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Lintfort stellt Recklinghausen nach dem Wechsel vor unlösbare Probleme

04.02.2015
04.02.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Lintfort stellt Recklinghausen nach dem Wechsel vor unlösbare Probleme

Es ist noch gar nicht so lange her, als es den Anschein hatte, die SG TSG/DJK Bretzenheim könne locker durch die 3. Liga West marschieren. Doch inzwischen, nachdem das Team von Trainer Thomas Zeitz auch beim Tabellenvierten 1. FC Köln gepatzt hat (22:25), ist es an der Tabellenspitze verdammt eng. Drei Mannschaften mit sechs Minuspunkten stehen an der Spitze, wobei die SG Kleenheim ein Spiel mehr absolviert hat. Auf Rang drei liegt der TuS Lintfort, der den Pass des Tabellenzweiten Bretzenheim vom Samstag aufnahm und sich am Sonntag mit 33:23 (16:14) bei der PSV Recklinghausen behauptete.

„Das war eine starke zweite Halbzeit, vor allem im Deckungsverband und läuferisch im Spiel nach vorne“, sagte TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein. „Wir haben Recklinghausen überlaufen. Und das auch, obwohl unsere Haupttorschützin Harma van Kreij nicht ihren besten Tag hatte. Aber das haben wir super ausgeglichen: Tatjana van den Broek über den Tempogegenstoß und Leonie Lambertz, die wir in den Rückraum beordert haben. Das waren die Geschichten, die uns letztendlich auch in dieser Höhe den Sieg gebracht haben.“

Diese Höhe des Lintforter Sieges war es auch, die für etwas Unmut bei Burkhard Bell sorgte. Überraschend war die Niederlage des Tabellenneunten überhaupt nicht. Aber? „Wir hatten vorne einfach zu viele Ballverluste und haben die Lintforter dadurch zu Tempogegenstößen eingeladen“, sagte der Trainer der PSV Recklinghausen. „Wir wissen ja, dass die Lintforter viel über Gegenstöße kommen. Da haben wir uns sehr unclever verhalten.“ Und diese fehlende Cleverness schlug sich nach dem Wechsel dann ganz deutlich nieder, als sich der TuS Lintfort frühzeitig entscheidend absetzte. Nachdem Jana Püntmann per Gegenstoß auf 15:17 für die PSV verkürzt hatte, gelang den Gästen ein 4:0-Lauf. Tatjana van den Broek, Yvonne Fillgert, die auf der Linksaußen-Position viel zu viele Freiräume hatte, sowie zweimal Leonie Lambertz erhöhten für das Grenz-Klein-Team auf 21:15.

Das reichte Burkhard Bell. Der Trainer der PSV Recklinghausen zückte nach gerade einmal fünf Minuten in der zweiten Halbzeit die Grüne Karte. Eine Minute Zeit, um die Mannschaft noch einmal auf Kurs zu bringen. Und das erste Ergebnis war auch gar nicht schlecht: Rechtsaußen Jana Püntmann bediente Shari Thomas, und die Kreisläuferin traf zum 16:21. Ein Klasse-Tor. Doch in der Folge gingen die Recklinghäuserinnen mit lichten Momenten sehr, sehr sparsam um. „Wir haben keine Gegenwehr mehr gezeigt“, sagte Burkhard Bell und sparte auch nicht mit Kritik an seinen Spielerinnen. „Sie beschweren sich, dass sie hart angepackt werden“, erklärte er. „Handball ist ein harter Sport. Dann muss man das halt auch mal zurückzahlen.“

Das taten die PSV-Frauen jedoch nicht. Stattdessen standen sie der sehr robusten und defensiven 6:0-Deckung des TuS Lintfort regelmäßig hilflos gegenüber. Fast gemütlich zogen die Favoritinnen nun davon, so dass sich bei Bettina Grenz-Klein immer mehr Entspannung ausbreitete. Ob es für die PSV Recklinghausen am kommenden Sonntag (8. Februar, 17 Uhr) auch etwas gemütlicher zugeht? Jedenfalls kann Trainer Burkhard Bell erstmals auf Torhüterin Leonie Moormann zurückgreifen, die ihre Wechsel-Sperre dann abgebrummt haben wird. Zuletzt war die 17-Jährige mit einem Doppelspielrecht ausgestattet: für die A-Jugend von Borussia Dortmund sowie für den Oberligisten SV Teutonia Riemke. So könnte Kirsten Lübbert, die bislang die langzeitverletzen Annalena Bandur (Kreuzbandriss) und Iris Schultz (Brustmuskelriss) vertreten hat, wieder als Co-Trainerin auf der PSV-Bank Platz nehmen.

PSV Recklinghausen: Lübbert – Seelbach (1), Gerick (2), Huck (2), Peters (5/3), J. Püntmann (1), M. Brühan, Willebrand (3), Thoms (1), C. Püntmann (2), Imping (6), J. Brühan.

TuS Lintfort: Graef (1.-16., 23.-60.), Groetelaers (16.-23.) – Dings (1), Legermann (2), van den Broek (9/1), Fillgert (6), Schulz, Klein, Mook (1), Bensch (1), Huijsmans (6/5), Lambertz (4), van Kreij (4).