227548b6c4fcdfc.jpg

Gallige Abwehr trifft auf durchschlagskräftigen Rückraum

11.10.2014
11.10.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Gallige Abwehr trifft auf durchschlagskräftigen Rückraum

Nach zwei Heimspielen in Serie müssen die Handballer des SV 64 Zweibrücken wieder in den Westen reisen, und zwar 360 Kilometer weit zur Riesener-Sporthalle an der Schützenstraße. Los geht’s am Samstag (11. Oktober) um 12.45 Uhr. Der Tabellenzweite aus Rheinland-Pfalz (10:2 Zähler) gastiert um 19.30 Uhr beim VfL Gladbeck, der auf Rang zehn ein ausgeglichenes Konto hat (6:6). Um Tabellenstände und Punkte mag sich Stefan Bullacher aber gar nicht kümmern und sieht sein Team auch nicht in der Favoriten-Rolle. Ein Beleg: der Gladbecker 34:27-Sieg bei der HSG VfR/Eintracht Wiesbaden, also jener Mannschaft, die die Zweibrücker Löwen in eigener Halle nur mit 30:27 geschlagen haben.

„In der Besetzung Lukas Krings, Thorben Mollenhauer und Torjäger Max Krönung ist die Rückraumreihe Gladbecks hervorragend besetzt“, betont der Coach der 64er. „Sie verfügt über individuelle Stärke und große Durchschlagskraft.“ Dieser Rückraum muss sich aber auf eine Löwen-Abwehr einrichten, die nicht gerade Freude bereitet. „Die Zweibrücker spielen eine extrem aggressive 3:2:1-Deckung, die sind richtig gallig“, sagt VfL-Trainer Sven Deffte im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. „Unsere Rückraum-Spieler müssen sich viel bewegen, insgesamt müssen alle sehr viel ohne Ball machen.“

Vor der Fahrt nach Gladbeck hat Stefan Bullacher ein paar Sorgen. „Kubo Balaz hat wieder Knieprobleme und kann nicht spielen, ebenso wie Nils Wöschler nach seinem Bänderriss im Fuß“, erklärt der Zweibrücker Coach. Verzichten wird er auch auf Robin Egelhoff, weil die A-Jugend am Samstag ihr Bundesliga-Spiel bei der JSG Balingen-Weilstetten bestreiten wird. Und wie sieht's bei Jugend-Nationalspieler Björn Zintel aus, der wegen seiner Rücken-Probleme bislang noch kein einziges Saisonspiel bestritten hat? „Da ist die Ausgangslage wie zuletzt immer“, sagt Stefan Bullacher. „Björn konnte am Mittwoch trainieren. Ich hoffe darauf, dass er am Samstag auch erstmals spielen kann.“

Unabhängig von seinem Personal begegnet der Löwen-Trainer dem VfL mit sehr viel Respekt – vor allem dessen Umschaltspiel. „Gladbeck ist eine Mannschaft, die die gleichen Ziele verfolgt wie wir als Aufsteiger auch, nämlich den Drittliga-Klassenerhalt zu schaffen“, erklärt er. Und jene Gladbecker rechnen sich vor heimischer Kulisse auch Chancen aus, nachdem der Ärger über das unnötige 23:25 bei der HSG Krefeld verflogen ist. „Wir haben die Niederlage ganz gut verkraftet“, sagt Trainer Sven Deffte, der vor einer Woche sehr viele gute Ansätze gesehen hat und davon ausgeht, dass „auf jeden Fall etwas drin ist, wenn die Abwehr genau so steht wie gegen Krefeld“.

Dabei hat der 35-Jährige, der eine geringere Fehlwurf-Quote als am vergangenen Sonntag fordert, noch nicht entschieden beziehungsweise noch nicht verraten, ob er mit einer 5:1- oder 6:0-Deckung beginnen wird. Sicher ist aber, dass die Gladbecker Zweibrückens Jugend-Nationalspieler Jerome Müller, der Nummer zwei der Torjäger-Liste der 3. Liga West (56/5), besondere Aufmerksamkeit schenken werden. Eine Manndeckung gegen des Linkshänders, der am kommenden Mittwoch (15. Oktober) seinen 18. Geburtstag feiern wird, plant der VfL-Coach aber nicht. Zunächst nicht.