651fdbedd241b53.jpg

Lili ist an ihrem Platz - Speckmann fehlt gegen Blomberg-Lippe II

25.10.2014
25.10.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: PM Verein / Haller Kreisblatt

Lili ist an ihrem Platz - Speckmann fehlt gegen Blomberg-Lippe II

Am Anfang ihrer Handballkarriere war nicht abzusehen, dass Magali Werft einmal in der 3. Liga spielen würde. „Da, wo gerade Platz war, hat man mich hingestellt. Meistens auf außen“, erzählt Halles Torhüterin. Damals, im zarten Alter von sieben Jahren, war sie noch die Kleinste und drei Jahre jünger als ihre Mitspielerinnen. Die meisten von ihnen überragt sie heute. Von der Größe und auch was die Leistung betrifft.

Horst-Dieter Wegmann war Schuld. Der Jugendtrainer der JSG Halle/Hörste nahm Magali Werft, die alle nur Lili nennen, einst bei der Schlackeschlacht beiseite und sagte: „So Lili, ab jetzt spielst Du im Tor.“ Da war »Lili« bereits 14 Jahre alt – ein später Beginn für eine Karriere als Torhüterin.

Gestoppt wurde ihre sportliche Laufbahn jedoch dann und wann nur durch das Verletzungspech, das Magali Werft seit Jahren begleitet. „Ich bin zwar sehr beweglich aber auch sehr instabil und knicke oft um. Das habe ich von Papa geerbt“, sagt Magali Werft. Trotz dieser Instabilität hat sie den Sprung in die dritthöchste Spielklasse geschafft und sorgt hier, wie am vergangenen Wochenende, als sie mit einer spektakulären Abwehraktion einen Punkt in Hahlen festhielt, für Schlagzeilen. Das ist kein Zufall. Mit ihrer Körpergröße von 1,84 Meter ist sie eben dafür prädestiniert, Spektakuläres zu leisten und Siebenmeter oder Würfe »frei vor« abzuwehren. Und auch, wenn sie in einem Spiel einmal lange auf der Bank sitzen muss, ist das für die 26- Jährige kein Problem. „Wenn ich sehe, dass die andere Torhüterin gut hält, dann ist das in Ordnung“, sagt Werft, fügt dann aber schnell hinzu: „Naja, so’n Siebenmeter hätte ich schon immer ganz gerne.“

Magali Werft ist eine Spielerin, die der Trainer ohne große Vorbereitung einwechseln kann. „Ich bin sowieso immer im Spiel, selbst wenn ich auf der Bank sitze“, sagt sie von sich. Dort auf der Bank kommentiert sie, feuert an und schaut ganz genau hin, wohin die gegnerischen Spielerinnen werfen, um dann für die eine vielleicht entscheidende Situation bereit zu sein.

Angst hat sie nicht, wenn sie sich den Würfen entgegenstellt. „Im Spiel bin ich voller Adrenalin. Dann springe ich in jeden Ball und sage mir: „Gehalten ist gehalten, egal womit.“

Und ihr Tipp für das Spiel? „Keine Frage, zwei Punkte für uns“, sagt »Lili«, die auch heute noch da steht, wo Platz ist – zwischen den Pfosten.

In HSG Blomberg-Lippe II bekommt es Halle mit dem jüngsten Team der Staffel zu tun – einige Spielerinnen sind erst 16 Jahr alt. Stefanie Schriewer ist mit 23 Jahren die älteste im Team, das zuletzt stets mit Akteuren aus der Bundesligamannschaft Verstärkt wurde. Halle muss Sonntag auf Sina Speckmann verzichten, die beruflich in Dubai weilt. Außerdem gehen Edda Sommer und Theresa Janzen angeschlagen in das Spiel. Gegen den Tabellenvierten geht es vor allem darum, das Tempospiel der Bundesligareserve zu unterbinden. Keine leichte Aufgabe, denn der Gast stellt den stärksten Angriff der Liga.