Nichts zu verlieren am Bodensee - SG H2Ku will die HSG Konstanz so lange wie möglich ärgern
Nichts zu verlieren am Bodensee - SG H2Ku will die HSG Konstanz so lange wie möglich ärgern
Nach dem Krimi vom letzten Wochenende in eigener Halle geht es für die SG H2Ku Herrenberg am Samstag (20 Uhr) wieder auf Reisen. Bei der HSG Konstanz nehmen die Schützlinge von Coach Nico Kiener dabei die klare Außenseiterrolle ein. Trotzdem fährt der Gäuclub nicht ohne Selbstvertrauen in die Schänzlehalle.
Auf dem Weg zum Klassenerhalt war es zwar kein Meilenstein, aber enorm wichtig war der Erfolg vergangenen Samstag gegen die SG Köndringen/Teningen allemal. Das 21:19 lässt der SG H2Ku weiterhin alle Chancen offen, den Klassenverbleib aus eigener Kraft zu meistern, weitere Siege natürlich eingeschlossen.
Einer dieser weiteren Siege ist auch am kommenden Samstag auch in Konstanz zu vergeben. Damit dabei die Punkte aber nach Herrenberg gehen, dafür müsste schon aus Sicht der Gäste aus dem Gäu alles passen. Die HSG hat sich im Laufe der Saison zur absoluten Spitzenmannschaft entwickelt. Nach einem aus Sicht der Bodenseestädter katastrophalem Start mit 1:7 Punkten blies die Mannschaft von Kapitän Daniel Eblen zur Aufholjagd, die das Team bis auf den jetzigen vierten Tabellenplatz spülte. Drei Siege zuletzt in Serie, unter anderem gegen Hochdorf und Nußloch, unterstreichen die momentan gute Verfassung der HSG Konstanz. Das Prunkstück ist dabei ohne Frage die Abwehr. Der meist praktizierte, kompakte 6:0- Riegel verhilft dem Gastgeber zur zweitbesten Abwehr der Südstaffel in der dritten Liga mit weniger als 25 Gegentreffern pro Spiel. Zum Vergleich: Bei Spielen der SG H2Ku muss der eigene Torhüter im Schnitt viermal mehr pro Partie hinter sich greifen.
Aber wie jede Statistik besitzt natürlich auch diese zwei Seiten. Im Vorwärtsgang ist der samstägliche Gast aus Herrenberg als Tabellenzwölfter sogar etwas erfolgreicher als der Vierte, die HSG Konstanz. Ein Grund, sich in der Schänzlehalle zu verstecken, besteht also für die SG H2Ku nicht. Dass die Favoritenrolle klar dem Gastgeber gebührt, ist aber natürlich ebenso nicht von der Hand zu weisen. Allein die Statistik macht dies deutlich. Gelangen der Kiener-Truppe nach der Rückkehr der HSG Konstanz aus der 2. Bundesliga 2004 in den folgenden fünf Jahren immerhin noch drei Siege in der Schänzlehalle, ist seit 2009 diese Einnahmequelle an Punkten komplett versiegt.
Diese Vorzeichen stehen aber natürlich in keinem Zusammenhang mit der Motivationslage bei den Gästen aus Herrenberg. Nach dem letzten Sieg ist am Fuße der Stiftskirche wieder das Selbstvertrauen gestiegen. Die SG H2Ku hat vor zwei Wochen in Balingen mit 34 erzielten Treffern ein eindrucksvolles Angriffspiel gezeigt, nicht weniger beeindruckend war am vergangenen Samstag die Abwehr, die ganze 19 Gegentore zuließ. Wenn es dem Gäuclub auch einmal gelingen sollte, diese zwei Komponenten in einem Spiel zusammenzuführen, ist auch in Konstanz eine Überraschung möglich. Wie es geht, hat das Team in der Vorrunde schon einmal vorgemacht. Da gelang der SG H2Ku ein 31:30. Aber auch das ist am Samstag vor dem Anpfiff nur noch Statistik.