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Varel dreht verloren geglaubtes Spiel: 28:27-Sieg gegen Potsdam

16.03.2015
16.03.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Nord · Von: pm verein

Varel dreht verloren geglaubtes Spiel: 28:27-Sieg gegen Potsdam

Die HSG Varel-Friesland hat die Erfolgsserie in heimischer Halle weiter fortgesetzt und den 1. VfL Potsdam nach einer unglaublichen Aufholjagd mit 28:27 bezwungen. Julius Dierberg und Jan Piske trafen für die VfL je sechs Mal; beste HSG-Torschützen waren vor 411 Zuschauern in der Manfred-Schmidt-Sporthalle Oliver Staszewski und Martins Libergs mit je acht Treffern.

Die HSG legt eine 2:1-Führung vor, doch kommt dann völlig aus dem Tritt. Im Angriff scheiterte man unzählige Male am Potsdamer Schlussmann, warf über oder neben das Tor und traf zu allem Überfluss dann noch Pfosten und Latte. Da der Abwehr auch die nötige Kompaktheit fehlte, zog der Tabellenfünfte Tor um Tor weg. Erst beim Stand von 2:9 ist es Martins Libergs, der für die Vareler wieder einen Angriff erfolgreich abschließt – doch das Unheil nimmt unvermindert weiter seinen Lauf. Der eingewechselte Hendrik Legler im Tor ist oft machtlos gegen die Potsdamer Torwürfe, während die Vareler Angreifer weiter den Kasten verfehlen. 3:13 steht es nach 23 Minuten und das Spiel scheint schon jetzt entschieden zu sein, zumal die Vareler immer mutloser auf das Potsdamer Tor anrennen. Jetzt ist es Kapitän Helge Janßen, der am Kreis alles einsetzt und so für sein Team Strafwürfe herausholt. Zweimal trifft Staszewski vom Punkt, direkt danach ist auch Linda per Siebenmeter erfolgreich. Diese Torerfolge helfen der HSG auch im gebundenen Spiel wieder etwas erfolgreicher zu sein: So geht es beim Stand von 8:16 in die Pause.

Im zweiten Abschnitt mühen sich die Vareler weiter, den Rückstand zu verkürzen, schaffen es aber zunächst nicht, das Potsdamer Spiel wirkungsvoll zu stören. Nach 36 Minuten steht es 11:21 und keiner der Zuschauer in der Halle kann sich vorstellen, dass es heute einen anderen Sieger als Potsdam geben könnte. Doch noch geben sich die Vareler nicht auf, bringen André Seefeldt für den glücklosen Legler, der sich dann auch gleich mit einer Parade einfügt. Im Gegenzug kommen die Vareler zu einem leichten Tor und das ganze Team wacht auf und befreit sich aus seiner Lethargie. Auf einmal läuft es: Die Abwehr steht besser und packt gut zu, Seefeldt hält prächtig und im Angriff überrollen Schweigart von Außen und Staszewski und Libergs aus dem Rückraum die Potsdamer Abwehr. In der 46. Minute hat die HSG unter dem lautstarken Jubel der Fans auf 20:22 aufgeschlossen. Drei Einwurfchancen lassen die Vareler jetzt liegen und Julius Dierberg verschafft seinem Potsdamer Team mit einem Tor wieder etwas Luft. Doch Varel setzt nach: Schinnerer kann verkürzen, doch dann scheinen die HSG-Spieler ihr Pulver verschossen zu haben. Nach einem Doppelschlag liegt Potsdam neun Minuten vor dem Ende wieder mit vier Toren in Führung. Doch angepeitscht vom Vareler Publikum stemmen sich die Friesen weiter gegen die Niederlage. Oliver Staszewski und zweimal Martins Libergs sind dann erneut für die HSG erfolgreich, doch auch Robert Weiß trifft für den VfL. Bitter verkürzt, aber Dierberg trifft erneut für die Gäste, die drei Minuten vor Schluss die Zwei-Tore-Führung behaupten. Doch jetzt geschieht das Unglaubliche: Martins Libergs krönt seine beste Saisonleistung mit zwei weiteren blitzsauberen Toren aus dem Rückraum und gleicht damit die Partie aus. Wieder muss die Abwehr jetzt ihr Können zeigen und schafft es, dass Potsdam nicht zum Torerfolg kommt. Ballbesitz HSG und Trainer Staszewski nimmt 30 Sekunden vor dem Abpfiff die Auszeit. Der Angriff rollt, Bitter nimmt sich ein Herz und trifft: 28:27 für die HSG! Auszeit Potsdam, danach bleiben dem VfL zwölf Sekunden, um das Spiel zu egalisieren. Doch die Vareler Abwehr lässt nichts mehr zu; der letzte Wurf nach Ablauf der Spielzeit landet in der Mauer und die HSG-Spieler bejubeln ausgelassen einen nicht mehr für möglich gehaltenen Heimsieg.

Nach dem Spiel sprach VfL-Trainer Jens Deffke von einer sehr unglücklichen Niederlage und gratulierte den Varelern zum Sieg und der kämpferischen Leistung. „Die Mannschaft hat Moral bewiesen“, befand HSG-Trainer Staszewski, der Martins Libergs und André Seefeldt mit einem Sonderlob ausstattete.

Am kommenden Wochenende geht es bei der HSG mit einem Auswärtsspiel weiter. Am Sonntag, den 22. März sind die Vareler im 17.00 Uhr beim OHV Aurich zu Gast. Die Vareler hoffen dabei auf zahlreiche eigene Fans, die die Mannschaft bei diesem wichtigen Abstiegsduell unterstützen wollen.

HSG Varel-Friesland: Seefeldt, Legler; Wiedenmann (1), H. Janßen (1), Schinnerer (1), Langer, Linda (1/1), Staszewski (8/4), Mikeci (2), Bitter (2), Lemke (1), Schweigart (3), Nijland (n.e.), Libergs (8).