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Ferndorf mit Rückenwind nach Soest

04.10.2014
04.10.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Ferndorf mit Rückenwind nach Soest

Westfalen-Derby in der 3. Liga West, und die Rollen sind klar verteilt, wenn Aufsteiger Soester TV am Sonntag (5. Oktober) in seiner Bördehalle den TuS Ferndorf empfangen wird, den Tabellenzweiten der vergangenen Saison. „Für uns kann es nur darum gehen, Ferndorf irgendwie vor Probleme zu stellen und zu Fehlern zu zwingen, damit wir selbst in den Gegenstoß kommen“, sagt Soests Westfalenmeister-Trainer Dirk Lohse. Für den 45-Jährigen ist zwar klipp und klar, dass die Nordsiegerländer die Favoriten sind, vielleicht sogar die klaren. „Wir sind uns unserer Außenseiterrolle natürlich bewusst“, sagt er auch. „Aber letztlich ist auch dieses Spiel eine von 30 Möglichkeiten zu punkten, und das wollen wir, gerade vor eigenem Publikum, natürlich schaffen.“ Anwurf in der Bördehalle wird um 17 Uhr sein.

Allerdings wird der TuS Ferndorf nach zuletzt drei Siegen in Folge mit reichlich Rückenwind in die Schlüsselstadt kommen. „Wir sind sicherlich schon ein wenig favorisiert, aber wir werden das Spiel genau wie jedes andere angehen“, sagt Trainer Erik Wudtke – wohl wissend, dass der Aufsteiger, der erst zwei Punkte hat, personell doch arg gebeutelt sind. „Die Soester haben ein unglaubliches Verletzungspech“, erklärt der 42-jährige TuS-Coach. „Das muss man wirklich sagen. Trotzdem ist die Mannschaft nicht so schlecht. Sie lebt mit ihrem tollen Publikum noch so ein wenig die Aufstiegseuphorie und hat mit Max Loer einen guten Rückraumschützen.“

Jener Max Loer, der Rückraum-Chef der Soester, ist auch gesund. Aber Dirk Lohse, der Trainer, hat vor dieser Partie ein paar neue Sorgen – neben den garantierten Ausfällen seiner Stamm-Torhüter Dennis Zielony, der sich nach seinem März-Kreuzbandriss zurück in die Spur kämpft, und Markus Jostes (Bänderriss im Sprunggelenk) sowie seiner Kreuzbandriss-Patienten Kevin Bekel und Niko Thomanek. „Personell sieht es nicht so rosig aus“, sagt er. „Auch Tim Luther, der beruflich verhindert ist, wird fehlen, und der Einsatz von Dirk Hartmann ist wegen Rückenproblemen fraglich.“ So wird Anton Schönle aus der Landesliga-Reserve aufrücken. „Und sollte Dirk Hartmann ausfallen“, erklärt der Soester Coach, „wird auch Finn Voss-Fels als Linkshänder dabei sein.“

Von personeller Glückseligkeit kann jedoch auch Erik Wudtke nicht reden. Tim Sartisson fällt wegen seines Spitzensyndroms an der Patellasehne weiterhin aus, und gleich eine Reihe der TuS-Spieler ist momentan zwar belastbar, aber noch nicht 100-prozentig fit: der vom TV Korschenbroich gekommene Daniel Mestrum sowie Philipp Keusgen und Niklas Reuter. Zudem steht hinter dem Einsatz von Rückraum-Mann Heider Thomas ein Fragezeichen, den eine Bauchmuskelentzündung quält.

Nichtsdestotrotz: Die Ferndorfer wollen ihre Serie ausbauen, um weiter an die Spitze, um weiter an den schon auf vier Punkte enteilten Tabellenführer VfL Eintracht Hagen heranzurücken. „Für uns muss das weitergeführt werden, was wir in den vergangenen Wochen erarbeitet haben“, erklärt Trainer Erik Wudte. Nämlich? „Eine etwas größere Konstanz und eine größere Sicherheit im Spiel. Wir müssen die Ruhe bewahren, zeigen, dass alle Spieler torgefährlich sind. Und wir wollen weiter hungrig bleiben. Hungrig auf Siege.” Deshalb hat Erik Wudtke auch die Trainingsintensität in dieser Woche alles andere als reduziert. „Die Jungs“, sagt er, „sind gut gescheucht worden.“

Und beim Soester TV? Dort freuen sie sich, sieben Tage nach Spitzenreiter VfL Eintracht Hagen (30:37) das nächste renommierte Team in ihrer Bördehalle empfangen zu dürfen. Dabei kommt es Trainer Dirk Lohse auch nicht in den Sinn, die Phrase auszuspucken, ein achtbares Resultat erzielen zu wollen. „Wir müssen über unsere Grenze hinausgehen, wenn wir da etwas holen wollen“, betont und fordert er. „Solche Spiele wie gegen Hagen und Ferndorf zu Hause sind einerseits sportlich ungemein schwer, andererseits auch der große Anreiz an der 3. Liga – und das wollen wir mitnehmen und Freude daran haben.“