Überzeugender WM-Auftakt für Lars Geipel und Marcus Helbig
Überzeugender WM-Auftakt für Lars Geipel und Marcus Helbig
Etwa zwei Stunden vor dem 29:26-Erfolg der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Polen in Doha starteten Lars Geipel und Marcus Helbig in ihre dritte Weltmeisterschaft. Die Schiedsrichter des DHB-Elitekaders bestanden diese erste Prüfung mit Erfolg. Von Anfang an eine konsequente Ahndung der Fouls, eine gute Vorteilsauslegung und klare Handzeichen - Geipel/Helbig hatten die Partie Mazedonien gegen Tunesien (33:25) sicher im Griff. Peter Rauch traf die beiden, die am heutigen Sonntag das Spiel Tschechien gegen Schweden leiten werden (19 Uhr deutscher Zeit, im Livestream bei Sky), nach dem Abpfiff.
Zufrieden mit Leistung mit der Leistung im ersten Spiel?
Geipel: Ganz zufrieden soll man ja nie sein, aber es war, so denke ich, ein guter Auftakt für uns. Und wenn es dann so wenig Diskussionen, wie diesmal gibt, dann merkt man auch, dass unsere Linie okay war.
Seit wann sind Sie in Doha, und wie viele Spiele werden Sie leiten?
Helbig: Wir sind zwei Tage vor der Eröffnung, wie von der IHF festgelegt, angereist. Wie viele Spiele wir leiten werden, können wir noch nicht sagen. Das wird jeden Vormittag um 10 Uhr bei unserem Meeting festgelegt. Aber einige Spiele sollen es schon werden...
Diese WM ist für Sie nicht die erste internationale Meisterschaft, für die Sie nominiert sind. Was wird von hier aber bestimmt in Erinnerung bleiben?
Geipel: Zuallererst, dass die Kataris tolle Gastgeber sind und die gesamte WM in punkto Sporthallen und auch die Hotels allerhöchstes Niveau aufweisen. Und dann natürlich die Tatsache, dass alle Spiele in einer Stadt ausgetragen werden. Das kannten wir so bisher bei einer WM oder EM auch nicht. Das ist schon toll.
Zurück zum Handball. Die IHF benennt vor jedem Turnier einige Schwerpunkte für die Schiedsrichter. Welche sind es diesmal?
Helbig: Nichts absolut Neues: die Außenspieler schützen, das Stoßen von der Seite rigoros ahnden und frühzeitig das Festhalten am Trikot unterbinden.
Etwas ist aber völlig neu?!
Geipel: Ja, erstmalig bei einer Männer-WM gibt es den Videobeweis. Im Spiel Deutschland gegen Polen gab es das ja schon zu sehen. Dafür gibt es einen Offiziellen der IHF, der am Spielfeldrand mit der nötigen Technik ausgerüstet ist und bei Bedarf eingreifen kann. Das Eingreifen kann zum Beispiel so aussehen, dass er bei einer Torentscheidung kontrolliert, ob der Ball mit dem gesamten Umfang die Linie überschritten hat. Oder wenn beispielsweise etwas hinter dem Ruecken der Schiedsrichter passiert, was diese nicht wahrgenommen haben.
Wer entscheidet über die Nutzung des Videobeweises?
Geipel: Der IHF-Offizielle in Abstimmung mit den Schiedsrichtern.
Welches Spiel möchten Sie in diesem Turnier pfeifen?
Helbig: Wir haben den Anspruch an uns, in allen Spielen eine Top-Leistung abzuliefern und damit den Grundstein dafür legen, dass wir zu den Kandidaten gehören, die für die Finalpaarung in Frage kommen. Mit einer Ausnahme: Wenn unsere Nationalmannschaft ins Endspiel vor dringt, würden wir großzügig verzichten.