Lampenfieber, aber auch ein präziser Erfolgsplan - Thiede-Premiere gegen Minden mit einem alten Trainerfuchs
Lampenfieber, aber auch ein präziser Erfolgsplan - Thiede-Premiere gegen Minden mit einem alten Trainerfuchs
Beide sind neu im Amt, verkörpern aber zwei völlig unterschiedliche Generationen: Wenn am Sonntag das Frauen-Handballspiel zwischen Union Halle und HSV Minden-Nord angepfiffen wird, trifft Novize Steffen Thiede (28) in seinem ersten Drittligaspiel als Coach auf Trainerfuchs Detlef »Pickel« Meyer (58).
Der Mindener hat vor zwei Wochen Stephan Kleine abgelöst, ist als langjähriger Kapitän von GWD Minden in der 80er- und 90er-Jahren und Rekordspieler seines Stammvereins ein alter Hase. Thiede, der wie berichtet diese Woche Uwe Landwehr ersetzt hat, betritt in der dritthöchsten Spielklasse Neuland: »Etwas Lampenfieber ist natürlich dabei. Aber die Mannschaft hat mich in der ersten Trainingseinheit am Donnerstagabend super aufgenommen und voll konzentriert mitgezogen«, berichtet Halles neuer Coach.
Trotz seiner kurzen Anlaufzeit (Thiede wurde sich mit Halle erst Dienstag Abend einig) hatte sich der Ummelner schon bis zum Donnerstagtraining intensiv auf den Gegner vorbereitet und zwei Videos in Augenschein genommen. Obwohl die Gäste mit 5:15 Punkten auf einem Abstiegsplatz stehen, muss sich Union auf einen starken Rückraum einstellen. Linkshänderin Leonie Wöbking hat mit 71 Treffern eine herausragende Quote, auch die Halblinke Annika Wohlfromm (39) strahlt viel Gefahr aus. Union hat sich aber vor allem auf variable Deckungssysteme des Gegners eingestellt, um gegen Störfeuer des Gegners durch eine »Vorgezogene« oder kurze Deckung einzelner Rückraumspielerinnen gewappnet zu sein.
Steffen Thiede kann abgesehen von den Langzeitverletzten auf alle Spielerinnen zurückgreifen. Der Coach ist sich sicher, dass seine Mannschaft 120 Prozent gibt, um einen positiven Neuanfang hinzulegen. Kollege Detlef Meyer konnte bei seinem Einstand vor zwei Wochen eine Mindener 23:26-Heimniederlage gegen HC Salzland nicht verhindern. Steffen Thiede hofft, dass ihm mit Unterstützung von der Tribüne eine bessere Premiere gelingt.