SG H2Ku unterliegt nach einer unkonzentrierten Startphase beim SV Salamander Kornwestheim mit 28:35
SG H2Ku unterliegt nach einer unkonzentrierten Startphase beim SV Salamander Kornwestheim mit 28:35
Die SG H2Ku Herrenberg muss weiter um den Klassenerhalt in der Dritten Liga Süd bangen. Das 28:35 (13:16) im Württembergderby beim SV Salamander Kornwestheim beendete zugleich die Serie der Herrenberger von zuvor drei Siegen in Folge. Der Gastgeber hingegen baute seine Erfolgsserie weiter aus.
Auch wenn die Niederlage am Ende um einige Tore zu hoch ausfiel, am verdienten Sieg der Gastgeber änderte sich dadurch nichts. Trotzdem, drei Minuten vor dem Ende hatte die SG H2Ku beim Stande von 28:31 noch immer die Chance, Zählbares aus der Sporthalle Ost von Kornwestheim zu entführen. Vier Gegentore in Folge ließen diese letzte Hoffnung aber beim Alles-oder-Nichts in den Schlussminuten zerplatzen.
Die Entscheidung fiel indes eigentlich schon viel früher. Mit dem Selbstvertrauen einer bärenstarken Abwehr angereist, ließen sich die Schützlinge von Nico Kiener gerade in der Anfangsphase der Partie den Schneid in der Defensive abkaufen. Das schnelle 2:0 für die SG H2Ku erwies sich dabei nur als Strohfeuer. Immerhin konnte der Gäuclub das Spiel nach zehn Minuten noch offen halten (8:7), beim 12:7 nach einer Viertelstunde hatte dann aber Nico Kiener genug gesehen. Der Trainer beorderte seine offensive Abwehrformation, die bis dato gerade mit der Offensivvariante der Kornwestheimer, mit zwei Kreisläufern zu agieren, ihre liebe Mühe und Not hatte, zurück auf eine 6:0-Abwehr. Diese Maßnahme zeigte im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit auch sofort ihre positive Wirkung. Was blieb, war allerdings die teils fehlende Durchschlagskraft im Angriff. Gegen die Defensivtaktik konnte sich anfangs fast nur Christian Rau auf der halbrechten Rückraumposition durchsetzen, später taute auf der anderen Halbposition auch Jona Schoch spürbar auf. Dies war auch dringend nötig, da Rau noch im Verlauf der ersten Halbzeit nach einem Sturz auf die Hüfte längere Zeit aussetzen musste. Beim 16:13 für den SV Salamander Kornwestheim wurden schließlich die Seiten gewechselt.
Der Beginn des zweiten Abschnitts ließ dann den zahlreichen Gästeanhang in der fast vollen Sporthalle Ost wieder hörbarer vernehmen. Binnen sechs Minuten hatte sich der Gäuclub, auch begünstigt durch eine Kornwestheimer Zeitstrafe, bis auf ein Tor herangekämpft (18:19). Doch auch dies erwies sich nur als kurzes Intermezzo. Der Gastgeber nutzte nun seinerseits eine Hinausstellung der Gäste, um den alten Abstand wieder herzustellen. Die Big Points zur noch möglichen Wende im Spiel wollten einfach nicht gelingen. Hatte die Kiener-Truppe einmal die Möglichkeit zum schnellen Gegenstoß, wurden selbst freie Würfe immer wieder die Beute des starken Duos Tauterat/Beutel im Gastgebergehäuse.
Beim 27:21 zehn Minuten vor dem Ende war die Entscheidung praktisch gefallen. Dass die SG H2Ku trotzdem weiter kämpfte und fünf Minuten später wieder die Hand im Spiel hatte (29:26), war am Ende zwar nicht mehr spielentscheidend, aber ein positiver Aspekt für Coach Nico Kiener, der seinem Team den Kampf und den Willen später nicht absprechen konnte. Als Kiener in den letzten drei Minuten beim 31:28 alles auf eine Karte setzte, nutzte der SV Kornwestheim seine individuelle Klasse und warf sich noch zu einem letztlich doch zu hoch ausgefallenen 35:28.
Nico Kiener sah sich auch nach Spielschluss wieder bestätigt, dass der Abstiegskampf in dieser Saison erst sehr spät entschieden werden dürfte. Den ersten großen Schritt haben die Herrenberger gestern verpasst, einen Knacks für die restlichen drei Partien befürchtet der Übungsleiter allerdings nicht. Nach einer Pause am kommenden Wochenende hat die SG H2Ku dann zweimal hintereinander in eigener Halle die Möglichkeit, den Klassenerhalt perfekt zu machen. Allerdings wären dafür wahrscheinlich auch zwei Siege notwendig. An Spannung mangelt es also wahrlich nicht im Tabellenkeller.