Anne Müller: EM-Halbfinale ist realistisches Ziel
Anne Müller: EM-Halbfinale ist realistisches Ziel
Durch den 23:21-Erfolg in Mazedonien haben sich die DHB-Frauen für die EURO 2014 in Ungarn und Kroatien qualifiziert. Mit einem weiteren Sieg am Samstag (12.30 Uhr) gegen das Balkanteam wäre Deutschland Sieger der Qualifikationsgruppe 7.
Eine, die in Skopje die deutsche Abwehr zusammenhielt, war Anne Müller (30). Nachdem die Kreisläuferin die WM 2013 in Serbien wegen einer Knieverletzung verpasst hatte, freut sich die Leipzigerin nun auf ihre vierte Europameisterschaft. Und dort liegt für Anne Müller die Messlatte hoch.
Hatten Sie mit einem so engen Spiel in Mazedonien gerechnet?
Anne Müller: Ich hatte mit einem engen Ausgang gerechnet. Es war schwer, nach einer langen Saison noch einmal 100 Prozent abzurufen. Aber ich war absolut davon überzeugt, dass wir die Partien gewinnen würden.
Das sah nach den ersten 15 Minuten und einem 1:7-Rückstand noch nicht so positiv aus…
Anne Müller: In der Anfangsphase waren wir richtig schlecht, vielleicht waren wir nervös. Aber wir haben uns nie aufgegeben, hatten uns bis zur Halbzeit auf 9:11 heran gekämpft und uns nach der Pause im Angriff erheblich gesteigert. In Hälfte eins hatten wir trotz bester Chancen einfach die Bälle nicht reingemacht.
Am Ende war aber das EM-Ticket gelöst…
Anne Müller: Ja, das war unser Ziel, und das haben wir erreicht. Für mich ist es nach 2006, 2008 und 2012 die vierte Europameisterschaft. Ich freue mich drauf.
2006 und 2008 waren Sie im EM-Halbfinale -ist das auch für 2014 das Ziel?
Anne Müller: Das Halbfinale ist ein hohes, aber auch realistisches Ziel für uns. Die Mädels standen ja schon bei der WM in Serbien kurz davor, schade, dass sie das Viertelfinale gegen Dänemark verloren hatten. Ansonsten sah das vor dem Fernseher schon sehr gut aus. Nun haben wir uns nochmals weiterentwickelt, haben junge Spielerinnen wie Evgenija Minevskaja integriert, zudem kommen ja noch einige derzeit verletzte Spielerinnen dazu. Da sind wir richtig gut aufgestellt, und dürfen daher vom Halbfinale als Ziel sprechen.
Zuerst steht am Samstag aber das letzte Qualispiel -erneut gegen Mazedonien - an. Mit einem Sieg wäre Ihre Mannschaft Gruppensieger…
Anne Müller…und das ist natürlich unser Ziel. Und wir wollen zeigen, dass wir besser spielen können als am Mittwochabend in Skopje. Wir freuen uns zudem auf eine große Kulisse in Magdeburg.
Was halten Sie von der Doppelveranstaltung mit den Männern?
Anne Müller: Das ist eine gute Sache, das kann man ruhig öfter machen. Einzig unsere Anwurfzeit ist nicht so schön. Wir haben das Glück, dass wir schon qualifiziert sind, die Männer müssen gegen Polen noch einmal richtig Gas geben.
Die EURO in Ungarn und Kroatien ist die erste Chance, sich Olympia 2016 zu nähern. Haben Sie Rio schon im Hinterkopf?
Anne Müller: Ja, ab Dezember startet für uns die Chance, sich für Rio zu qualifizieren, als Europameister hätte man das Ticket direkt gelöst. Das ist natürlich ein hohes Ziel, aber ohne hohe Ziele kann man sich nicht entwickeln. Wir sind aber besser aufgestellt, haben neue Strukturen im Team und wir haben hart gearbeitet. Daher darf man sich auch hohe Ziele setzen. Wir wollen zur Weltspitze gehören - aber dafür muss man jeden Tag weiter an sich arbeiten.