Ohne Druck zum Dritten - Halle tritt in Fritzlar an

Für Trainer Steffen Thiede ist es schon vor dem Anpfiff „eines der besten Spiele der Saison“. Soll heißen: Beim Tabellendritten SV Germania Fritzlar kann Frauenhandball-Drittligist HSG Union ’92 Halle am Sonntag ohne jeden Druck aufspielen.

Ihre komfortable Position haben sich die Gäste durch den 28:26-Heimsieg gegen Hannover-Badenstedt vor einer Woche verdient. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone. Jetzt will Thiede auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt so schnell wie möglich vom Tisch wischen. „Wenn wir in Fritzlar einen Punkt holen und danach zu Hause gegen Osterode gewinnen, können wir die Saison abhaken“, rechnet er hoch. Dass ein Punktgewinn aber alles andere als leicht wird, verdeutlichen zwei Statistiken, in denen die Germania Spitze ist: Als einziges Team der Liga ist Fritzlar vor heimischem Publikum ungeschlagen. Zudem stellen die Nordhessinnen mit 445 Gegentoren in 21 Spielen die stabilste Abwehr.

Andererseits bewiesen die Hallerinnen beim 25:21-Sieg im Hinspiel, dass ihr die Spielweise des Gegners durchaus entgegenkommt. Steffen Thiede, damals noch „freiwilliger Zaungast“, erwartet einen Gegner, der auf eine 6:0-Deckung baut und eine ausgeglichene Mannschaft ohne herausragende Torjägerin stellt. Verzichten muss die Union in Fritzlar aller Voraussicht nach auf Katrin Thiede. Die Linkshänderin ist nach ihrer Fingerverletzung zwar wieder im Training, ein Wettkampfcomeback wäre aber wohl noch zu riskant. Fraglich sind die Einsätze von Birgit Westernströer und Yvonne Südmersen, die unter der Woche an Grippe litten. Sollten beide ausfallen, könnten Jacqueline Kindt und Verena Schlüpmann aus der Reserve nachrücken.