SG H2Ku empfängt auswärtsstarken TSV Rödelsee und will weiße Heimweste wahren
SG H2Ku empfängt auswärtsstarken TSV Rödelsee und will weiße Heimweste wahren
Verlustpunktfreie Heimbilanz gegen makellose, weiße Auswärtsweste. Das Duell der Torjäger Jona Schoch gegen Bostjan Hribar. Schon früh in der Saison kommt es in der dritten Liga Süd zu hochinteressanten Partien. Wenn am Samstag (20 Uhr) die SG H2Ku Herrenberg den TSV Rödelsee in der Markweghalle empfängt, ist für reichlich Spannung schon im Vorfeld gesorgt.
Kann die SG H2Ku die eigene Heimstätte zu einer Festung ausbauen? Die Beantwortung dieser Frage wird entscheidend sein, wenn es um die Frage der Platzierung des Drittligisten aus Herrenberg am Ende der Saison geht. Das letzte Heimspiel gegen den TV Großsachsen (29:27) war dabei vielleicht ein positiver Fingerzeig in die Zukunft. Vor allem die Leidenschaft, mit der das Team um Kapitän Christian Dürner vor eigenem Publikum auftrat, war beeindruckend. Und so stehen nach zwei Heimspielen auch nicht zufällig ebenso viele Heimsiege in der Statistik.
Die zuletzt gezeigte Leidenschaft dürfte zum nächsten Heimauftritt für einen weiteren Sieg auch wieder unabdingbar sein. Mit dem TSV Rödelsee stellt sich eine Mannschaft am Fuße der Stiftskirche vor, die, zumindest ergebnismäßig, derzeit gegen den Strom der restlichen Liga schwimmt. Auswärts Top – zuhause Flop, könnte man auf den ersten Blick oberflächlich mutmaßen. Zwei Heimniederlagen stehen zwei Auswärtssiege gegenüber. Schaut man aber genauer hin, relativiert sich zumindest die Heimbilanz. Die Niederlagen rühren nämlich gegen die SG Nußloch (26:31), die sich sicher ebenso im oberen Tabellendrittel festsetzen wird wie der TV Hochdorf (24:32), der gar als Meisterschaftsfavorit gehandelt wird. Als Überraschung dürften hingegen die beiden Siege in Großsachsen (29:23) und am letzten Wochenende in Pforzheim (26:21) gelten. Im Vorfeld der Saison standen die Unterfranken sicher nicht im Ruf einer Auswärtsmacht, zumal sie den schmerzlichen Abgang von Toptorjäger Jan Kästner verkraften mussten, der nun bei der zweiten Vertretung des HSC Coburg in den Harztopf greift. Ansonsten blieb das Team weitgehend zusammen und wurde vor allem in der Breite verstärkt. Nach einer holprigen Vorbereitung ist das bisherige Abschneiden aus Sicht des TSV daher umso erfreulicher.
Das wohl auch deshalb, weil es in der Vorwoche mit dem von Trainer Fritz Zenk vollzogenen überraschenden Rücktritt einen weiteren wohl nicht geplanten Abgang zu verzeichnen gab. Nach eigenen Angaben sah die bayerische Trainerlegende seine Mission in Rödelsee als erfüllt an. Auch wenn der Zeitpunkt seines Ausstiegs mehr als ungünstig war, das Team konnte es aber nicht davon abhalten, einige Tage später in Pforzheim zu siegen. Hier wurde die Mannschaft vom Kreisspieler Radovan Suchy und Teammager Tobias Demel gecoacht. Eine Variante, die auch in Herrenberg denkbar wäre. Spekuliert wird in Rödelsee aber auch über eine Rückkehr von Zenk-Vorgänger Dusan Suchy.
Diese Planspiele sollten die Gastgeber aber im Vorfeld weniger interessieren. Einfluss auf das Auftreten seiner Mannschaft will Nico Kiener vor allem mit der eigenen Spielweise nehmen. Dass er dabei den Gegner im Vorfeld genau studieren wird, liegt aber auch auf der Hand. So wird er vor allem erkannt haben, dass die Gäste eine sehr sattelfeste Abwehr aufbieten, die bei den beiden Auswärtsspielen vor allem in der ersten Halbzeit den Grundstein zum Erfolg legten. Anteil daran hat unter anderem auch ein starkes Torhütergespann mit Thomas Paul, der in Pforzheim überragend hielt, und Rostislav Badura. Der 39-jährige, ehemalige tschechische Nationaltorhüter kam vom HSC Bad Neustadt nach Rödelsee. Um dieses Bollwerk zu überwinden, muss daher viel Bewegung in den Angriff gebracht werden. Das hohe Tempo, das die Spieler dabei gehen, birgt zwar auch Gefahren, ist aber für Nico Kiener alternativlos. „Wir können gar nicht anders spielen“, so der Haslacher, der so auch für Verständnis wirbt, wenn es den einen oder anderen technischen Fehler mehr als bei anderen Teams zu verzeichnen gibt.
Besonders viel Verständnis brauchten die Fans in dieser Saison allerdings noch nicht aufzubringen. Vor allem die letzte, fast durchweg überzeugende Vorstellung gegen den TVG Großsachsen sollte für jeden Fan Anlass sein, auch am Samstag wieder den Weg in die Markweghalle zu finden. Ob die Mannschaft letztendlich erfolgreich ist oder auch nicht, mit einem großen Kampf wollen die Spieler ihre Fans auf jeden Fall zufrieden stellen. Eines steht aber schon vor dem Anpfiff fest: Eine der beiden Serien der SG H2Ku oder des TSV Rödelsee hat nach Spielschluss keinen Bestand mehr.