Bundestrainer Heuberger: „Der finale Countdown hat begonnen“
Bundestrainer Heuberger: „Der finale Countdown hat begonnen“
Schwarzwald, Frankfurt, Wetzlar, Danzig, Magdeburg - und dann Katar… Das ist die (erhoffte) Reiseroute der deutschen Männer-Nationalmannschaft mit Blick auf die „Tage der Entscheidung“. Das Team von Bundestrainer Martin Heuberger bereitet sich derzeit auf dem Schliffkopf bei Baiersbronn im Schwarzwald auf die WM-Qualifikationsspiele vor. „Der finale Countdown hat hier begonnen“, betonte der Schwarzwälder Heuberger am Mittwoch.
Zum Medientreff mit Bundestrainer, DHB-Präsident Bernhard Bauer und den Nationalspielern waren fast 30 Journalisten, darunter mehrere Fernsehteams, im Hotel „Schliffkopf“ erschienen.
Bernhard Bauer ist sich sicher, dass die Mannschaft in den beiden Partien gegen Polen in Danzig (7. Juni) und Magdeburg (14. Juni) „alles geben wird, was in ihr steckt, um das große Ziel zu erreichen“. Beim Rückspiel in der seit Wochen ausverkauften GETEC-Arena in Magdeburg erhofft sich der DHB-Präsident einen „erheblichen Rückenwind durch die Fans, damit wir alle abends glücklich nach Hause gehen können“. Mit „alle“ meinte Bauer auch die deutschen Frauen, die direkt vor dem Männerspiel ihr finales Spiel in der Qualifikation zur Europameisterschaft gegen Mazedonien bestreiten.
Einer, der die Stimmung in Magdeburg kennt, ist Oliver Roggisch. Der bisherige Abwehrchef, der am Sonntag sein Abschiedsspiel in Mannheim bestritt, ist voller Zuversicht, was die WM-Qualifikation betrifft: „Jeder weiß, welche Aufgabe wir haben. Trotz der großen Bedeutung bin ich noch gelassen. In zwei Spielen auf Augenhöhe wird der Glaube an sich selbst entscheidend sein.“
Heuberger befindet sich seit Montag mit 18 Spielern im Schwarzwald, es fehlen die vier Nationalspieler des THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt. Patrick Wiencek, Dominik Klien, Holger Glandorf und Steffen Weinhold bestreiten am Wochenende mit ihren Vereinen das Finalturnier der Champions League in Köln.
Parallel dazu hat der Rest des Kaders ab Donnerstag frei, am Montag trifft man sich zum nächsten Vorbereitungslehrgang in Frankfurt. Am Dienstag (3. Juni, 17.45 Uhr - live bei Sport1) steht dann das finale Testspiel gegen Norwegen in Wetzlar auf dem Programm. Ein Gegner, der für Heuberger ideal ist: „Wie Polen verfügt Norwegen über eine kompakte Abwehr und starke Rückraumwerfer. Da können wir uns gezielt auf Polen vorbereiten, auch wenn wir in diesem Spiel mit unseren Kräften haushalten werden.“
Insgesamt ist die Stimmung gut in der DHB-Auswahl. „Diese Ruhe auf den Höhen des Schwarzwalds tut uns nach der langen Saison gut“, sagt Rückraumspieler Steffen Fäth, der am Dienstag ein „Heimspiel“ in Wetzlar haben wird.
Zuversichtlich geht auch Heuberger die „Tage der Entscheidung“ an: „Im Sport geht es immer um alles oder nichts, aber wir haben unser Ziel, die Weltmeisterschaft in Katar, klar vor Augen. Im Training zeigt die Mannschaft derzeit sehr starke Leistungen. Es kommt nun darauf an, diese am Tag X auch auf dem Feld abzurufen.“
Im Kader für die Polenspiele stehen in Johannes Bitter und Michael Kraus auch zwei Rückkehrer ins Nationalteam. „Ich bin unglaublich stolz und motiviert, wieder dabei zu sein“, sagte Göppingens Spielmacher Kraus. „Ich stehe bereit, der Mannschaft zu helfen, egal, ob auf dem Feld oder auf der Bank. Der Bundestrainer legt fest, wer Nummer 1 ist“, ergänzte Torwart Bitter (HSV Hamburg).
Und der künftige Teammanager Roggisch hat die Mannschaft schon einmal auf das Hinspiel eingeschworen: „Danzig ist ein heißes Pflaster, aber vor dieser Atmosphäre ist niemanden von uns bange“ - um dann den Spieß umzudrehen: „Und in Magdeburg wird es sicher auch nicht leise.”