Sieg im Aufsteiger-Duell - Zweibrücken klettert auf Rang zwei
Sieg im Aufsteiger-Duell - Zweibrücken klettert auf Rang zwei
Der Aufsteiger steht schon auf Platz zwei in der 3. Liga West. Dank ihres 30:27 (17:15)-Erfolges über Mit-Aufsteiger HSG VfR/Eintracht Wiesbaden und der parallelen 25:27-Niederlage der SG Schalksmühle-Halver gegen die SG Ratingen hat der SV 64 Zweibrücken den Rang hinter dem verlustpunktfreien Spitzenreiter VfL Eintracht Hagen erklommen. „Ich denke, wir haben verdient gewonnen“, sagte Stefan Bullacher, der Trainer der Zweibrücker Löwen, der Jugend-Nationalspieler Björn Zintel nach dessen langwieriger Rückenverletzung zumindest erstmals auf der Bank hatte und Robin Egelhof, der am Dienstag 17 geworden ist, in der 3. Liga debütieren ließ. „Es war allerdings“, meinte Stefan Bullacher auch, „das erwartet schwere Spiel.“
Die Gastgeber kamen vor 500 Zuschauern in der Westpfalzhalle besser ins Spiel und zogen dank der Treffer von Florian Enders, Michael Mathieu, Jerome Müller und Benjamin Zellmer von 2:2 auf 6:2 weg. „Allerdings haben wir in den folgenden Minuten mehrmals auch zu überhastet abgeschlossen und Wiesbaden zu Gegenstößen eingeladen“, berichtete Christian Gauf, der Handball-Chef des SV 64 Zweibrücken. Und so stand es in der elften Minuten 6:6, nachdem HSG-Kreisläufer Nicolas Kolb getroffen hatte. Dann aber waren die Löwen wieder hellwach und übernahmen die Initiative. Florian Enders per Siebenmeter, gleich dreimal der erneut herausragende Zweibrücker Schütze Jerome Müller sowie Benjamin Zellmer per Gegenstoß sorgten für einen 5:1-Lauf und die 11:7-Führung.
Davon hatte Jakub Balaz gar nicht so viel mitbekommen, er war nach einem Zusammenstoß in der Kabine verschwunden. Dort musste Dr. Jürgen Knoch die Platzwunde an der Oberlippe des Slowaken mit sieben Stichen nähen. Kurz vor der Pause kehrte Kubo Balaz zurück und sah, dass seine Teamkollegen noch vorne lagen, aber nur noch mit 14:12. In dieser Phase konnte sich Trainer Stefan Bullacher einzig auf Jugend-Nationalspieler Jerome Müller verlassen, zumal Kapitän Aris Wöschler gesundheitlich angeschlagen war „und recht glücklos agierte“, wie Christian Gauf sagte, der schließlich eine 17:15-Pausenführung seines Teams notieren durfte – allerdings auch zehn Fehlversuche und sieben technische Fehler.
Auch nach dem Wechsel haperte es bei den Zweibrücker Löwen, die auf den A-Jugendlichen Nils Wöschler verzichten mussten. Der ist, nachdem er sich beim Schulsport einen Bänderriss zugezogen hat, auf Krücken angewiesen. „Immer dann, wenn wir eigentlich wegziehen konnten, haben wir dämliche Fehler gemacht“, erklärte Trainer Stefan Bullacher und musste unter anderem feststellen, dass Jerome Müller, den Wiesbadens Coach Stephan Metz als Waffe bezeichnet hat, nun nicht mehr so locker traf – auch, weil Marc Kunkel, der für Paul Windheim zwischen die HSG-Pfosten gerückt war, mit den Würfen des 17-Jährigen besser zurechtkam. Aber auch auf der anderen Seite stand ein sehr, sehr starker Keeper: Ladislav Kovacin. Der ehemalige slowakische Nationaltorwart parierte in der 46. und der 53. Spielminute nicht nur zwei Siebenmeter-Bälle von Wiesbadens Yakub Kaplan, sondern „war in der zweiten Hälfte bei insgesamt zehn Paraden auch ansonsten ein großartiger Rückhalt der SV-Truppe“, sagte Christian Gauf. Und an der Defensiv-Leistung seiner Mannschaft hatte auch Stefan Bullacher überhaupt nichts auszusetzen. „Ich denke, dass das Zusammenwirken zwischen Abwehr und Torwart heute schon wieder spielentscheidend war“, sagte der Trainer der Zweibrücker Löwen.
In der Schlussphase schafften es die 64er dann auch, sich entscheidend abzusetzen, nämlich von 25:24 auf 29:24 in der 58. Minute. wegzuziehen. Florian Enders, Jerome Müller mit seinem zehnten Treffer in dieser Partie, Benjamin Zellmer und Jonas Denk waren für diesen 4:0-Lauf verantwortlich. Und schließlich kam auch der gerade erst 17-jährige Robin Egelhof noch zu seinem ersten Drittliga-Tor, er traf zum 30:26. Macht also 10:2 Punkte und Rang zwei. Für Stefan Bullacher ist dies jedoch nach wie vor nicht mehr als eine Momentaufnahme. „Gerade den Tabellenstand“, sagte der Zweibrücker Coach am Samstagabend, „mussten wir vor dem Spiel aber ausblenden. Es war nämlich klar, dass dies ein umkämpftes Spiel zweier Aufsteiger würde, die beide in der Liga bleiben wollen.“
SV 64 Zweibrücken: Kovacin, Klöckner (n. e.) – Hammann, Vallet (n. e.), Mathieu (2), Balaz (1), Pohland, Enders (6/1), Denk (4), Zellmer (5), A. Wöschler (1), Müller (10), Egelhof (1), Zintel (n. e.).
HSG Wiesbaden: Windheim (1.-30.), Kunkel (31.-60.) – S. Engel (4), Burghard (5), Kolb (3), Kaplan (5/3), Seiwert (4/1), Kretschmann, Pareigis, Garbo, Kellner, L. Engel (4), Teuner (2).