Spitzenreiter gestattet Fortuna Köln nur drei Treffer in 20 Minuten
Spitzenreiter gestattet Fortuna Köln nur drei Treffer in 20 Minuten
Die SG TSG/DJK Bretzenheim hat ihre Pflichtaufgabe gelöst. Der neue verlustpunktfreie Spitzenreiter der 3. Liga West setzte sich mit 25:20 (13:11) gegen den Tabellenvorletzten SC Fortuna Köln durch. Zufrieden war Trainer Thomas Zeitz jedoch nicht. „Das einzig Positive ist, dass der Gegner nach dem Wiederanpfiff 20 Minuten lang nur drei Tore gemacht hat. Da haben wir in der Abwehr richtig gut gestanden“, sagte er der Allgemeinen Zeitung. Klar: Jene Phase entschied letztlich die Partie, als die Mainzerinnen von 13:11 auf 21:14 davonzogen. „In dieser Phase haben wir im Angriff keine Mittel gefunden. Drei Tore in 20 Minuten sind einfach viel zu wenig“, erklärte Jannusch Frontzek, der Coach der Südstadtkanonen. „Da hat sich meine Mannschaft für ihre gute Leistung nicht belohnt und das Spiel aus der Hand gegeben.“
Dabei hatten die Fortuna-Handballerinnen einen tollen Start hingelegt, waren durch die starke Lina Klinnert und zweimal Andrea Bonk mit 3:0 in Führung gegangen. Prompt war Thomas Zeitz ein bisschen entsetzt, hatte er doch mehr Konstanz und Stabilität gefordert. „Wir kommen oft nicht aus den Puschen“, ärgerte sich der Trainer der SG TSG/DJK Bretzenheim über seine „Ischen“. Dennoch: Nachdem Carina Koepcke dann dreimal von der Siebenmeter-Marke getroffen und zum 3:3 ausgeglichen hatte, kam das Bretzenheim-Schiff auf Kurs. Halbwegs zumindest – längst nicht so, dass Thomas Zeitz zufrieden gewesen wäre.
Das lag auch daran, dass sich der SC Fortuna Köln im Spiel eins nach Zydre Zimmermann, die zum Zweitligisten Borussia Dortmund gegangen ist, zunächst überhaupt nicht vom Spitzenreiter beeindrucken ließ und auf seinen 5:8-Rückstand mit einem 3:0-Lauf antwortete. Andrea Bonk per Siebenmeter sowie Julia Schumacher einmal aus dem Feld und einmal von der Siebenmeter-Marke glichen zum 8:8 aus. Zu einer erneuten Führung kam es aber nicht.
Im Gegenteil: Die SG TSG/DJK Bretzenheim setzte sich dank Carina Koepcke (Siebenmeter), Lara Leuckefeld, Kristin Gärtner und Stefan Güter wieder auf 12:8 ab. Dafür machten die Südstadtkanonen unter anderem auch Katharina Heinz und Sonja Lenhardt verantwortlich. „Die Schiedsrichterinnen verloren nun zunehmend die Linie und prägten die an sich attraktive Begegnung durch unverständliche Zeitstrafen und permanentes Zeitspiel“, sagte Fortuna-Sprecherin Wiebke Janßen. „Mainz konnte sich auf diese Linie besser einstellen.“
Dennoch schaffte es das Frontzek-Team, bis zur Pause wieder auf zwei Treffer zu verkürzen: Lina Klinnert und Andrea Bonk machten aus dem 9:13 ein 11:13, und das Resultat hätte noch besser ausfallen können, wenn Julia Schumacher anschließend nicht von der Siebenmeter-Marke gescheitert wäre. Mit dem Halbzeitpfiff handelte sich die Kölner Rückraum-Spielerin dann auch noch eine Zeitstrafe ein, was die Mainzerinnen nach dem Wechsel zu zwei Treffern nutzten, ehe Carina Koepcke – mal wieder per Siebenmeter – auf 16:11 erhöhte. Immer häufiger haderten die Südstadtkanonen, für die es die sechste Niederlage in Serie wurde, nun mit den Schiedsrichterinnen, „die es schafften, trotz fairer Partie ständig Spielerinnen des Feldes zu verweisen“, erklärte Wiebke Janßen.
Zu keiner Zeit musste die SG TSG/DJK Bretzenheim mehr um ihren achten Sieg im achten Spiel und den damit verbundenen Sprung an die Tabellenspitze der West-Staffel der 3. Liga bangen. Der Trainer der Ischn aber sah nach diesen 60 Minuten alles andere als glücklich aus. „Wir hätten viel höher gewinnen müssen“, sagte Thomas Zeitz und wurde sehr, sehr deutlich. „Vor allem der Angriff“, meinte er, „war eine Katastrophe.“
SG TSG/DJK Bretzenheim: Machetzki, von Gilgenheimb – Koepcke (9/6), Hollerbach (2), Gärtner (2), Klug, Schuhknecht (2), Veeck (3), Güter (2), Hermenau (2), Chwalek (1), Leuckefeld (1), Kleinjung (1).
SC Fortuna Köln: Ellereit, Quidde – Denkewitz (1), Wojtowicz (1), Ende, Milse, Klinnert (6), Stüssel, Schumacher (5/1), Herschbach, Vennegerts, Sistig (1), Kossmann, Bonk (6/1).