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TS Großburgwedel verliert Kellerduell

27.10.2014
27.10.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Nord · Von: pm verein

TS Großburgwedel verliert Kellerduell

Drei Minuten waren im Spiel zwischen der Turnerschaft Großburgwedel und dem OHV Aurich noch zu absolvieren, als Kay Behnke für die Gastgeber zum 23:24 verkürzen konnte. Das Spiel in der mit 300 Zuschauern gut gefüllten Sporthalle Auf der Ramhorst steuerte auf ein enges und spannendes Finale zu. Alle stellten sich die Frage, ob die Gastgeber das Ruder noch einmal rumreißen können. Doch erneut waren es die Gäste, die in Überzahl durch Leif Brandt eine Zweitoreführung herauswerfen konnten. Großburgwedel war jetzt im Angriff und drängte auf den Ausgleich. Doch mit einem Mann weniger gab es in der gut gestaffelten Auricher Deckung kein Durchkommen. Kay Behnke musste nach dem passiven Vorwarnzeichen der keineswegs souverän pfeifenden Schiedsrichter einen Freiwurf direkt ausführen. Der Ball ging über das Tor, Aurich erzielte im Gegenzug vom Siebenmeterpunkt das 26:23 und die Partie war eine Minute vor dem Ende zugunsten der Gäste entschieden. Nach 60 Spielminuten leuchtete ein 28:24-Sieg der Auricher auf der Anzeigetafel der Großburgwedeler Sporthalle.

Dabei hatte der Handballabend auf der Ramhorst perfekt begonnen. Großburgwedel erwischte einen Start nach Maß. Chris Meiser, dem insgesamt fünf Tore glückten, hatte beim 1:0 den Torreigen eröffnet und nach nur zehn Minuten lag die Turnerschaft schnell mit 7:1 in Führung. Alles lief wie am Schnürchen, die Gastgeber strotzten vor Selbstbewusstsein, standen in der Abwehr gut, Torhüter Patrick Anders hielt überragend und seine Vorderleute verwandelten ihre Einwurfmöglichkeiten sicher. Jeder TSG-Treffer wurde von Mannschaft und Fans frenetisch bejubelt und Aurich war geschockt. Gästetrainer Arek Blacha nahm nach nur 11 Minuten eine Auszeit und versuchte sein Team zu beruhigen. Doch auch diese Maßnahme schien nicht zu fruchten. Die TSG marschierte weiter und konnte den Vorsprung durch einen Treffer von Lutz Heiny nach 15 Minuten auf 10:3 ausbauen. Die Gastgeber hatten das Spiel und den Gegner sicher im Griff, alles war gut. Auch zwei Minuten später, als Kay Behnke die 11:4-Führung für Großburgwedel erzielen konnte, war die TSG-Welt noch in Ordnung.

Doch plötzlich lief bei der Turnerschaft nichts mehr zusammen. Von einer Minute auf die andere wirkte die TSG wie ausgewechselt. Aurich kam besser ins Spiel und nutzte die Schwächephase der Gastgeber eiskalt aus. Während Großburgwedel in Abwehr und Angriff schwächelte, klappte beim OHV alles. Binnen elf Minuten machten die Ostfriesen aus einem 4:11-Rückstand eine 13:12-Führung. Die Verunsicherung im Team von TSG-Trainer Jürgen Bätjer war deutlich zu spüren. Vom Selbstbewusstsein der ersten 15 Minuten waren die Gastgeber jetzt weit entfernt. Beim Stand von 13:14 wurden die Seiten gewechselt.

Auch nach der Pause änderte sich am Spielstand nicht viel. Der OHV Aurich lag ständig mit ein oder zwei Treffern in Führung. Großburgwedel hatte seine Schwächephase überwunden und hielt dagegen. Die Mannschaft von Jürgen Bätjer kämpfte, gab alles und wollte die Gästeführung kippen. Der Ausgleich oder gar eine Führung wollte aber nicht gelingen. Immer wenn die TSG am Zug war und gute Torchancen hatte, war OHV-Torwart Frederik Möhlmann zur Stelle. Er hielt mehrere hundertprozentige Einwurfmöglichkeiten der TSG und im Angriff der Auricher war Eike Rikterink ein sicherer Vollstrecker vom Siebenmeterpunkt. Die Gäste bekamen insgesamt elf Strafwürfe zugesprochen, Rikterink verwandelte zehn direkt und einen im Nachwurf. In der TSG-Abwehr war erneut das Fehlen von Abwehrchef Lennart Carstens (Wadenverletzung) zu spüren. Die sich bietenden Lücken wurden von Aurich konsequent genutzt. Im Angriff schaffte die Turnerschaft erneut nur 24 Tore.

Großburgwedel hatte es wieder nicht geschafft, über die gesamte Spielzeit eine konstante Leistung zu bringen. Dass Andrius Stelmokas & Co. Handball spielen können, haben sie in den ersten 15 Minuten deutlich unter Beweis gestellt. Doch immer wieder nimmt sich die Mannschaft unerklärliche Auszeiten. Die Verunsicherung ist dann deutlich zu spüren und bei der Frage nach den Gründen ist man auf der Ramhorst aktuell ratlos. Jetzt steht die TSG erst einmal am Tabellenende, es kann nur besser werden. Die zweiwöchige Spielpause kommt zur rechten Zeit. Am 09.11.2014 im Spiel beim VfL Potsdam beginnt für die Turnerschaft der Abstiegskampf.

TS Großburgwedel: Patrick Anders, Markus Hammerschmidt, Sören Kress (1), Sven Vogel, Malte Kress (2), Thimo Kirsch (1), Andrius Stelmokas (6/4), Chris Meiser (5), Lutz Heiny (2/3), Lennart Koch, Carl-Philipp Seekamp (2), Kay Behnke (4) und Steffen Dunekacke (1).