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Marienberg unterliegt im Spitzenspiel dem Topteam Kichhof

19.01.2015
19.01.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Marienberg unterliegt im Spitzenspiel dem Topteam Kichhof

 

Im Spitzenspiel der 3. Liga Ost musste sich der HSV 1956 Marienberg der SG 09 Kirchhof mit 20:26 nach großem Kampf geschlagen geben. Damit zerstörten die spielstarken Gäste den bemerkenswerten Heimnimbus der Bergstädterinnen, deren letzte Punktspiel-Heimniederlage bis dahin vom 23.02.2013 datierte. Mit diesem Erfolg revanchierten sich die SG-Damen zudem für die erlittene 20:30-Hinspiel-Pleite eindruckvoll.

Hinsichtlich Kampfgeist und Abwehrverhalten gelang den Gastgeberinnen zwar die angekündigte Wiedergutmachung gegenüber dem Vorwochenauftritt in Bayreuth. Da aber die Offensivabteilung des HSV erneut schwächelte, einige Großchancen versiebte und mehrfach Ballverluste produzierte, musste man am Ende dennoch die erste Heimpleite nach 21 Siegen quittieren. „Die Mädels haben sich teuer gegen eine starke Mannschaft aus Kirchhof verkauft und mit der heutigen Leistung definitiv den Auftritt in Bayreuth vergessen gemacht“, war die erste Analyse von HSV-Trainer Robert Flämmich. Dabei war die Ausgangslage nicht einfach, denn den Ausfall der gesperrten tschechischen Nationalspielerin Dominika Selucká (Rote Karte in Bayreuth) galt es zu kompensieren. Neben ihr fehlten zudem die kurzfristig erkrankte Stephanie Gaitzsch sowie Krystyna Konarzewska (Fingerbruch). Routinier Sylke Sowa, die bisher überwiegend in der “Zweiten” spielte, sprang in die Bresche und zeigte mit ihrem klasse Tor, was sie noch drauf hat. Laura Monse (HSV II) hielt sich wieder als Reserve-Torhüterin bereit.

„Wir konnten die erste Halbzeit (3:3, 9:9) und bis zur Pause (10:11) auf Augenhöhe mitspielen. Anschließend ist es uns noch knapp 10 Minuten gelungen, auf Tuchfühlung zu bleiben. Ab der 40. Minute mussten wir aber akzeptieren, dass wir an diesem Tag Kirchhof unterlegen sind. Das Ergebnis geht in Ordnung, denn Kirchhof hat abgezockt agiert und wir haben in den entscheidenden Momenten falsche Entscheidungen getroffen und konnten so den Druck nicht aufrecht erhalten. Zudem war unsere Ausbeute an Großchancen nicht ausreichend, um ein Spitzenspiel zu gewinnen“, resümierte der HSV-Coach weiter. Der Verlauf der Begegnung bestätigt diese Aussage, denn in der Schlussphase konnten sich die Gäste, die bis dahin mit 17:15 (43.) führten, auf 23:17 (51.) absetzen – die Vorentscheidung. Im Anschluss verwaltete der Meisterschaftsfavorit trotz großen Bemühens der Gastgeberinnen seinen Vorsprung (18:25/56.) dann bis zum Ende clever.

Während seine Spielerinnen über die verlorene Partie tief enttäuscht waren und einige Tränen vergossen, feierte der Liga-Primus seinen schwer erkämpfen Sieg unter dem Jubel seiner Fans mit lautstarken Freudentänzen ausgiebig. Aber auch HSV-Fanclub-Mitglied Frank Reimann forderte die Marienberger Anhänger auf, sich bei ihrem Team mit Sprechchor und aufmunterndem Gesang für dessen leidenschaftlichen Einsatz zu bedanken. Die trotz der Niederlage nicht unzufriedenen Zuschauer kamen dieser Aufforderung ungehend nach und munterten ihre Sieben mit Applaus wieder auf, denn immerhin ist man als Aufsteiger weiterhin bestens platziert.

„Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Das Spiel hat den Zuschauern alles geboten und war Werbung für den Frauenhandball“, meinte ein glücklicher Gäste-Trainer Markus Berchten, der vor allem froh war, dass er Torhüterin Karina Morf einsetzen konnte, deren Mitwirken zuvor gefährdet war. Ihr und der Führenden der Torschützenliste und zudem erfolgreichsten Werferin des Tages, Joana Cristina Mihai (9), war es hauptsächlich zu verdanken, dass Kirchhof so deutlich gewann. Denn zum einen brachte Morf die HSV-Damen mit ihren Paraden förmlich zum Verzweifeln und zum anderen bekamen die Marienbergerinnen die wurfgewaltige Mihai trotz engster Bewachung kaum in den Griff.

„Das muss man sportlich akzeptieren und der besseren Mannschaft fair gratulieren. Somit tut diese Niederlage auch nicht so weh, weil wir Vieles richtig gemacht haben, denn mit der Abwehrarbeit bin ich zum Beispiel sehr zufrieden. Da haben die Mädels viel investiert und den Gegner vor so manches Problem gestellt. Der Kampfeswille der Mannschaft war offenkundig und das sollten wir als Motivation für die nächsten Trainingseinheiten mitnehmen“, zog Robert Flämmich sein abschließendes Fazit. Am Vortag hatte er deutlich mehr Freude, denn er hatte standesamtlich geheiratet – herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.

 

HSV: Denise Reichel – Jana Foksova (5/2), Vicky Schütze (1), Evelina Kalasauskaite (3), (Eva Kracmanova (4/2), Lucie Hribova (2), Karin Schererova (4), Dora Schneck, Sylke Sowa (1).

Schiedsrichter: Sebastian Fuß / Stefan Olsok Sekretär: Katja Müller, Zeitnehmer: Tina Weigel

Siebenmeter: HSV 6/4, Kirchhof 5/3

Zeitstrafen: HSV 2, Kirchhof 3

Zuschauer: 225