d095b8bd93d2983.jpg

Klare Angelegenheit im Hessenderby - Kleenheim kanzelt Ober-Eschbach ab

18.11.2014
18.11.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Klare Angelegenheit im Hessenderby - Kleenheim kanzelt Ober-Eschbach ab

Mehr als deutliche Verhältnisse herrschten im Hessen-Derby der 3. Liga West: Die Tabellenvierten, die Handballerinnen der SG Kleenheim, setzten sich vor 370 Zuschauern in Oberkleen mit 39:20 (21:11) gegen den Tabellenviertletzten TSG Ober-Eschbach durch. Und nach diesem Kantersieg hatte auch der Trainer nichts zu meckern. „Das Spiel war einfach nur cool, wir sind alle zufrieden und glücklich“, sagte Constantin Lazăr Cojocar. „Die Mannschaft hat über 60 Minuten das Tempo hochgehalten und die gesamte Spielzeit dominiert.“ Allerdings gab es einen Wermutstropfen: Isabell Faber schied in der Schlussphase mit einer schmerzhaften Außenbandverletzung aus.

Obwohl die TSG Ober-Eschbach in Bestbesetzung angetreten war – Milica Vlahovic und Sladana Ivetic waren aus ihrer Heimat zurückgekehrt, und die angeschlagene Lucia Weibelova spielte ebenfalls –, konnte sie den Gastgeberinnen nur eine knappe Viertelstunde lang annähernd Paroli bieten. Was folgte, waren ein 5:0-Lauf der SG Kleenheim dank der Treffer von Jonna Jensen (zweimal per Siebenmeter), Tanja Schorradt, Anna-Lena Leib und Sophia Wiener zur 12:5-Führung sowie ein verzweifelter Renato Ribic auf der TSG-Bank. Knapp 19 Minuten waren absolviert. „Bis zu diesem Zeitpunkt war dieselbe Mannschaft wie beim Sieg gegen den ASC 09 Dortmund auf dem Feld“, sagte der Trainer Ober-Eschbachs. „Aber die Einstellung war in der vergangenen Woche eine ganz andere.“

Von diesem Sieben-Tore-Rückstand erholte sich das Ribic-Team nicht mehr – und es bekleckerte sich auch nicht mit Ruhm, was der Blick auf die Statistik verrät: Fünf Zeitstrafen erhielt die TSG Ober-Eschbach und keine die SG Kleenheim, die zudem neun Siebenmeter zugesprochen bekam, während es bei den Gästen gerade einmal zwei waren. Und als Agnieszka Jezierska auf der Strafbank saß, zogen die Gastgeberinnen von 18:11 bis zur Pause auf 21:11 davon. Anna-Lena Leib, Jonna Jensen und die starke, neunmalige Torschützin Sophia Wiener hatten getroffen.

Nach dem Wechsel gab weiterhin nur eine Mannschaft den Ton an, die SG Kleenheim. Und deren Trainer sah unverändert viele Dinge, die ihm sehr gefielen. „Wenn man sich unsere Torverteilung ansieht, erkennt man, dass wir das als Mannschaft gelöst haben“, erklärte Constantin Lazăr Cojocar, der zudem mit seinen beiden Abwehrvarianten – ob 6:0 oder 5:1 – sehr zufrieden war. „Wir haben“, sagte der 44-Jährige, „nicht auf die Tabelle gesehen, wir hatten einfach Spaß am Handball. Und wir haben uns auch von den taktischen Maßnahmen des Gegners nicht aus dem Konzept bringen lassen.“ Zum Beispiel, als TSG-Coach Renato Ribic Kleenheims Joanna Jensen durch Inga Feuchtmann eng decken ließ.

Dass seine Maßnahmen alle nicht von Erfolg gekrönt waren, musste der Trainer Ober-Eschbachs neidlos anerkennen. Immer wieder hatte er auch gesehen, dass seine Abwehr Fehler produzierte und ihre Gegenspielerinnen fast nach Belieben wirbeln ließ – auch, weil „wir auf die 5:1-Deckung gut vorbereitet waren“, wie Constantin Lazăr Cojocar sagte. Sein Gegenüber kündigte jedenfalls Konsequenzen an. Es wird einige Gespräche geben. Und? „Am nächsten Samstag gegen Gedern“, erklärte Renato Ribic, „muss und wird die Mannschaft anders auftreten.“

SG Kleenheim: Berger (1.-52.), Müller (52.-60.); K. Leib, Tietböhl (2/1), Schulz (3), Schorradt (6), Faber, Rühl, A.-L. Leib (5), Reeh (4/1), Euler (1), Wiener (9), Ringleb (3/1), Jensen (6/4).

TSG Ober-Eschbach: Harnisch (1.-18., 45.-60.), Petek (18.-45.) – Drews, Pauler, Luberecka, Ivetic, Feuchtmann (5), Vlahovic (5), Gehrke (2), Toprak (1), Kemmler, Grauer (4/1), Weibelova (1), Jezierska (2).