Zweibrücker Löwen fahren nur mit einem Rumpf-Team nach Neuss

Beim SV 64 Zweibrücken herrscht vor dem Spiel am Samstag (7. März, 19 Uhr) beim Neusser HV personeller Notstand. „Wir sind in einer dramtischen Außenseiterrolle“, sagte Stefan Bullacher, der Trainer des Tabellendritten (27:17 Punkte) vor der Fahrt zum Tabellenviertletzten (15:29). Der 46-Jährige muss sich darauf einrichten, dass ihm in der Hammfeldhalle mehr als eine komplette Mannschaft fehlen wird. Neben den langzeitverletzten Jakub Balaz und Erik Pohland muss der 46-Coach auch weiterhin A-Jugend-Nationalspieler Jerome Müller (Schulterverletzung) verzichten. Und am Dienstag hat es im Training zu allem Überfluss auch dessen Nationalteamkollegen Björn Zintel erwischt, der auf die Schulter krachte. „Er fällt“, sagt Christian Gauf, der Handball-Chef der Zweibrücker Löwen, „auf unbestimmte Zeit aus.“

Ebenfalls kein Thema ist der verletzte A-Jugendliche Nils Wöschler, während zwei weitere A-Jugendliche in dieser Woche krank passen mussten: Torwart Yannic Klöckner und Robin Egelhof. „Wegen der Einnahme von Antibiotika“, erzählt Christian Gauf, „wird er definitiv ebenfalls nicht mitwirken können.“ Und das bedeutet, dass Trainer Stefan Bullacher nach Jakub Balaz und Jerome Müller auch die dritte Möglichkeit für den rechten Rückraum fehlt. Als ob es nicht schon Hiobsbotschaften genug wären, folgte am Freitag die nächste: Patrick Bach meldete sich krank ab. „So langsam kann man es fast schon wieder mit Humor nehmen“, meinte Stefan Bullacher. „Ich weiß aber überhaupt nicht, mit welcher Mannschaft wir am Samstag in Neuss auflaufen können.“

Ob dieses Personalnotstandes nehmen die Verantwortlichen des SV 64 Zweibrücken dann doch sehr erleichtert zur Kenntnis, dass links neben dem Doppelpunkt schon 27 Punkte stehen. Und wie schon vor dem Hinspiel, dass die Löwen in der Westpfalzhalle mit 30:27 für sich entschieden, lässt sich Stefan Bullacher nicht von der Platzierung des Teams seines Gegenübers René Witte blenden. Zumal dieses durch die Verpflichtung von Felix Handschke (SG OSC Löwen Duisburg) alles andere als schwächer geworden ist – auch wenn die Ergebnisse dies nicht unbedingt widerspiegeln. „Aber“, sagt Christian Gauf, „das ist sicher auch dem überaus schweren Auftaktprogramm zur Rückserie geschuldet. Der NHV hat beispielsweise bereits zweimal gegen die beiden Top-Mannschaften der Liga gespielt, den TuS Ferndorf und den VfL Eintracht Hagen.“

64-Trainer Stefan Bullacher wird am Samstag also schon weit vor dem Anwurf einen ersten spannenden Moment erleben – nämlich um 14 Uhr beim Treffpunkt an der Ignaz-Roth-Halle. Wer wird da sein? Wer wird fit sein? Und weil die erste Mannschaft in der 3. Liga West so viele Ausfälle hat, wird es auch der A-Jugend der Zweibrücker Löwen einen Tag später nicht besser gehen. Im Derby gegen den Tabellenneunten HG Saarlouis werden die Junglöwen am Sonntag vor allem mit B-Jugendlichen antreten (müssen).

„Das sind nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für dieses wichtige Heimspiel“, sagt Christian Gauf. Ziel ist es schließlich, die Saison mindestens auf Rang sechs abzuschließen, um die direkte Bundesliga-Qualifikation für 2015/16 zu schaffen. Zurzeit liegt das Team von Trainer Tony Hennersdorf mit 19:19 Zählern auf Rang fünf der Süd-Staffel und drei Punkte vor dem Tabellensiebten TSG Friesenheim. Anwurf wird um 14 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle sein.