrgeizige, ambitionierte, junge Spieler, die sehr respektlos – und das meine ich absolut positiv – an die Sachen rangehen“, erklärt Alexander Koke. „Also ohne sich vor einem Gegner oder Namen zu fürchten. Da sind wir gefordert, dass wir ganz klar zeigen, dass wir die beiden Punkte zu Hause behalten wollen.”
Jener Georgi Sviridenko ist zwar überrascht worden, weil der TuS Ferndorf einen 0:4-Punkte-Start hingelegt hat, aber er schiebt die Gastgeber mit seinem ehemaligen Torwart Lukas Puhl in die Favoriten-Rolle. „Ganz klar“, sagt der 51-Jährige sogar, dem vor allem die Ausgeglichenheit des Wudtke-Teams Respekt abverlangt. Besonders angetan hat es ihm der Rückraum des TuS. „Der ist auf allen Positionen torgefährlich“, erklärt der Olympiasieger von 1988, dessen Tochter Alexandra (25) das Bundesliga-Trikot der Spreefüxe Berlin trägt.