Thomas Rink macht für Hagen das kostspielige 40. Tor gegen Soest
Thomas Rink macht für Hagen das kostspielige 40. Tor gegen Soest
Wenn der Tabellenzweite gegen den Tabellenvorletzten spielt. Dann kann es schon mal deutlich werden – auch in der 3. Liga West und erst recht, wenn der Außenseiter so extrem dezimiert ist. „Wir hatten uns vorm Spiel vorgenommen, endlich mal eine gute erste Halbzeit zu spielen“, sagte Lars Hepp, der Trainer des VfL Eintracht Hagen, nach dem 40:25 (19:11)-Erfolg über Aufsteiger Soester TV. Und? „Das ist uns gelungen. Ich bin sehr zufrieden.“ Zu keiner Zeit stellte sich am Freitagabend in der Enervie-Arena die Frage nach dem Sieger und dem Verlierer. „Und dass Thomas Rink die Mannschaft eingeladen hat, weil er das 40. Tor macht, ist eine schöne Randnotiz“, erklärte der seit Montag 37-jährige Hagener Coach.
Es war eine Packung für den Soester TV, vielleicht sogar eine derbe. Aber es war keine, die wirklich wehgetan hat. „Wir müssen jetzt noch nach Ferndorf, und dann beginnt für uns der Kampf um den Klassenerhalt“, sagte Trainer Dirk Lohse. „Das 25:40 ist ein Ergebnis, das ich gehofft hatte, verhindern zu können. Aber ich kann meiner Mannschaft trotzdem keinen Vorwurf machen.“ Mannschaft? Es war, wenn überhaupt, nur ein Rumpf-Team, das die Schlüsselträger aufbieten konnten. Torwart Dennis Zielony, Kevin Bekel und Niko Thomanek fehlen sowieso, weil sie ihre Kreuzbandrisse auskurieren. Und auch Axel Loer, der in der Soester Abwehr einfach nicht zu ersetzen ist, fehlt sowieso. Seit der Partie am 5. Dezember bei der HSG Krefeld nämlich, als ihm die Kniescheibe heraussprang, hat er nicht mehr auf der Platte gestanden. Er ist nicht etwa der nächste Kreuzbandriss-Patient des STV? „Ich bin kein Arzt, aber laut Diagnose ist es kein Kreuzbandriss“, sagte Dirk Lohse, der in Hagen kurzfristig auch noch auf reichlich Routine verzichten musste: Dirk Hartmann plagt eine Sehnenverletzung unterm Fuß und Max Loer eine Grippe.
Auch der VfL Eintracht Hagen konnte nicht in Bestbesetzung antreten, musste ohne Linkshänder im rechten Rückraum auskommen: Während Lukas Tebbe verletzt ist, zählt Matthias Aschenbroich zu den Grippe-Patienten. Indes muss Torwart Tobias Mahncke seinen Kreuzbandriss auskurieren, während Sebastian Schneider nach seiner Roten Karte aus der Partie bei der SG OSC Löwen Duisburg zum dritten und letzten Mal gesperrt war.
Zwar war das Polster des VfL Eintracht Hagen in der Folge dann noch überschaubar, aber STV-Coach Dirk Lohse bemängelte nach dem Schlusspfiff den Auftritt seines Teams in dieser Anfangsphase. „Die erste Viertelstunde ärgert mich“, sagte der 46-Jährige. „Wir starten schlecht: Da sind wir überrollt worden und waren schlecht im Rückzugsverhalten. Die Gegenwehr war zu wenig, und der Respekt war zu groß“ Und die Hagener kamen auch gar nicht auf den Gedanken, den Druck aufs Gaspedal zu reduzieren. „Wir haben den Gegner direkt auf Distanz gehalten, und das hat uns genügend Sicherheit gegeben“, erklärte Eintracht-Coach Lars Hepp. „Ich bin froh, dass wir so früh durchwechseln konnten.“
Das erste ganz dicke Ausrufezeichen setzte der VfL Eintracht Hagen aber nach dieser ersten Viertelstunde, nämlich nach dem 9:6. Mit einem 6:0-Lauf innerhalb von sechs Minuten sorgte das Hepp-Team frühzeitig für die Entscheidung – 15:6. Dabei trafen die Gastgeber auch regelmäßig per Gegenstoß, weil es an diesem Freitagabend kein seltenes Bild war, dass Hagens Torwart Almantas Savonis die Bälle fing – was nach dem Wechsel auch Max Conzen nicht nur einmal gelang.
19:11 also zur Pause. Und nach dem 22:14 schoben die Hagener vor 500 Zuschauern von der 37. bis zur 42. Minute noch einen 5:0-Lauf ein, so dass es nach den Toren von Kapitän Jens Reinarz (Siebenmeter), Julian Renninger, Johannes Krause, Thomas Rink und Peer Pütz 27:14 stand. Das 30. Tor, das zum 30:16, gelang dann dem Debütanten: Philipp Schmitz. „Er ist mein Nesthäkchen“, sagte Eintracht-Coach Lars Hepp. „Er hat auch noch ein schönes Tor gemacht, ich freue mich für ihn.“ Und über den 40. Treffer durch Thomas Rink freute sich dann die ganze Hagener Mannschaft. Schlecht war die Laune jedoch auch bei den Handballern des Soester TV nicht. „Wir können damit leben“, sagte Dirk Lohse. „Das ist kein Spiel, das wir gewinnen können.
VfL Eintracht Hagen: Savonis (1.-30.), Conzen (31.-60.) – Schmitz (1), Hinkelmann (2), Pütz (4), Krause (4), Rink (4), Renninger (3), Reinarz (11/5), Kraus (5), van Walsem, J. Sonnenberg (3), Ciupinski (3).
Soester TV: Jostes (1.-17., 50.-60. und bei einem 7m), Pfennig (17.-50.) – Luther (2), D. Flor (3), Rückert (1), Haake, L. Flor (4), R. Bekel (2), T. Voss-Fels (8/4), F. Voss-Fels (3), Eckervogt (2).