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Schalksmühle-Halver schiebt sich auf Platz drei vor

17.11.2014
17.11.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Schalksmühle-Halver schiebt sich auf Platz drei vor

6:0, 6:2, 9:2, 9:3, 11:3, 11:4, 12:4. So schnell kann sich ein Spielfilm einer Halbzeit eines Handball-Spiels auflisten lassen. Geschehen ist dies in der 3. Liga West in der Sporthalle der Ganztagsschule Halver, in der sich die SG Schalksmühle-Halver auf den dritten Tabellenplatz verbesserte und nun – darüber freuen sie sich im Sauerland besonders – wegen eines Pluspunktes mehr – sogar vor dem großen südwestfälischen Rivalen VfL Eintracht Hagen liegt. Am Ende hatte das Team von Trainer Mathias Grasediek gegen Aufsteiger SV 64 Zweibrücken mit 23:17 (12:4) die Nase vorne.

Und prompt gab es ein Sonderlob von der Gegenseite. Stefan Bullacher hätte jammern können: weil ihm sein herausragender Jugend-Nationalspieler Jerome Müller gefehlt hatte, der wegen seines Magen-Darm-Virus‘ erst gar nicht mitgefahren war; weil sich sein Kapitän Aris Wöschler nach einem Zusammenprall mit Florian Diehl so sehr am Knie verletzte, dass er nicht mehr eingesetzt werden konnte. Die Zweibrücker Löwen spielten also auf beiden halben Rückraum-Positionen ohne ihre erste Wahl. Aber der 45-jährige SV-64-Coach sagte: „Die SG Schalksmühle-Halver war sehr gut auf uns eingestellt und hat es uns unheimlich schwer gemacht.“

Die Offensivleistung seiner Mannschaft hätte bei Stefan Bullacher glatt für Schüttelfrost sorgen können. Bis zur 15. Minute brauchte sie, um nach acht Fehlversuchen und zwei technischen Fehlern zu ihrem ersten Treffer zu kommen – durch Björn Zintel, einem von vier A-Jugendlichen im Aufgebot. „Wir hatten in der ersten Halbzeit eine Angriffseffektivität von 17 Prozent“, sagte Christian Gauf, der Handball-Chef des SV 64 Zweibrücken, nach der dritten Saisonniederlage und dem Abrutschen auf Tabellenplatz sechs – allerdings wie der Tabellendritte SG Schalksmühle-Halver mit sechs Minuspunkten belastet.

Selbstverständlich gab es auch Gründe für die erschreckend schwachen Angriffszahlen der Zweibrücker Löwen: eine sehr starke 6:0-Deckung der SGSH mit einem Mann in Top-Form dahinter, mit Dominik Formella. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Torwart schon einmal 22 Bälle von uns gehalten hat“, lobte 64-Coach Stefan Bullacher nach der Partie den 31-jährigen Schalksmühler Schlussmann. Dabei hatte sein Keeper, der Slowake Ladislav Kovacin, gar nicht schlecht gehalten. Doch die 13 gehaltenen Bälle des Slowaken – darunter zwei Siebenmeter von Jacek Wardzinski und Achim Jansen – gingen ob der bestechenden Bilanz Dominik Formellas unter.

Die Situation für den SV 64 Zweibrücken zur Pause war schon sehr ungewöhnlich. „Wir haben heute kein Abwehr-, sondern absolut ein Angriffsproblem“, erklärte Trainer Stefan Bullacher seinen Spielern in den Katakomben der Sporthalle Halver. „Vergesst den Spielstand und zeigt, dass ihr es besser könnt.“ Gehört, getan. Und nachdem Erik Pohland in der 43. Minute getroffen hatte, lagen die Löwen nur noch mit fünf Treffern hinten – 11:16. Doch die SG Schalksmühle-Halver antwortete mit einem 3:0-Lauf durch Tore von Mateusz Rydz, Julian Mayer (Siebenmeter) und Jacek Wardzinski, so dass die winzige Hoffnung des Bullacher-Teams, vielleicht doch noch eine Wende herbeizuführen, im Keim erstickte. Ihre höchste Führung an diesem Abend (22:13) hatten sich die Gastgeber in der 54. Minute herausgeworfen.

Was allerdings auch daran lag, dass die Zweibrücker weiterhin beste Chancen ausließen, an Dominik Formella verzweifelten und auch in der zweiten Hälfte auf 14 Fehlversuche kamen. Dreimal scheiterten sie auch von der Siebenmeter-Marke: Dorian Vallet, Björn Zintel und Florian Enders. Nichtsdestotrotz gab es ein Lob. „In dieser Phase konnte man durchaus sehen“, erklärte SGSH-Coach Mathias Grasediek, „dass Zweibrücken eine gute 3:2:1-Abwehr spielt und wie stark dieser Gegner sein kann. Hätte Dominik nicht so überragend gehalten, wäre es vielleicht noch einmal richtig eng geworden“, lobte SGSH-Coach Mathias Grasediek, der sich nun auf das nächste Top-Spiel freuen darf. Am kommenden Samstag (21. November, 19.30 Uhr) gastiert die SG Schalksmühle-Halver in der Sporthalle Königshof bei der HSG Krefeld, die einen Punkt mehr hat (17:5) und an der Tabellenspitze steht. Indes empfängt der SV 64 Zweibrücken am selben Tag in seiner Westpfalzhalle den Leichlinger TV. Anwurf wird um 18 Uhr sein.

SG Schalksmühle-Halver: Formella, Skabeikis (n. e.) – Diehl, Luciano (1), Rydz (2), Wardzisnki (6/1), Buff (2), Jansen (1), Müller (4), Fleischhauer (1), Mayer (3/2), Dmytruszynski (2), Krüger (1).

SV 64 Zweibrücken: Kovacin, Klöckner (n. e.) – Hammann (2), Vallet (1), Mathieu (6/2), Balaz, Pohland (2), Enders, N. Wöschler, Denk, A. Wöschler (1), Egelhof (3), Zintel (2).