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Ferndorf muss sich das Selbstbewusstsein wieder erkämpfen

12.09.2014
12.09.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Ferndorf muss sich das Selbstbewusstsein wieder erkämpfen

Nachdem die Drittliga-Handballer des TuS Ferndorf ihren Saisonstart in der 3. Liga West in den Sand gesetzt haben (27:30 bei der SG Schalksmühle-Halver und 26:27 gegen den Leichlinger TV), müssen sie grübeln. Das liegt jedoch nicht an den 0:4 Punkten, vielleicht aber auch an denen, sondern vor allem am nächsten Gegner: die Reserve eines Bundesligisten, die des TSV GWD Minden.

„Bei den Mindenern weiß man nie, in welcher Konstellation sie spielen“, sagt Ferndorfs Trainer Erik Wudtke vor der Partie, die am Samstag (13. September) um 19 Uhr in der Sporthalle der Hauptschule Dankersen an der Olafstraße angepfiffen wird. „Da können durchaus Spieler aus der Ersten auflaufen. Eine junge, technisch gute Mannschaft, die sehr gut ausgebildet ist.” Der Blick auf den Saisonstart genügt, dass es kaum möglich ist, sich wirklich auf das Team von Trainer Aaron Ziercke einzustellen. War Marten Franke beim 31:26 (14:12)-Auftaktsieg über den VfL Gladbeck mit elf Treffern der herausragende GWD-Werfer (11/4), standen für ihn beim 24:22 (9:10)-Erfolg beim Neusser HV null Treffer im Protokoll. Bester Schütze dort war mit sieben Toren Marian Michalczik, der 17-jährige A-Jugendliche, der vor der Saison vom westfälischen Oberliga-Zweiten Ahlener SG gekommen ist.

Mit solchen Einzelheiten will sich Erik Wudtke aber auch gar nicht so sehr befassen. „In der Liga gibt es keine leichten Aufgaben, und so wird auch GWD schwierig“, betont der 42-jährige TuS-Coach. „Die Mindener haben entsprechendes Selbstbewusstsein, das wir uns erst wieder erkämpfen müssen.“

Dieses Selbstbewusstsein der Spieler des Tabellenzweiten der vergangenen Saison hat nach der Partie am vergangenen Samstag enorm gelitten. Mit 26:22 hatte der TuS bekanntlich schon vorne gelegen, ehe sich die Pirates aus Leichlingen mit 27:22 in der Stählerwiese durchsetzten. Und dort hat Erik Wudtke, der in Minden auf seinen spielenden Co-Trainer Alexander Koke verzichten muss (Schulterverletzung), sein Team am Donnerstag zur wohl alles andere als angenehmen Video-Analyse gebeten. Und? „Am Samstag war eine Enttäuschung spürbar, das ist doch klar“, sagt der Ferndorfer Trainer. „Wir haben unser sehr gutes Spiel nicht bis zum Ende durchgezogen, da war erst einmal große Trübsal. Ich habe die Jungs unter der Woche aber daran erinnert, dass wir 55 Minuten lang gegen einen cleveren Gegner die deutlich bessere Mannschaft waren und nur durch einen Blackout in den letzten fünf Minuten das Spiel verloren haben.“

Die quälende Frage aber bleibt: Wie konnte so etwas passieren? Ein wesentlicher Punkt für Erik Wudtke war auch die Disqualifikation gegen Heider Thomas bei der 25:21-Führung in der 55. Minute, so dass der TuS-Deckung in der Schlussphase ein Eckpfeiler fehlte. Doch nicht nur das. „Wir haben zwar auch eine Menge junger Spieler, aber die waren zu dem Zeitpunkt nicht auf dem Feld“, erklärt Erik Wudtke. „Das darf den erfahrenen Spielern nicht passieren. Das haben wir intern schon sehr kritisch angesprochen. Ansonsten haben wir uns auf den Gegner wie gewohnt vorbereitet.”‘

Auf die Reserve des TSV GWD Minden also am Samstag. Dort kann Erik Wudtke bis auf Alexander Koke seine aktuell wohl beste Besetzung ins Rennen schicken. Dabei hofft er, dass er Rückraum-Mann Patrick Bettig wieder mehr Einsatzzeit geben kann, obwohl der 21-Jährige immer noch Probleme mit seiner Knöchelverletzung hat. Zwar ist auch der gegen Leichlingen erfolgreichste Werfer Daniel Mestrum (6/1) noch nicht 100-prozentig fit, er wird aber spielen können. Indes plagt den anderen TuS-Linksaußen, den 18-jährigen Niklas Reuter, eine Oberschenkelzerrung.