Haller Robustheit gewinnt Oberhand über Badenstedter Schnelligkeit
Haller Robustheit gewinnt Oberhand über Badenstedter Schnelligkeit
Trotz großem Kampf - und viel Krampf - unterlagen die JUNGEN WILDEN in Halle mit 26:28 (12:13). Durch die Erfolge von Hahlen, Osterode und Halle hat sich die Situation der HSG Hannover-Badenstedt nicht unbedingt verbessert.
Trainer Florian Marotzke musste in diesem Abstiegsgipfel prüfungsbedingt auf Kim Pleß verzichten - und dieses fehlen sollte sich leider negativ auszahlen. Es fehlte in der Abwehr Kims schnelle Beinarbeit und gute Arbeit gegen die ballführenden Gegenspielerinnen - leider war heute kaum eine HSG-Abwehrspielerin in der Lage diese positiven Attribute in die Waagschale zu werfen. Es taten sich leider viele Baustellen im Abwehrverband auf, die Halle mit zunehmender Spielzeit aufdeckte. Dabei begannen die Badenstedterinnen mit einer offensiven Abwehr, die Halle zunächst zu verunsichern schien und zu einfachen Ballgewinnen der Niedersächsinnen führte, die zum Teil auch erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Aber schon in der ersten Viertelstunde war das Badenstedter Spiel geprägt von vielen technischen Fehlern und Fehlwürfen, die es verhinderten den erzielten Zwei-Tore-Vorsprung weiter auszubauen. Die technischen Fehler summierten sich bis zum Spielende auf 24 und mit einer derartigen Quote kann man in der 3. Liga kaum bestehen.
Schon in der ersten Halbzeit konnten sich die JUNGEN WILDEN bei ihrer Torhüterin Chantal Pagel bedanken, die mit zahlreichen Glanzparaden ihr Team vor einem größeren Rückstand bewahrte und ihrer ebenfalls stark haltenden Gegenüber in nichts nachstand. Beim Stand von 13:12 für Halle wurden die Seiten gewechselt.
In Halbzeit zwei gelang es Halle immer wieder auf bis zu 4 Treffern wegzuziehen (22:18 in der 45. Min.), doch der nie ermüdende Badenstedter Kampfgeist brachte das Team immer wieder heran. wenn die Badenstedter Fans dachten, dass das Spiel auf Grund eines guten Laufes kippen könnte, streute das Team leider durch Schludrigkeiten immer wieder technische Fehler ein, die Halle mit zahlreichen Tempogegenstößen bestrafte. Leider war auch das Rückzugsverhalten der Badenstedterinnen hier zu bemängeln. Da auch das Angriffsspiel der JUNGEN WILDEN immer berechenbarer wurde, entwickelte sich das Spiel, wie es befürchtet wurde: Die im Vorbericht der HSG Union 92 Halle angedeutete Robustheit gewann gegen die Schnelligkeit die Oberhand, wobei leider oftmals die Grenzen des Erlaubten erreicht, aber nicht entsprechend geahndet wurden. Selten hat unser Team derart viele Hals- und Kopf"treffer" einstecken müssen. Aber jammern gilt nicht: Mit einer engagierten Abwehrarbeit hätte das Marotzke-Team es selbst in der Hand gehabt, das Spiel für sich zu entscheiden, zumal Halle gegen Ende zunehmend abbaute, die Spielzeit aber clever runterspielte, die Badenstedter Abwehrlücken nutzte und das Spiel mit 28:26 gewann.
Badenstedts Trainer Marotzke war nach dem Spiel einigermaßen angefressen: "Ich bin ob unserer Leistung auf 180. Einige meinen wie in Rohrsen das Spiel mit links bestreiten zu können. Aber schimpfen hilft nichts. Wir werden darüber schlafen, das Spiel aufarbeiten und gegen Bayreuth wieder angreifen".
HSG Badenstedt: Pagel, Teschner - Rast (3/2), Neuendorf, Pichlmeier (12/2), Steffek (4), Seehausen (2), Hollender (1), Schäfer, Gerber, Pollex, Wagenlader (4), Steiner, C. Pleß.