Zweibrückens Jerome Müller schraubt seine Ratingen-Quote auf 25 Treffer hoch
Zweibrückens Jerome Müller schraubt seine Ratingen-Quote auf 25 Treffer hoch
Den Auftritt seiner Mannschaft bewertete Stefan Bullacher nach dem elften Saisonsieg in der 3. Liga West eher kritisch. „Wir haben sicher eine unserer schwächeren Leistungen gezeigt“, sagte der Trainer des SV 64 Zweibrücken nach dem 27:25 (13:12)-Erfolg im Duell der Aufsteiger gegen die SG Ratingen, die ohne Arthur Giela auskommen musste, da sich dieser erneut einen Fingerbruch zugezogen hat. „Ich bin aber dennoch der Meinung, dass wir verdient gewonnen haben. Meine Mannschaft hat eine wahnsinnige Moral gezeigt, und sich diesen Sieg im wahrsten Sinne des Wortes erkämpft“, erklärte Stefan Bullacher. Und die Löwen aus Rheinland-Pfalz hatten wie bereits beim 27:24-Hinspielsieg zwei herausragende Akteure: Torwart Ladislav Kovacin, der auf 14 Paraden kam, und Jerome Müller. Nachdem der 18-jährige Jugend-Nationalspieler schon in Ratingen 13-mal getroffen hatte, erzielte er diesmal zwölf Tore.
Dass der SV 64 keinen Sahnetag erwischt hatte, belegen auch die statistischen Werte. „Bis zum Ende des Spiels summierten sich bei uns 20 Fehlversuche und 13 technischen Fehler“, berichtete Christian Gauf, der Handball-Chef der Zweibrücker Löwen. Er hatte einen holprigen Start seines Teams gesehen, das in dieser Phase auch mehrmals mit zwei Treffern hinten lag. Das lag unter anderem daran, dass die Ratinger Löwen gut auf den neuen Tabellenfünften eingestellt waren und nicht nur einmal zu leichten Gegenstoß-Toren kamen. Nach dem 7:8 aber gelang Jerome Müller mit zwei Treffern wieder die Führung für den SV 64 – obwohl der Linkshänder zwischen diesen beiden Treffern noch einen Siebenmeter verbaselt hatte. Dieses neunte Tor der Gastgeber war in der 23. Minute aber schon das sechste Jerome Müllers, so dass sich Ratingens Trainer Richard Ratka entschied, den Top-Werfer der Zweibrücker eng decken zu lassen.
Nachdem das Bullacher-Team mit einer 13:12-Führung in die Pause gegangen war, stellte es zu Beginn der zweiten Halbzeit zunächst einmal fest, dass die SG Ratingen zu ihrer 6:0-Deckung zurückgekehrt war. Und es merkte auch schnell, dass es beißen musste. Mike Schulz und Damian Janus brachten die Ratinger zwar noch einmal mit 14:13 in Führung, dann aber sorgten die Treffer von Kapitän Aris Wöschler, Jerome Müller und Robin Egelhof für das 16:14 des SV 64 – und dieses kleine Polster hielt bis zur 48. Minute, als die 480 Zuschauer ein 21:19 auf der Anzeigetafel sahen.
Zwar brachte Damian Janus die Ratinger Löwen wieder auf einen Treffer an die Zweibrücker Löwen heran, dann gelang diesen aber ein schon sehr wichtiger Schritt Richtung Sieg. Nils Wöschler, Jerome Müller und Philipp Hammann warfen die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher mit 24:20 nach vorne. Ein schon beruhigendes Polster? Nicht unbedingt. Schließlich wussten die Zweibrücker genau, dass die Ratinger erst eine Woche zuvor gegen die HSG Krefeld binnen 100 Sekunden einen Vier-Tore-Rückstand noch zum 35:35 egalisiert hatten. Und tatsächlich: Das Ratka-Team kam auf einen Treffer heran, beim 24:25 durchn Johann Oesterwind und beim 25:26 durch Mike Schulz. Doch dann erlöste Jugend-Nationalspieler Björn Zintel den SV 64.
Nach diesem Heimsieg müssen die Zweibrücker Löwen nun dreimal reisen: Am kommenden Sonntag (8. Februar, 17 Uhr) gastieren sie bei der HSG Krefeld, die beim Schlusslicht HSG VfR/Eintracht Wiesbaden mit 34:35 gepatzt hat, ehe die Gastspiele beim Spitzenreiter TuS Ferndorf (14. Februar, Samstag, 19.30 Uhr) sowie bei der HSG VfR/Eintracht Wiesbaden (21. Februar, Samstag, 18 Uhr) folgen. „Wir haben jetzt“, sagt Christian Gauf, „drei schwere Auswärtsspiele vor der Brust.“
SV 64 Zweibrücken: Kovacin, Klöckner (n. e.) - Hammann (2), Bach, Enders (2), N. Wöschler (2), Denk (1), Zellmer, A. Wöschler (1), Müller (12), Egelhof (3), Zintel (4/1).
SG Ratingen: Stecken, Scholz (n. e.) – Lenz (2), Janus (7), Zobel (1), Schütte, Schlierkamp (3), Bartmann (2), Schulz (6/2), Kasal (1), Helfrich, Oesterwind (3).